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Zwei Ökostrom-Produkte für Heidelberg

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Die Stadtwerke Heidelberg bieten daher zwei verschiedene Produkte an, und das führt immer wieder zu der Frage nach dem Warum.

für dich >heidelberg KLIMA – weil Ökostrom auch ökonomisch sein kann.
für dich >heidelberg KLIMA – weil Ökostrom auch ökonomisch sein kann.

Nachhaltig ist, was den Markt verändert
Der Markt für Ökostrom-Produkte ist eine Wissenschaft für sich. Einige Produkte heißen zwar Ökostrom und sind auch Ökostrom, aber wer als verantwortlicher Verbraucher denkt, mit diesen Produkten einen positiven Effekt auf dem Markt auszulösen, täuscht sich. Der Grund: Das Angebot an Ökostrom ist größer als die Nachfrage nach Ökostrom-Produkten. Manche Anbieter rechnen daher einfach Ökostrom aus dem allgemeinen Strommix dem Ökostrom-Kunden zu. Auf dem Markt passiert also in der Summe – nichts.

Zwei Konzepte stellen sicher, dass der Kauf eines Ökostrom-Produkts den Strommix tatsächlich zugunsten erneuerbarer Energien verschiebt.

  • Die Neuanlagen-Regelung oder das Händler-Modell: Hier muss ein Teil des Stroms aus neuen Anlagen kommen. So werden laufend neue Investitionen angestoßen.
  • Die Aufpreis-Regelung bzw. das Fondsmodell: Ein Teil der Erlöse fließt in einen Fonds, aus dem neue Anlagen finanziert werden, die erst durch diese zusätzlichen Investitionen wirtschaftlich sind.

Die beiden Ökostrom-Produkte der Stadtwerke Heidelberg orientieren sich an diesen Konzepten.

Der Klassiker: heidelberg energreen
Schon im April 2001 führten die Stadtwerke Heidelberg mit FOX energreen ihr erstes Ökostrom-Produkt ein. Das Produkt folgt dem Fondsmodell und trägt das Grüne Strom Label Gold von BUND, NABU und Verbraucher Initiative. Seit 2009 heißt das Produkt heidelberg energreen, das Konzept ist aber gleich geblieben. Der Kunde zahlt einen Aufpreis von einem bis vier Cent pro Kilowattstunde Strom. Mit diesen Mitteln werden Photovoltaik (PV)-Anlagen in Heidelberg bezuschusst. Größter Kunde ist die Stadt Heidelberg: Seit 2001 deckte sie 20 Prozent ihres Strombedarfs mit dem Produkt, seit 2009 sogar 80 Prozent. Seit 2001 haben die Stadtwerke damit 30 PV-Anlagen gebaut, die etwa 500.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Die Nachfrage nach heidelberg energreen beträgt allerdings rund 20 Millionen Kilowattstunden – vierzig mal mehr als der Ertrag der PV-Anlagen. Diese Nachfrage wird mit Strom aus Schweizer Wasserkraftanlagen gedeckt.

Neues Produkt für neue Kundengruppen
Je nach Produktvariante liegen die Mehrkosten für heidelberg energreen bei einem Vierpersonen-Haushalt zwischen 40 und 160 Euro pro Jahr. Nur wenige Kunden wollen diese Mehrkosten zahlen. Daher stagniert die Kundenzahl schon lange bei 500. "20 bis 30 Euro mehr im Jahr werden aber meist akzeptiert, das sind die Kosten für zwei Kästen Bier ohne Pfand", so Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie. Deshalb haben die Stadtwerke ein neues Produkt eingeführt: heidelberg KLIMA liegt mit einem Aufpreis von 0,5 Cent pro Kilowattstunde gegenüber "Normalstrom" innerhalb dieser Grenze – und erschließt damit eine völlig neue Kundengruppe. Die Kundenzahlen sprechen für sich: Innerhalb kurzer Zeit ist es gelungen, 1.500 neue Kunden zu gewinnen.

Das Produkt folgt dem Händlermodell. Der Strom stammt aus zertifizierten Schweizer Wasserkraftanlagen. heidelberg KLIMA ist mit dem OK-Power-Label von EnergieVision e.V. gekennzeichnet, einer Kooperation von ÖkoInstitut, WWF und der Verbraucherzentrale NRW. heidelberg KLIMA-Kunden werden außerdem für Energiesparen belohnt: Wer ab der zweiten Jahresrechnung 15 Prozent seines Strom gegenüber dem Vorjahr einspart, erhält einen Einsparbonus. Außerdem zahlt das Unternehmen für jeden heidelberg KLIMA-Kunden 25 Euro in einen Fonds, den es gemeinsam mit dem BUND, NABU, Ökostadt Rhein-Neckar e.V. verwaltet und der regionale Klimaprojekte unterstützt.

Beide Produkte kombinierbar
heidelberg energreen und heidelberg KLIMA fördern beide die regionale Nachhaltigkeit – entweder über den Bau von PV-Anlagen oder über Klimaprojekte.

Warum also zwei Produkte? Weil beide andere Kundengruppen erschließen. Im Wettbewerb stehen sie also nicht; außerdem sind sie beliebig kombinierbar. So kann ein heidelberg KLIMA-Kunde zusätzlich mit heidelberg energreen einen Aufpreis für PV-Anlagen zahlen. Einige Kunden nutzen diese Möglichkeit schon und schaffen so ein Maximum an Klimaschutz in Heidelberg.

Die Erhöhung des Ökostrom-Anteils ist einer der größten Hebel, um das Klimaschutzziel der Stadt Heidelberg zu erreichen. Schon heute reduzieren die Kunden der Ökostrom-Produkte rund 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr.