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stadtblatt  / 24. März 2021 8 KLIMASCHUTZ Eine fahrradfreundliche Stadt Fahrradklima-Test 2020: Heidelberg auf Platz drei unter Städten vergleichbarer Größe H eidelberg ist fahrradfreund- lich. Das zeigt der Fahrradkli- ma-Test 2020 des Allgemeinen Deut- schen Fahrrad-Club (ADFC), dessen Ergebnisse jetzt vorgestellt wurden. Heidelberg erreichte in puncto Fahrradfreundlichkeit bundesweit den dritten Platz unter Städten ver- gleichbarer Größe, hinter Göttin- gen und Erlangen. 2018 befand sich Heidelberg noch auf Platz 4, 2016 auf Platz 7. Landesweit kletterte Heidel- berg auf die Spitzenposition. Positiv bewerteten die knapp 1.000 Teilnehmenden an der Umfrage › das gute Angebot öffentlicher Leih- fahrräder, › die Fahrradmitnahme im öffentli- chen Nahverkehr, › die vielen für Radfahrende geöffne- ten Einbahnstraßen, › die gute Erreichbarkeit des Stadt- zentrums, › dass alle Generationen Rad fahren. Handlungsbedarf sahen die Teilneh- menden bei folgenden Punkten: › Fahrraddiebstahl, › Konflikte mit Fußgängern, › Abstellanlagen. Heidelberg erzielte eine Gesamtbe- wertung von 3,5 – eine leichte Ver- besserung gegenüber 2018 und 2016. Bundesweit erreichten Städte ver- gleichbarer Größe durchschnittlich einenWert von 4,1.Für Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain zeigen die Ergebnisse,„dass dieBürgerinnenund Bürger das Engagement beim Radver- kehrwahrnehmen und gutheißen.Sie weisen aber auch Schwachstellen auf, diewir noch verbessernmüssen.“ Heidelberger Rad-Offensive 33 Prozent aller Wege in Heidelberg werden radelnd zurückgelegt,landes- weit ist das spitze.Umnochmehr Ver- kehrsteilnehmer aufs Rad zu locken, geht die Stadt aktuell in die Offensive: Wichtigster Baustein: eine zusätzli- che Rad-Achse vonHeidelbergs Süden ins Neuenheimer Feld. Zu Spitzenzei- ten sind hier täglich rund 14.000 Rad- fahrende unterwegs. cca www.heidelberg.de/ fahrradfreundlich Positiv bewerteten die Teilnehmenden am Fahrradklima-Test das gute Angebot an Leih- fahrrädern in Heidelberg. ( Foto Stadt HD) Fünf neue E-Ladestationen Fünf neue klimafreundliche Zapfsäulen für E-Mobilität hat die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) kürzlich in Betrieb genommen. Damit gibt es in der Stadt aktuell mehr als 100 Ladepunkte. Aus den neuen HEG-Säulen in der Rheinstraße, am Bahnhof Wieblingen/Pfaffengrund und am Bahnbetriebswerk fließt ausschließlich Ökostrom. Das gilt auch für die mittlerweile 76 Ladesäulen der Stadtwerke Heidelberg. Die Stadt fördert den Ausbau von Ladestationen mit Ökostrom. (www.heidelberg.de/foerderprogramm ) ( Foto Mundt/HEG) Mehr Strom vom Dach Neue Photovoltaik- Förderung der Stadt wird angenommen Seit Januar 2021 fördert die Stadt Heidelberg Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen, Gründächern und Fassadenflächen. Im Januar und Fe- bruar sind bereits 30 Anträge einge- reicht worden. Die Förderung ist ein Resultat des 2019 beschlossenen Klimaschutz- Aktionsplans der Stadt (www. heidelberg.de/masterplan100). Der Aktionsplan definiert als Ziel eine zusätzliche Photovoltaik-Leistung von 25 Megawatt bis zum Jahr 2025. Um das Klimaschutz-Ziel zu errei- chen, müssen in Heidelberg jähr- lich etwa fünf Megawatt zugebaut werden. Dies entspricht Einsparun- gen von 2.500 Tonnen CO 2 pro Jahr. Gefördert werdenAnlagen › auf Flach- und Schrägdächern mit 100 Euro/kWp (also pro Kilowattpe- ak) bis zu einer Maximalförderhöhe von 10.000 Euro. › auf Gründächern: Auf viel begrün- ten Flachdächern wird die Förde- rung gestaffelt – 250 Euro/kWp bis zu einer Leistung von einschließ- lich 30 kWp und 150 Euro/kWp ab einer Leistung von 30 kWp bis ein- schließlich 100 kWp. Die Maximal- förderhöhe beträgt 18.000 Euro. › an Fassadenflächen: Mit 200 Euro/ kWp bis zu einer Maximalförder- höhe von 10.000 Euro. Informationen zu den Förderrichtli- nien gibt es im Internet. cca Kostenlose Sonnenstrom-Hotline 06221 58-18141 www.heidelberg.de/ foerderprogramm Schutz der Bäume Optimierte Bauplanung soll Erhalt sichern Immer wieder müssen bei Baupro- jekten erhaltenswerte Bäume wei- chen. Jüngst war es eine Linde in der Südstadt, deren baubedingte Fällung für Unmut sorgte. Die Stadtverwal- tung hat grundsätzlich das Ziel, Be- standsbäume, wo immer es geht, zu erhalten.Sie arbeitet an einemneuen Prozesspapier, damit der Schutz wei- ter verbessert wird. Lässt sich eine Fällung nicht vermeiden, soll die Öf- fentlichkeit früh informiert werden. „Wir kämpfen wirklich um jeden Baum – jeder einzelne ist für das Mi- kroklima in der Stadt gut.Doch es ge- hen aus unterschiedlichen Gründen noch immer zu viele Bäume im Laufe des Planungs- und Bauprozesses ver- loren“, betont Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und erläutert: „Deshalb erarbeiten wir aktuell ein Konzept,wiewir unsere Prozesse ver- bessern und damit den Schutz von Bäumen stärken können.“ Grundsätzlich stehe er aber zu dem Leitsatz: Innenentwicklung vor Außenentwicklung, so der Bürger- meisterweiter.„In einerwachsenden Stadt mit viel Wohnungsbau, Gewer- beflächen und Verkehrsbauvorhaben lassen sich Baumfällungen nicht im- mer vermeiden.Aber das müssen wir dann verlässlich und frühzeitig er- klären und kommunizieren.“

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