Thema der Woche

Viel bewegt in den ersten vier Jahren

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner ist seit vier Jahren im Amt – Resümée der ersten OB-Halbzeit

„Eine Stadt ist dann attraktiv, wenn sich Wohnungsangebot, Schulen, Bildungs- und Betreuungsangebote mit Arbeitsplätzen und kulturellem Angebot zu hoher Lebensqualität verbinden“: Dieser Satz ist eine der zentralen Passagen aus der Rede von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner auf seinem ersten Bürgerfest im Januar 2007.

Kinder feiern ihre frisch sanierte Eichendorffschule.
Kinder feiern ihre frisch sanierte Eichendorffschule. (Foto: Dorn)

Der OB hatte sich zum Ziel gesetzt, Heidelberg als europäische Wissenschaftsstadt besonders für Familien attraktiv zu machen: mit sicheren Arbeitsplätzen in zukunftsorientierten Unternehmen und Einrichtungen, mit verlässlicher Betreuung in den Kindertagesstätten, mit familienfreundlichen Wohnungen, mit modernen Schulen und vielen Verbesserungen, die die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs erhöhen. Wie hat dieses Ziel in den ersten vier Jahren der Amtszeit von OB Dr. Würzner Gestalt angenommen? Eine kurze Bilanz:

Familienoffensive/Bildung

Betreuungsquote: Die Betreuungsquote für unter Dreijährige stieg in den letzten vier Jahren von 18 (2006) auf 37 Prozent (2010). Das ist die höchste Betreuungsquote in den westlichen Bundesländern.

Mehr Geld für Kitas: Die Ausgaben für die Kitas stiegen von 2007 bis 2010 um über 37 Prozent auf knapp 27 Mio. Euro.

Schulsanierung: Zwischen 2007 und 2010 wurden in Sanierungen von Schulen insgesamt 80 Millionen Euro investiert. Die jährlichen Mittel sind ab 2009 knapp doppelt so hoch wie der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Heidelberg Pass+: Für Familien mit geringem Einkommen bringt der Pass Vorteile wie beitragsfreies letztes Kindergartenjahr, kostenloses Mittagessen in Kitas, 1-Euro-Essen in den Schulen und vieles mehr.

Die Schulsozialarbeit wurde vor gut einem Jahr auf Realschulen ausgedehnt – ein Angebot, das in seiner Breite landesweit einmalig ist.

Das Bündnis für Familie setzt sich seit 2007 besonders für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.

Wissenschaftsstadt

Universität: Die Heidelberger Universität gehört zu den besten 100 Universitäten weltweit.

Investitionen: Octapharma investiert im Technologiepark über 25 Millionen Euro für ihre Forschungsaktivitäten.

Campus II: In der Bahnstadt entsteht der „Campus II“ ‒ ein hochmodernes Zentrum für forschende und wissenschaftsnahe Einrichtungen.

Spitzenforschung: Viele neue Einrichtungen wie Advanced Training Centre im EMBL, das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen, das HIT, eine weltweit einzigartige Therapieanlage zur Bekämpfung von Krebs.

Wohnen

Bahnstadt: Der neue Zukunftsstadtteil entsteht. Die ersten Häuser und Wohnungen finden reißenden Absatz.

Neubaugebiete: Im Schollengewann erstellt die GGH günstige Wohnungen für junge Familien, in Kirchheim entsteht das Wohngebiet „Im Bieth“

Das Wohnbauförderprogramm ermöglicht jungen Familien durch Zuschüsse den Bau eines eigenen Heims.

Umwelt

Bundeshauptstadt im Naturschutz: Heidelberg erhält 2007 den begehrten Titel.

Klimaschutzkampagne: Als Vorreiter im Klimaschutz startet die Stadt 2007 die Kampagne „Klima sucht Schutz in Heidelberg – auch bei Dir“. Ziel: Die Stadt will die CO2-Emissionen bis 2015 um 20 Prozent reduzieren.

Größtes Quartier in Passivhausstandard: Die Bahnstadt wird der europaweit größte CO2-freie Stadtteil Europas.

Verkehr

„Grüne Welle“: 2008 rund um Bismarckplatz und Adenauerplatz, 2009 in der Berliner Straße/Mittermaierstraße vom Neuenheimer Feld bis zum Hauptbahnhof, 2010 in der Speyerer Straße

Parkleitsystem: Einfacher einen freien Parkplatz in 19 Parkhäusern finden mit dem neuen dynamischen System, das im April 2010 startete.

Straßensanierung: Hohe Investitionen für die Sanierung von Straßen, beispielsweise der Rohrbacher Straße oder der Neuenheimer/Ziegelhäuser Landstraße.

ÖPNV macht mobil: Neue Variobahnen mit Energiespeichern ermöglichen einen stromlosen Betrieb auf Kurzstrecken und sollen auch durch den Campus im Neuenheimer Feld fahren. Den Antrag auf Planfeststellung für eine Trasse dort wurde jüngst an das Regierungspräsidium übergeben.

Wirtschaft und Finanzen

Schuldenstand: Heidelberg hat den drittniedrigsten Schuldenstand der Großstädte in Baden-Württemberg.

Gewerbesteuer: Trotz Wirtschaftskrise bleibt die Gewerbesteuer in Heidelberg hoch. 2010 wird mit 78 Mio. Euro gerechnet, zehn Millionen mehr als ursprünglich erwartet.

Einkaufsstadt: Heidelberg wird wieder als attraktive Einkaufsstadt wahrgenommen – dank des Innenstadtforums und anderer Aktivitäten.

Kreativ- und Kulturwirtschaft: Um das große Potenzial der kreativen Branchen zu fördern, gibt es seit Oktober einen Beauftragten für die Kultur- und Kreativwirtschaft.

Stadtwerke: Sie stellen sich mit ihrem Strategiepapier „Fit 2010“ den Herausforderungen der Zukunft.

Kultur

Theater: Sanierung wurde auf den Weg gebracht und schreitet voran – dank des beispielhaften Engagements der Heidelberger Bürger und einiger Großspender.

Hohe Ausgaben: 217 Euro pro Kopf und Jahr gibt Heidelberg für Kultureinrichtungen aus. Das ist bundesweit eine Spitzenposition.

Integration und Bürgerbeteiligung

Integrationsplan: Um das gleichberechtigte Zusammenleben aller Menschen in der Stadt zu stärken, ist seit Ende 2007 ein kommunaler Integrationsplan erarbeitet worden.

Neue Gremien: Bürgerbeteiligung stärken – durch Beirat von Menschen mit Behinderungen (seit März 2008) oder Fahrgastbeirat.

Bürgerbeteiligung: Runder Tisch Neckarvorland (ab September 2008), Runder Tisch Pro Altstadt (ab November 2009), Werkstattgespräche „Stadt an den Fluss“ zwischen November 2009 und Mai 2010 – viele Beispiele, dass Bürgerbeteiligung in Heidelberg groß geschrieben wird.

Lebendige Stadtteile: Auch in den Stadtteilen bewegt sich viel: Unter anderem wurde das Gesellschaftshaus im Pfaffengrund saniert, das Bürgerhaus im Emmertsgrund wird auf Vordermann gebracht und am Rohrbach Markt entstand ein ansprechendes Stadtteilzentrum.