Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Prof. Dr. Anke Schuster

Zum Leben zu wenig – zum Sterben zu viel

Prof. Dr. Anke Schuster

Hinter uns liegt die Armutswoche. Dank allen beteiligten Organisationen für ein beeindruckendes Programm. Vor uns liegen 365 Tage bis zur nächsten Armutswoche. Zeit, um aktiv gegen Armutsrisiken und Armut vorzugehen. Wer arm ist, muss bei Wohnen, Gesundheit, bei Bildung, Erziehung oder Freizeitgestaltung auf Entscheidendes verzichten. Gerade Altersarmut ist ein Thema, das in Heidelberg an Bedeutung zunimmt, so steigt seit Jahren die Zahl der Menschen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind. Grund sind vermehrt unterbrochene Lebensbiografien und dauerhaft zu niedrige Einkommen. Entscheidende Faktoren dagegen vorzugehen sind: gute Arbeit zu fairen Löhnen, garantierter Mindestlohn und das Absichern sensibler Lebenslagen, wie den Zeiten für Kindeserziehung und Pflege von Angehörigen. Kommunal kann hier kein Einfluss genommen werden, hier sind verlässliche Regelungen im Bund überfällig.

Als Stadt können wir aber in Bezug auf die Teilhabe aller Menschen am sozialen und kulturellen Leben handeln. Flächendeckende aktivierende Arbeit und Angebote in unseren Seniorenzentren sind wichtig und müssen ausgebaut werden. Projekte der Kirchen und sonstiger freier Träger gilt es, in ihrer Arbeit abzusichern. So zum Beispiel das „manna-Projekt“ der evangelischen Kappellengemeinde und der Stadtmission: Ort der Begegnung und Weiterbildung für Menschen, die sich dies sonst nicht leisten könnten. In den bevorstehenden Haushaltsberatungen werden wir als SPD dafür Sorge tragen, dass solche Projekte sowie soziale Einrichtungen im Bestand gesichert sind, um dem wachsenden Bedarf begegnen sowie die zunehmende Vielfalt an Aufgaben leisten zu können. Oberste Maxime muss sein: gemeinsam die Lebensqualität für alle Menschen in unserer Stadt sicherzustellen.