Stadtentwicklung

Konversion: Leitlinien einstimmig beschlossen

US-Flächen: Gemeinderat gab auch Startschuss für die zweite Phase des Planungsprozesses

Die Stadt Heidelberg hat gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Experten Ziele erarbeitet, nach denen die frei werdenden Flächen des US-Militärs künftig genutzt werden sollen. Die Leitlinien für die Konversion hat der Gemeinderat am 16. Mai einstimmig verabschiedet.

Bei einer Befahrung am 29. Juni können sich Heidelberger ein eigenes Bild von den Konversionsflächen machen.
Bei einer Befahrung am 29. Juni können sich Heidelberger ein eigenes Bild von den Konversionsflächen machen. (Foto: Rothe)

Voraussichtlich ab dem Jahr 2015 können Flächen von über 200 Hektar neu entwickelt werden, die bislang die US-Streitkräfte nutzten. Ebenfalls zugestimmt hat die Eigentümerin der Flächen, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Auf den fünf Arealen können wir neuen Platz schaffen für Wohnen und Gewerbe, Wissenschaft und Freizeit“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Leitlinien als Wegweiser

Die Leitlinien zur Konversion sind gleichsam Wegweiser für die weitere Entwicklung der Flächen. Es gilt, Heidelberg als familienfreundlichen und sozial ausgewogenen Wohnort zu stärken und zugleich das Profil der Stadt im Bereich Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu schärfen. Die Leitlinien sind in unterschiedliche Themenfelder gegliedert wie zum Beispiel:

• Städtebau: Es sollen Quartiere mit guter Lebensqualität und Mut zu Experimenten entstehen.

• Wohnen: Auf den Konversionsflächen sollen ausreichende Wohnangebote für unterschiedliche soziale Gruppen und vielfältige Wohnformen geschaffen werden.

• Verkehr: Ziel ist eine Stadt der kurzen Wege und die Schaffung einer ökologisch ausgerichteten Mobilität.

• Freiräume: Identitätsstiftende und attraktive öffentliche Räume sollen ebenso entstehen wie gut vernetzte Frei- und Erholungsflächen.

• Wissenschaft und Wirtschaft: Es sollen Entwicklungsräume für Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden, die den Standort Heidelberg stärken.

• Kultur: Ungewöhnliche Räume und bauliche Nischen sollen gezielt für kulturelle Nutzungen entwickelt werden.

Entwicklung der US-Flächen, zweite Phase

Jetzt startet auch die zweite Phase des Planungsprozesses, die der Gemeinderat am 16. Mai ebenfalls verabschiedet hat. Ziel ist es, für die Flächen Entwicklungsszenarien zu erarbeiten. Die Beteiligung der Bürger spielt dabei eine zentrale Rolle – sie sollen intensiv einbezogen werden. Bei der Betrachtung der einzelnen Standorte sollen die jeweilige „Begabung“ der Areale erfasst und passende Entwicklungsoptionen ausgearbeitet werden. In einem ersten Schritt können sich Bürger im Rahmen einer Befahrung der Flächen am 29. Juni 2012 ein konkretes Bild der militärischen Liegenschaften machen.

Ideenwerkstätten im September

Danach werden die einzelnen Standorte in Ideenwerkstätten separat betrachtet oder auch, wo es thematisch sinnvoll ist, gemeinsam diskutiert. Die ersten Ideenwerkstätten sollen im Herbst stattfinden, wobei voraussichtlich mit den Arealen Mark Twain Village, Campbell Barracks und Hospital begonnen wird. (ds)