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stadtblatt  / 15. April 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Julian Sanwald Mehr Anerkennung für die Held*innen des Alltags Am 7. April war Weltgesundheitstag. Ich möchte mich im Namen meiner Fraktion bei allen bedanken, die in dieser schwierigen Zeit für uns im Gesundheitssystem arbeiten – den Krankenpfleger*innen, Hebammen, Techniker*innen, Sanitäter*innen, Apotheker*innen, Gesundheitsfach- berufler*innen, Ärzt*innen, Fah- rer*innen, Reinigungskräften, Ver- waltungsmitarbeitern und vielen anderen - die Tag und Nacht im Ein- satz sind,um uns zu schützen! Insbesondere gilt unsere Anerken- nung allen Pfleger*innen, die aktu- ell in den Krankenhäusern sowie in der ambulanten und stationären Langzeitpflege arbeiten. Diese tra- gen einige der größten Belastungen im Gesundheitswesen. Sie leisten schwierige Arbeit und ertragen lan- ge Arbeitszeiten, während sie sich gleichzeitig dem Risiko von Verlet- zungen und Infektionen aussetzen. Auch die physische und psychische Belastung ist momentan deutlich er- höht. Während meiner Ausbildung habe ich Pflegende kennengelernt, die ihre eigene Gesundheit in den Hintergrund stellen, um weiterhin eine gute Versorgung der Patient*in- nen zu gewährleisten. Neben ihrer Arbeit stehen Personen, die im Gesundheitssystem arbeiten, natürlich auch vor den Herausfor- derungen, die uns alle während der Corona-Pandemie treffen. Sie stehen vor teilweise leeren Supermarktre- galen oder haben mit Einschränkun- gen des ÖPNVs und der Kinderbe- treuung zu kämpfen.Daher freue ich mich, dass der städtische Krisenstab, auf Initiative meiner Gemeinderats- kollegin Marilena Geugjes und mir, den Pflege- und Hilfskräften der Hei- delberger Kliniken kostenlose Nacht- taxifahrten bereitstellt. Dennoch reichen Dank und Anerkennung an- gesichts der momentanen Situation im Gesundheitswesen bei Weitem nicht aus. Die aktuelle besondere Arbeitsbelastung und Gefahr für die eigene Gesundheit sollten auch mo- netär anerkannt werden.Ich spreche mich daher für eine Infektionszulage von mindestens 500 Euro monatlich für die Zeit, in der die Corona-Krise andauert, für alle Beschäftigten im Gesundheitssystem, am besten na- türlich steuerfrei,aus.Außerdem gilt es nach der Corona-Krise über eine umfassende Reform des Gesund- heitswesens zu sprechen und den seit Jahren herrschenden Pflegenot- stand endlich ernsthaft anzugehen. Diese Aufgabe kann nur mit der ge- samtgesellschaftlichen Unterstüt- zung gemeistert werden.DieAufgabe der Kommune liegt insbesondere in der Gestaltung der ambulanten und stationären Pflege. Abschließend appelliere ich noch- mals an Sie, liebe Bürger*innen, blei- ben Sie weiter solidarisch und halten Sie sich an die vorgegebenen Maß- nahmen. Jede verhinderte Infektion bedeutet auch eine Entlastung für unsere Krankenhäuser. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Larissa Winter-Horn Wie geht es weiter? Fragen sich im Moment sicherlich viele Personen. Aktuell werden von Bund, Land und Stadtverwaltung die sogenannten „Ausstiegs-Szena- rien“ diskutiert. Nach den Osterfe- rien können erfreulicherweise erste Einrichtungen wieder „hochgefah- ren“ werden. Aber es wird nur ein ganz leichtes Hochfahren sein. Und wir werden uns weiterhin auf Vor- schriften zum Schutze der Gesund- heit einstellen müssen.Alles andere wäre in der aktuellen Situation auch verantwortungslos. Halten Sie weiter durch, gemeinsam schaffen wird das! Bund, Land und auch die Stadtverwaltung versuchen für alle, die unter der Corona-Kri- se leiden, Lösungen zu finden. Die aktuellen Einschränkungen sollen nicht länger aufrechterhalten wer- den als nötig, sind momentan aber unabdingbar! i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Raimund Beisel Erlebnisse im Corona-Alltag Manchmal frage ich mich, welche Erziehung Mitmenschen hatten, denn auch ohne Corona sollte man in einem Einkaufzentrum nicht in die Mengeniesen.Ebenso imBus,was zur Folge hatte, dass die Sitznachbarin von ihrem Sitz aufsprang.Als ich den Übeltäter freundlich auf seinen Lap- sus hinweise, werde ich beschimpft. Als der Bus dann hielt, wollte keiner mehr auf den Türknopf drücken.Ver- schämte Sekunden vergehen,endlich öffnet jemand von außen. Vor einem Laden sprechen 2 ältere Damen ohne die vorgeschriebenen 1,5 m Mindest- abstand miteinander. Dann geben sie sich Küsschen auf die Wangen. Ich kann´s nicht fassen. Bitte halten Sie sich alle an die Gesundheitsvor- schriften. Sie schützen sich selbst und somit uns alle. Dieser Weg wird kein leichter sein, aber gemeinsam besiegenwir das Virus. stadtrat.beisel@gmx.de Die Linke Bernd Zieger Start des Großprojektes Konfe- renzzentrum in Corona-Krise? Mitten in der Corona-Krise startet Heidelberg ein Großprojekt und be- ginnt mit dem Bau des Konferenz- zentrums. Die geplantenAufwendungen für den Bau des Konferenzzentrums hatten sich gegenüber der Wettbewerbspla- nung von 57 Mio. EUR auf 101 Mio. er- höht. Für den Ausgleich des Defizites müssen aus dem städtischen Haus- halt ab dem Jahre 2023 jährlich 5 Mio. EUR bereitgestellt werden. Die Corona-Krise führt nicht nur zu erheblichen Mehrkosten für die Stadt, sondern auch zu Ausfällen, z.B. bei der Gewerbesteuer.In dieser Situ- ation kann sich die Stadt neue Groß- projekte nicht mehr leisten. Leider wurde der Antrag von DIE LINKE zum Stopp des Baus des Kon- ferenzzentrums bisher mehrheitlich abgelehnt. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Dr. Simone Schenk Lichtblicke Die Freundin meiner Tochter näht ehrenamtlich Mundschutzmasken, wir dürfen uns an der frischen Luft frei bewegen und die Heidelberger Kirchen machen ein tolles Angebot! All dies ein Grund zur Freude und Erleichterung beim „Durchhalten“. Nutzen Sie den YouTube-Kanal der Jesuitenkirche und nehmen Sie an den Gottesdiensten der katholischen Heidelberger Stadtkirche teil, der Pfarrbrief liegt in den offenen Kir- chen zumAbholen aus (digital unter stadtkirche-heidelberg.de) . Auch die evangelische Kirche hat einen wun- derbaren Osterbrief verfasst und ein Internetangebot unter ekihd.de. Das Feiern des Osterfestes ist ein wun- derbares Zeichen der Christenheit, gerade in dieser schwierigen Zeit, denn wer an Christus glaubt,hat das Leben! schenk@fdp-fraktion-hd.de Beifall und Dankesworte ersetzen zwar keine fairen Löhne und Arbeitsbedingungen, sind aber dennoch ein wichtiges Zeichen für Anerkennung und Solidarität. ( Foto Elisabeth Pielhoff)

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