Kultur

Argentinien im Fokus

Stadtbücherei präsentiert hochkarätige Autoren aus dem Gastland der Frankfurter Buchmesse

Die Stadtbücherei holt Argentinien nach Heidelberg: Gemeinsam mit dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg und mit Unterstützung des Theaters und Orchesters der Stadt Heidelberg widmet sich die Bücherei dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse und hat dazu bekannte Autorinnen und Autoren eingeladen.

Marcelo Figueras
Marcelo Figueras liest am Mittwoch, 6. Oktober, in der Stadtbücherei aus seinem neuen Roman „Der Spion der Zeit“. (Foto: J. Hitters)

Argentinien blickt auf eine große literarische Tradition: Jorge Luis Borges, Julio Cortázar, Silvina Ocampo und andere sind auch in Europa sehr populär. Jetzt stellen wichtige Vertreter der überaus kreativen und lebendigen aktuellen Kulturszene auch in Heidelberg ihre Bücher vor. Das große Thema Argentiniens im Jahr der 200-jährigen Unabhängigkeit ist der Umgang mit der Geschichte, im Roman ebenso wie auf der Theaterbühne. Während die Justiz die Militärdiktatur der 70er und 80er Jahre aufarbeitet, melden sich die Kinder der Verschwundenen literarisch zu Wort.

So ist der Auftakt der Argentinien-Reihe einem Vergleich der aktuellen Theatertrends in Argentinien und Deutschland sowie dem Umgang beider Länder mit ihrer Geschichte gewidmet. Der bekannte argentinische Regisseur, Dramatiker und Schauspieler Rafael Spregelburd diskutiert am 1. Oktober um 18 Uhr in der Traumfabrik des Theaterkinos mit dem deutschen Regisseur, Theaterautor und Stückemarkt-Preisträger Philipp Löhle. Jürgen Berger von „Theater heute“ moderiert.

Marcelo Figueras wird am ersten Messetag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei seinen spannenden neuen Politthriller „Spion der Zeit“ vorstellen, in dem ein Unbekannter die Schergen einer Diktatur mordet und die Polizei vor einem Rätsel steht. Sein spektakulär verfilmter Roman „Kamtschatka“ (2002) erzählt das Leben einer argentinischen Familie im Untergrund aus der Sicht eines klugen, lebensfrohen Zehnjährigen.

Auch Laura Alcobas neuer Roman „Das Kaninchenhaus“ erzählt die einfühlsame Geschichte der siebenjährigen Laura, die in einem Unterschlupf der Montoneros lebte, bemüht um ein normales Kinderleben in der Ausnahmesituation. Laura Alcoba liest am 19. Oktober in der Stadtbücherei und diskutiert am 20. Oktober mit Gerhard Poppenberg und Kolleginnen des Romanischen Seminars in der Bibliothek Victor Hugo.

Infos auch unter www.heidelberg.de/stadtbuecherei. (bf/eu)