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stadtblatt  / 4. März 2020 7 MASTERPLAN IM NEUENHEIMER FELD Vier Eckpfeiler für die Campus-Entwicklung Masterplan Im Neuen- heimer Feld: Stadt, Uni- versität und Land wollen mit den besten Ansät- zen weiterarbeiten D as nächste Etappenziel im Masterplanverfahren Im Neu- enheimer Feld/Neckarbogen kommt näher. Ab März beraten die politi- schen Gremien (zuerst am 5. März der Bezirksbeirat Wieblingen) über die Entwicklungsperspektiven, die die Planungsbüros für den Campus erarbeitet haben. Kernfrage: Welche Ideen sollen weiterverfolgt, welche verworfenwerden? ZumGremienstart haben die Projekt- träger Stadt, Universität und Land jetzt ihre Einschätzung zu denAnsät- zen der Planungsteams erläutert. Ei- nig sind sich die Projektträger darin, dass mit den besten Ideen aus allen vier Entwürfenweitergearbeitet wer- den soll, um die Qualitäten des Wis- senschafts- und Forschungsstand- ortes weiter voranzubringen. Die Projektträger schlagen vier Eckpfei- ler für die weitere Bearbeitung vor: ›› Durch die Zusammenfassung von Nutzungen und Nachverdichtun- gen werden Quartiere herausgebil- det und eine weitgehend autofreie Campusmitte gesichert. ›› Das bestehende Baurecht für den Hühnerstein nördlich des Klau- senpfads wird erst genutzt, wenn die wissenschaftsadäquaten Ver- dichtungspotenziale im heutigen Campus weitgehend ausgeschöpft sind. Geprüft werden soll auch ein „Bauflächen-Tausch“ zwischen Tei- len des Hühnersteins und heutigen Sportflächen. ›› Es soll eine durchgängige Freiraum- verbindung vom Handschuhshei- mer Feld durch den Campus bis zum Neckar geben. Das erhöht die Aufenthaltsqualität und schafft ein engmaschiges, grünes Wegenetz für einen Campus der kurzenWege. ›› Der Neckarbogen wird in einer Tie- fe von 60 Metern von Bebauung freigehalten. Die Aufenthaltsquali- tät für Campusnutzer und Bürger am Neckar wird gestärkt. Die beste Basis, um diese Eckpfeiler in einemEntwurf zu vereinen,bieten, so die Projektträger, die Ansätze vom TeamAstoc.Sie ermöglichen auch die Kombination mit Lösungsansätzen der drei anderen Planungsbüros. lgr Video, Interviews und weitere Infos: www.masterplan- neuenheimer-feld.de Bernd Müller vom Landesbetrieb Vermögen und Bau, Uni-Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel und Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (v.l.) stellten die gemeinsame Empfehlung der Projektträger vor. ( Foto Dittmer) Lösungen für den Verkehr Kombination mehrerer Bausteine soll den Ver- kehrsfluss im und zum Campus verbessern D ie Projektträger Stadt, Universi- tät und Land sind sich in Bezug auf den Verkehr im und zum Campus Neuenheimer Feld einig: Nur eine Kombination mehrerer Bausteine er- zielt die notwendigen Verbesserun- gen. Hierfür sollen mehrere Ansätze weiter untersucht werden. Sie ent- stammen den bisherigen Arbeiten aller vier Planungsbüros. ›› Für die Wege innerhalb des Cam- pus (innere Erschließung) sollen Mobilitäts-Hubs und der Aufbau ei- ner Campus-Flotte geprüft werden. Für den Weg zum Campus (äußere Erschließung) sollen vier Ansätze weiter vertieft werden: › › Eine Seilbahn von einem P+R Parkplatz an der S-Bahn-Station Pfaffengrund/Wieblingen über den SRH Campus in Wieblingen in das Neuenheimer Feld und weiter bis zur Berliner Straße. › › Eine Straßenbahn über eine Ne- ckarbrücke von der S-Bahn-Sta- tion Pfaffengrund/Wieblingen in das Neuenheimer Feld und über die Tiergartenstraße zur Berliner Stra- ße.Die Brücke soll nur für Straßen- bahn, Fußgänger, Radfahrer sowie für Rettungsfahrzeuge zur Verfü- gung stehen. › › Eine Straßenbahn-Stichstrecke von der Berliner Straße über die Tiergartenstraße bis zum Sportzen- trumNord (sogenannter Nord-Ast). › › Ein Straßenbahn-Campusring von der Berliner Straße über eine Verbindung südlich des Techno- logieparks und nördlich der Stra- ße „Im Neuenheimer Feld“ zur Tiergartenstraße und über diese nach Süden in Richtung Berliner Straße. ›› Buslinien als Ergänzung oder Al- ternative sollen in jeder dieser Va- riante geprüft werden. Folgt der Gemeinderat diesen Vor- schlägen, dann werden im weiteren Verfahren weder eine Autobrücke über den Neckar noch der sogenann- te Nordzubringer durch das Hand- schuhsheimer Feld als Lösungsan- sätze weiterverfolgt. lgr Prof.Dr.Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg: „Der Wissen- schaftsstandort Heidelberg braucht verlässliche Perspek tiven.Dazu gehört die Herausforderung, so zu planen, dass Forschung und forschungsorientierte Lehre nicht eingeschränkt werden, dass für heute noch unbe- kannte Entwicklungen auch künftig angemessen gebaut werden kann und dass dabei der Campus gleichzeitig nutzer- und besucherfreund- lich bleibt.Das TeamAstoc hat eine gute Grundlage geschaf- fen,die es erlaubt,weitere Ideen aus den anderen Entwürfen zu integrieren.“ Bernd Müller,Leiter von Vermögen und Bau,Amt Mannheim und Heidelberg: „Der Planungsprozess und die Bürgerbeteiligung haben viele hervorragende Ideen und Lösungsansätze für den Masterplan Im Neuenheimer Feld hervorgebracht. Beson- ders wichtig ist dem Land Baden-Württemberg,dass wir auch zukünftig flexibel auf sich stetig verändernde Anforderungen unter Beach- tung des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit reagieren können.Die geeignetste Grundlage bietet dafür die Arbeit des Teams Astoc.“ Oberbürgermeister Prof.Dr. Eckart Würzner: „Wir haben eine gemeinsame Grundvor- stellung für die Entwicklung des Neuenheimer Feldes erarbeitet. Jetzt besteht die Chance, drei Dinge sicherzu- stellen: einen zukunftsfähi- gen Campus,einen attrakti- ven Freiraum am Neckarufer und eine klimafreundliche Verkehrslösung.Alle Pläne zeigen: Wir brauchen mindes- tens noch ein öffentliches Massenverkehrsmittel.Ich finde es sehr gut, dass wir uns hierzu mehrere Optio- nen erarbeiten.“ Verlässliche Perspektiven für Wissenschaftsstandort

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