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stadtblatt  / 20. Mai 2020 5 CORONAVIRUS Keine Abifeiern auf der Neckarwiese In diesem Jahr kann es keine Schul- abschluss- und Prüfungsfeiern auf der Neckarwiese geben.Siewar in der Vergangenheit ein Anziehungspunkt für Schüler aus der gesamten Region. Deshalb hat die Stadtverwaltung sich dazu entschlossen, die Wiese in dem erwarteten Zeitraum für dieseArt der Nutzung zu sperren. Ordnungskräf- te der Stadt und die Polizei kontrollie- ren die Situation engmaschig an den letzten Prüfungstagen. Bedingt durch die Coronavirus-Pan- demie gibt es dieses Jahr die besonde- re Situation, dass die Prüfungen aller Schularten in der letzten Maiwoche enden.Das bedeutet,dass mit den Ab- solventinnen und Absolventen aller Schulen aus der Region gleichzeitig zu rechnen wäre. Die Stadtverwaltung bittet die Schulleitungen um Unter- stützung und weist in einem Schrei- ben auf die aktuelle Regelung hin. Verlässliche Betreuung für Viertklässler OB: Regelungen des Landes sind für Eltern eine Zumutung – Betreuung bis 17 Uhr ab kommenden Montag D ie Stadt Heidelberg springt kurzfristig den Eltern von Viertklässlern zur Seite. Oberbürger- meister Professor Dr.EckartWürzner erklärt: „Das Land hat viele Eltern von Viertklässlern in eine untrag- bare Situation gebracht. Viele Viert- klässler haben nur zwei Stunden Schule am Tag. Das ist das Gegenteil von verlässlicher Grundschule. Wir springen als Stadt jetzt für das Land in die Bresche. Wir stellen sicher, dass ab dem kommenden Montag Viertklässler nach dem Unterricht bis 17 Uhr betreut werden können.“ Konkret heißt das: Die Schülerinnen und Schüler werden in der Zusam- mensetzung ihrer Unterrichtsgruppe nach Unterrichtsende weiter betreut. Das Angebot soll an allen 18 Grund- schulen in der Stadt aufgebaut wer- den. Die Stadt kann dabei auf einen festen Partner bauen: Der Verein päd-aktiv organisiert seit Jahren die Nachmit- tagsbetreuung an Heidelberger Schu- len. „päd-aktiv hat sich sofort bereit erklärt,sehr kurzfristigdiesesAngebot aufzubauen“, freut sich der Oberbür- germeister. Das Amt für Schule und Bildung steht parallel mit den Schul- leitungen in Kontakt. päd-aktiv wird dazu Fachkräfte aus der Kurzarbeit zu- rückholen. Das Angebot steht grund- sätzlich auch Eltern offen, die bislang noch keine Betreuung von päd-aktiv inAnspruch genommen haben. „Regelung des Landes völlig undurchdacht“ Der Oberbürgermeister kündigte an, sich mit einem Schreiben an die Kultusministerin zu wenden und eine sofortige Korrektur der Landesregelungen zu fordern. „Die Regelung des Landes ist völlig un- durchdacht. Wie soll jemand arbei- ten, der sein Kind zwischendurch für zwei Stunden in die Schule brin- gen und dann bitteschön gleich wieder abholen soll? Dazu kommen dann noch abweichende Zeiten für die Notbetreuung von Geschwis- terkindern. Das ist eine Zumutung für die Eltern. Die Kultusministe- rin muss diesen Zustand beenden. Die Eltern brauchen Verlässlichkeit. Wir alle brauchen einen klaren Stu- fenplan. Ich bin voll und ganz da- für, ganze Jahrgänge wieder an die Schulen zu holen. Dann aber bitte in vollem Umfang und nicht für ein paar Stunden. Das ist in jeder Hin- sicht halbherzig, auch in Bezug auf den Bildungsauftrag.“ Hintergrund der Situation: Seit dem heutigen Montag dürfen alle Viertklässler wieder in ihre Schu- len. Doch für viele Eltern ist die Si- tuation jetzt noch schwieriger als bisher. Der Hauptgrund: Das Land erlaubt nur ein Notprogramm von zehn Schulstunden pro Woche. Die Umsetzung liegt bei der jeweiligen Schule. Viele Schulen betreuen alle Kinder jeden Tag – dann aber nur für zwei Schulstunden. Andere bit- ten ihre Viertklässler an zwei Tagen für fünf Stunden in den Unterricht. Konsequenz gerade für berufstäti- ge Eltern: Sie haben keine verläss- lichen Zeiten mehr, an denen sie ihrem Arbeitgeber zur Verfügung stehen. af An allen 18 Grundschulen bietet die Stadt für die Viertklässler, die jetzt wieder bei verkürztem Unterricht in die Schule gehen, Betreuung bis 17 Uhr an. ( Foto Dorn) Erweiterte Notbetreuung in den Kitas Nach Landesverord- nung noch keine Öff- nung der Einrichtungen N ach der neuen Corona-Verord- nung durch das Land wird es auch weiterhin keinen Regelbetrieb in den Kindertageseinrichtungen geben. Stattdessen wird die bisheri- ge Notbetreuung erweitert. Das gilt auch für Kitas in Heidelberg. „Das Land hat in den letzten Wochen durch seine Ankündigung bei den Eltern die Erwartung geweckt, dass die Kitas zum 18. Mai wieder öffnen. Das ist aber nicht der Fall. Was in den Kitas derzeit stattfindet, ist eine reine Notbetreuung, die jetzt erwei- tert wird“,betont Myriam Lasso,Lei- terin des Kinder- und Jugendamtes. Grundsätzlich gilt: Es dürfen nur maximal 50 Prozent der im Normal- betrieb zur Verfügung stehenden Plätze vergeben werden. Alle Kin- der, die bisher in der Notbetreuung waren, werden weiter betreut. Die Vergabe weiterer Plätze erfolgt nach einem gestuften Verfahren. Eltern, die ihren Betreuungsbedarf in der erweiterten Notbetreuung anmel- den möchten, können sich bei den Kita-Leitungen melden. eu Detaillierte Infos hierzu unter www.heidelberg.de/kitas Die Notbetreuung an den Kitas wird jetzt erweitert. Einen reduzierten Regelbetrieb gibt es aktuell aber noch nicht. ( Foto Dorn)

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