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stadtblatt  / 10. Juli 2019 5 AKTUELLES 140 bezahlbare Mietwohnungen Klarer Gemeinderats- beschluss für Altstand- ort des rnv-Betriebshofs M indestens 140 neue Miet- wohnungen im bezahlbaren Segment und im Eigentum der städ- tischen Wohnungsbaugesellschaft GGH – das sowie ein rund 12.500 Quadratmeter großer Park könn- ten auf dem derzeitigen Betriebs- hof-Areal der rnv an der Bergheimer Straße entstehen. Der Gemeinderat hat im Dezember 2018 genau dieses Paket beschlossen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat in der Bürgerfrage- stunde im Gemeinderat am 27. Juni die Fakten betont: „Am Altstandort wird keine einzige Eigentumswoh- nung gebaut.Die neuenWohnungen werden preisgünstig vermietet und bleiben komplett im Bestand der GGH.“ Zudem werden die Wohnun- gen nach einem Konzept vermietet, wonach jeder Mieter maximal 30 Prozent seines verfügbaren Einkom- mens bezahlen soll. Zielgruppe sind insbesondere Familien und Allein- erziehende mit niedrigem und mitt- lerem Einkommen. Erster Bürgermeister Jürgen Ods- zuck erklärt: „Das Konzept hat die GGH für das Hospital-Quartier in Rohrbach erarbeitet. Auf Hospital wird nur ein Teil der Wohnungen nach diesem Prinzip vermietet. Aber auf dem derzeitigen Betriebs- hof-Areal werden es alle sein. Des- halb werben wir am 21. Juli für ein „Nein“ beim Bürgerentscheid. Ein „Nein“ bedeutet mindestens 140 neue Mietwohnungen, einen neuen Park und einen sicheren Standort für den neuen Betriebshof.“ tir „Ochsenkopf ist einzig realistische Option“ Interview mit Martin in der Beek von der rnv Technischer Geschäftsführer der rnv Martin in der Beek Warum braucht die rnv einen neuen Betriebshof? Martin in der Beek  Weil der alte Standort über 100 Jahre alt und den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Wir haben viel mehr und größere Bahnen.Wir bekommen in unseren Hallen im wahrsten Sinn des Wortes die Türen nicht mehr zu – weil wir sie nämlich aus Platzgrün- den ausbauen mussten. Es gibt mas- sive Gebäudeschäden und nur noch Ausnahmegenehmigungen für den Betrieb, auch im Bereich des Arbeits- schutzes.Wir brauchen jetzt endlich eine Lösung. Jede weitere Verzöge- rung ist ein Risiko für den Nahver- kehr in Heidelberg und eine Zumu- tung für unsere Belegschaft. Was sind die Vorteile einer Verlagerung auf den Großen Ochsenkopf? in der Beek  Wir können dort 40 Prozent mehr Bahnen unterbringen, also 46 statt bisher 33 Fahrzeuge. Es gibt gleichzeitig optimale Möglich- keiten,die Bahnen zuwarten und der Standort liegt sehr günstig im Netz. Zudem wird die Fläche an der Berg- heimer Straße frei. Der Gemeinderat hat beschlossen, dort einen Park und zu einhundert Prozent bezahlbaren Wohnraum entstehen zu lassen. Was sagen Sie Kritikern, die bemängeln, dass für den Neubau unversiegelte Fläche überbaut wird? in der Beek  Ökologie und Nachhal- tigkeit spielen bei unseren Planun- gen eine sehr große Rolle. Die Dächer auf dem neuen Betriebshof werden begrünt und begehbar sein und auch Rückzugsraum für die Natur bieten. Dazu kommt die neue Grünfläche am alten Standort. Ein Klimagutachten hat bestätigt, dass die Verbesserungen am Altstandort die klimatischen Ver- schlechterungen mindestens kom- pensieren werden. Und wir fördern mit dem leistungsfähigeren Betriebs- hof denUmstiegvomAuto auf die Stra- ßenbahn.Das ist aktiver Klimaschutz. Manche sagen, der neue Betriebshof wird vom ersten Tag an zu klein sein. in der Beek  Das stimmt nicht. Wir können alle derzeit absehbaren Aus- bauvorhaben wie die Straßenbahn ins Neuenheimer Feld oder nach PHV mit diesemneuenBetriebshof umset- zen. Wenn wir auch den Busverkehr ausbauen wollen, werden wir uns langfristig wohl noch einen weiteren Abstellplatz suchen müssen. Aber es ist viel einfacher, dafür einen Platz zu finden. Es macht logistisch und ökologisch sogar Sinn, dafür dezent- ral mehrere kleine Abstellflächen zu schaffen.Das reduziert Leerfahrten. Warum suchen Sie nicht einen Standort, der mehr Platz bietet? in der Beek  Wir haben zwölf ver- schiedene Alternativen untersucht. Bis auf den Ochsenkopf sind alle durchgefallen.Der Große Ochsenkopf ist die einzige realistische Option.Al- les andere sind Wünsche, die bislang keiner Prüfung standgehalten haben. Wir haben mehr als 20 Jahre politi- sche Vorschläge geprüft. Wir brau- chen jetzt endlich eine Lösung. Was ist mit einem Areal an der Speyerer Straße? in der Beek  Voraussetzung für einen Betriebshof an dieser Stelle ist eine Trasse in Richtung PHV. Das dauert mindestens zehn Jahre – an- gesichts von Verhandlungen über 60 bis 150 benötigte Grundstücke vermutlich noch deutlich länger. Diese Zeit haben wir nicht. Die Be- zirksbeiräte Kirchheim, Bahnstadt, Weststadt und Pfaffengrund haben es außerdem klar abgelehnt, hier zu bauen. Wir sehen doch bei der Cam- pus-Bahn ins Neuenheimer Feld,wie schnell man mit leeren Händen da- steht, wenn nur ein Anlieger hervor- ragende Anwälte engagiert. Was passiert, wenn der Bürgerent- scheid am 21. Juli eine Verlagerung auf den Großen Ochsenkopf verhindert? in der Beek  Dann stehen wir wie- der bei Null. Wir müssten den alten Betriebshof dann entweder weiter mit teuren Provisorien über die Zeit retten oder für die gleichen Kosten wie am Großen Ochsenkopf einen Betriebshof bauen, der definitiv zu klein ist. Ein Ausbau des ÖPNV in Heidelberg wäre damit aber auf un- bestimmte Zeit blockiert. tir Aus der Vogelperspektive: Entwurf des neuen Betriebshofs mit begrüntem Dach auf dem Gelände am Großen Ochsenkopf. ( Visualisierung Darstellungsart Wust) Warum ist der Große Ochsen- kopf der einzig verfügbare Standort? Warum kann die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) nicht noch ein paar Jahre warten? Was soll am Altstandort entstehen? Antworten auf diese Fragen und alle Informationen zum Bürgerentscheid am 21. Juli 2019,dazu Videos und Hinter- gründe stehen gebündelt auf: www.heidelberg.de/ bürgerentscheid Infos im Internet

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