Bahnstadt

Dynamische Entwicklung in der Bahnstadt

STADTBLATT-Interview über den aktuellen Stand der Bauarbeiten – Straßen und Plätze werden sichtbar, die ersten Gebäude entstehen

Auch wenn es wegen der riesigen Ausdehnung des Bahnstadt-Geländes von außen oft nicht erkennbar ist: In Heidelbergs neuem Stadtteil tut sich enorm viel.

Der Campus II kann kommen! Im Rahmen des Bodenmanagements wurden bereits vorbereitende Erdarbeiten für den Baukomplex der Max Jarecki Heidelberg Stiftung durchgeführt, der gegenüber den ehemaligen Güterhallen entsteht.
Der Campus II kann kommen! Im Rahmen des Bodenmanagements wurden bereits vorbereitende Erdarbeiten für den Baukomplex der Max Jarecki Heidelberg Stiftung durchgeführt, der gegenüber den ehemaligen Güterhallen entsteht. (Foto: Rothe)

Zwischen der Halle 02 und dem Gartencenter Dehner ist eine ausgedehnte Baufläche erkennbar, auf der das erste Gebäude des Campus II entstehen wird. An der Eppelheimer Straße hat die Firma Bauhaus drei Container übereinander getürmt, um ihren kommenden Baumarkt anzukündigen, und auch schon mit den ersten Bauarbeiten begonnen. Und überall finden weiterhin in großem Stil Erdbewegungen statt, das sogenannte „Bodenmanagement“, das dem Stadtteil Gestalt gibt und Baugrundstücke, Straßen und Plätze vorbereitet.

STADTBLATT-Redakteur Bert-Olaf Rieck sprach mit Gerald Dietz, Leiter der Geschäftsstelle Bahnstadt bei der Stadt Heidelberg, und Robert Schütz, Projektleiter des Entwicklungstreuhänders DSK, über den aktuellen Stand im Stadtteil Bahnstadt.

Herr Dietz, Herr Schütz, was tut sich gerade in der Bahnstadt?

Dietz: Derzeit sehen wir insbesondere immer noch das Bodenmanagement, das heißt, Baufelder werden hergerichtet, die Anlage von Straßen, Plätzen und Grünanlagen wird vorbereitet. So sind in Verlängerung der Rudolf-Diesel-Straße der Lange Anger und an der Grenze zum Pfaffengrunder Feld die Promenade in ihrer Lage und Ausdehnung bereits erkennbar. Ab Sommer soll die Güteramtsstraße erneuert und verbreitert werden. Eine entsprechende Vorlage geht Mitte April in den Gemeinderat. Die Maßnahmegenehmigung umfasst auch die Beschaffung einer großen Menge von Gehwegplatten für die Bahnstadtstraßen.

Der Firma Dehner ist die Baugrube für den Campus II nahegerückt, auch die Firma Oberfeld sieht sich von Erschließungsarbeiten umgeben. Wie ist die Perspektive für diese Unternehmen?

Schütz: Für das Gartencenter Dehner haben wir vorläufig Ersatzparkplätze geschaffen. Der Umzug in den Pfaffengrund auf das ehemalige Graubremse-Grundstück neben Kaufland soll in einem Jahr erfolgen. Der Holzhandel Oberfeld wird bereits im April dieses Jahres umziehen, leider nicht innerhalb Heidelbergs, sondern nach Leimen, kurz hinter der Gemarkungsgrenze. Auch der BRN-Busbetriebshof neben dem ehemaligen Schlachthofgelände wird verlegt.

Wann geht es los mit dem Campus II?

Dietz: Das Baufeld wurde im Rahmen des Bodenmanagements bereits vorbereitet, das ist schon deutlich sichtbar. Die Max Jarecki Heidelberg Stiftung will mit den Arbeiten für das „Sky Labs“-Gebäude im zweiten Quartal dieses Jahres beginnen.

Und wann geht es los mit der Wohnbebauung?

Schütz: Die GGH wird auf dem Baufeld W6 zwischen der Promenade, dem Langen Anger und der Schwetzinger Terrasse rund 90 Miet- und Eigentumswohnungen und fünf bis sechs Ladengeschäfte errichten. Den Bauantrag hat sie bereits im Dezember eingereicht. Alle Gebäude entstehen im Passivhausstandard. Die ersten Bewohner/-innen erwarten wir für Ende 2011.

Dietz: Zeitgleich baut die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH) gemäß dem städtebaulichen Vertrag gleich nebenan eine Kindertagesstätte auf der Schwetzinger Terrasse, die ebenfalls bis Ende 2011 fertig sein soll und dann an die Stadt Heidelberg übergeben wird.

Wie weit ist das Fachmarktzentrum?

Dietz: Die Firma Bauhaus, die rund die Hälfte der Fläche des Fachmarktzentrums in Anspruch nimmt, hat vor wenigen Tagen mit den Bauarbeiten begonnen. Die Container an der Eppelheimer Straße künden davon. Der Bau wird schnell voranschreiten, bereits Ende dieses Jahres will Bauhaus seinen neuen Markt eröffnen. Auch dies wird ein besonderes Gebäude werden, das gemäß der Energiekonzeption Bahnstadt energetisch so optimiert wird, das es einem Passivhausstandard gleichkommt.

Wann kommt die direkte Anbindung an den Bahnhof?

Schütz: Die Verlängerung des Querbahnsteigs in Richtung des neuen Bahnhofsplatzes Süd wird derzeit geplant, die Fertigstellung erwarten wir für das kommende Jahr.

Wann erfolgen die Verlegung der Speyerer Straße und der Abriss der früheren Bahnüberführung?

Dietz: Der Brückenabriss hat sich durch den strengen Winter etwas verzögert. Wir rechnen aber damit, dass die Brücke noch im April fällt. Zuvor wird die Speyerer Straße auf die neue Trasse umgelegt.

Was bleibt eigentlich in der Bahnstadt stehen?

Dietz: Erhalten bleiben drei Stellwerke, die Wassertürme an der Eppelheimer Straße und am Czernyring sowie das Bahnbetriebswerk. Sie sind steinerne Zeugen der Geschichte des Stadtteils Bahnstadt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Informationen
zur Bahnstadt sind im im Internet unter www.heidelberg-bahnstadt.de zu finden.