Familienoffensive Heidelberg

„Keiner fällt durchs Netz“: Kinderschutz in Heidelberg

„HEIKE – Keiner fällt durchs Netz“ heißt das neue Kooperationsprojekt von Stadt und Universität zur Stärkung des Kinderschutzes

Die Abkürzung HEIKE steht für Heidelberger Kinderschutz Engagement. Ziel des Projektes ist es, die Öffentlichkeit, die professionellen Dienste und Einrichtungen im Gesundheitswesen, beispielsweise Kinderärzte, Frauenärzte, Pflegepersonal und Hebammen, für Kinderschutzbelange zu sensibilisieren und durch möglichst frühzeitige Hilfen zur Stärkung von Eltern beizutragen.

Baby in Tücher gewickelt (Foto: fotosearch.de)

Anlass für die Initiative sind die steigenden Fälle sogenannter Kindswohlgefährdungen. Bundesweit hatten in den vergangenen Jahren immer mehr tragische Schicksale von vernachlässigten oder misshandelten Kindern Schlagzeilen gemacht.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Dass Kinder in unserer Stadt gesund und geschützt aufwachsen können, hat für mich höchste Priorität. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern wollen wir es schaffen, Familien zu unterstützen, bevor aus schwierigen Situationen Probleme entstehen.“

In Heidelberg haben sich deshalb Stadt und Universität im Verbund mit Partnern aus der Jugend- und Gesundheitshilfe zur Aufgabe gemacht, ihr Engagement und die Zusammenarbeit zum Schutz der Kinder zu verstärken und das System „Früher Hilfen“ zu erweitern.

Neu eingerichtet wurde eine Anlaufstelle „Frühe Hilfen“ am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Heidelberg (Kinderklinik). Die Anlaufstelle „Frühe Hilfen“ versteht sich als „Erstanlaufstelle“ für Anfragen und Mitteilungen in Zusammenhang mit elterlicher Überlastung und möglicher Kindeswohlgefährdung in der Phase von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. An die Anlaufstelle können sich (werdende) Eltern wenden, die durch die Veränderungen und Anforderungen der Elternschaft verunsichert sind und Hilfe oder Beratung benötigen.

Die Anlaufstelle „Frühe Hilfen“ soll auch eine Kontaktstelle für niedergelassene Frauenärzte und Kinderärzte, die Geburtskliniken in Heidelberg, aber auch für alle weiteren Berufsgruppen und Institutionen sein, die mit Säuglingen und Kleinkindern bis zum dritten Lebensjahr zu tun haben.

Das Institut für psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Cierpka hat das Konzept „Keiner fällt durchs Netz“ entwickelt und begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Angestoßen wurde das Projekt „HEIKE“ vom Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg. Es ist zunächst bis 2010 befristet und wird mit jährlich 135.000 Euro aus dem städtischen Haushalt finanziert.

Professor Dr. Georg Friedrich Hoffmann, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin: „Durch die Einrichtung der Anlaufstelle „Frühe Hilfen“ – finanziert von der Stadt Heidelberg und angesiedelt an der Kinderklinik – kann die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Medizin und Jugendhilfe weiter intensiviert und die Arbeit zum Wohle gefährdeter Kinder auf den präventiven Bereich ausgedehnt werden.“

Kontakt

Anlaufstelle „Frühe Hilfen“, Dipl.-Psych. Patricia Finke, Telefonm 06221 5638030, patricia.finke@med-uni-heidelberg.de.

Infos

Weitere Informationen im Internet unter www.heidelberg.de/fruehe-hilfen und www.keinerfaelltdurchsnetz.de.  (eu)