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Irmtraud Spinnler

ÖPNV in Heidelberg: Verschlechterung geplant

Irmtraud Spinnler

Mit der so genannten "Liniennetzoptimierung" soll das Angebot an Bussen und Bahnen in Heidelberg deutlich verschlechtert werden. Linien entfallen, werden gekürzt oder fahren nur noch zeitweise. Begründung der Stadt: die Fahrgastzahlen seien zurückgegangen und viele Fahrten nicht ausgelastet. Zu Letzterem hat der Heidelberger Fahrgastbeirat festgestellt, dass die Fahrgäste im Alltag eher gut gefüllte und nicht selten überfüllte Fahrzeuge erleben.

Zum Rückgang der Fahrgastzahlen: Ein Blick auf die Statistischen Jahresblätter der Stadt zeigt, dass die Fahrgastzahlen kontinuierlich von 2002 (35,9 Mio) bis einschließlich 2006 (41,5 Mio) um über 6 Mio. gestiegen sind. Im Jahr 2007 gingen plötzlich 1 Mio. Fahrgäste verloren, bis Ende 2009 2 Mio. Was war passiert? Der OB behauptet, die Fahrgäste seien zur S-Bahn abgewandert. Die S-Bahn gibt es aber schon seit Ende 2003. Sie fuhr also schon in der Zeit mit großen Zuwächsen bei der Nutzung von Bussen und Bahnen in HD. Plausibler erscheint der folgende Grund: 2007 war das erste Jahr mit der neuen Liniennetzkonzeption, die teilweise deutliche Verschlechterungen des Angebots brachte, insbesondere abends und vor allem sonntags (weniger Fahrten und Kürzungen in viele Stadtteile, sowie schlechtere Vertaktung Richtung Rohrbach). Aber auch im Tagesverkehr gab es Verschlechterung wie etwa die Halbierung der Direktfahrten zwischen Rathaus/Bergbahn und Hauptbahnhof. Diese Spirale soll nun mit der „Liniennetzoptimierung“ noch weiter abwärts gedreht werden. Die SPD will dies nicht nur verhindern, sondern durch Ansätze, die nach vorne schauen und einen Ausbau des ÖPNV im Blick haben, ersetzen. Mannheim geht erfolgreich den anderen Weg. Dazu mehr in einer der nächsten Stadtblattausgaben.

Öffentliche Fraktionssitzung der SPD-Fraktion "ÖFAS": Montag, 20.12.2010, um 18.30 Uhr in der Alten Gundtei, Zwingerstraße 15.