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Die Tier- und Pflanzenwelt erhalten

Bundesweites Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ gegründet ‒ OB Würzner Vorsitzender

Gemeinsam für mehr biologische Vielfalt: 60 Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland haben in Frankfurt das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ gegründet. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner wurde zum Vorsitzenden gewählt.

Typisch für die biologische Vielfalt Heidelbergs: Trockenmauern sowie eine Uferlandschaft mit einer ganz anderen Flora und Fauna.
Typisch für die biologische Vielfalt Heidelbergs und der Region: Trockenmauern, die wärmeliebenden Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten, sowie eine Uferlandschaft mit einer ganz anderen Flora und Fauna. (Foto: Stadt Heidelberg)

Nicht nur auf dem Land, auch in Städten leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten in verschiedensten Lebensräumen. Die biologische Vielfalt ist für das ökologische Gleichgewicht entscheidend. Wichtigstes Ziel des Bündnisses ist daher der dauerhafte Erhalt der lokalen Flora und Fauna mit ihren Lebensräumen.

Neben fachlicher Unterstützung und Beratung planen die Kommunen einen verstärkten Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Zudem sollen Vorzeigebeispiele zum Erhalt der Biodiversität gesammelt und den Kommunen bereitgestellt werden. Das Bündnis will die Interessen der Kommunen gegenüber Bund, Ländern und der Europäischen Union vertreten sowie gemeinsam Projekte und Aktionen anstoßen und hierfür Fördermittel beantragen.

Naturschutz in Heidelberg

Zentraler Baustein für den Naturschutz in Heidelberg ist der Artenschutzplan, in dem Gebiete mit einer besonderen Häufung von Rote-Liste-Arten, wie seltene Wildbienen- und Orchideenarten, und geschützte Biotope als Schwerpunktgebiete definiert sind. Mit dem Plan soll die Vielfalt der Arten und Biotope durch gezielte Maßnahmen erhalten und gefördert werden. Das Veranstaltungsprogramm „Natürlich Heidelberg“ bringt seit 2007 jungen und erwachsenen Bürgern die Heidelberger Natur nahe. Die Stadt arbeitet zudem eng mit Verbänden, Vereinen und anderen Institutionen zusammen. Heidelberg wurde im Jahr 2007 als „Bundeshauptstadt im Naturschutz“ ausgezeichnet.

Mehr zum Naturschutz in Heidelberg unter www.heidelberg.de/umwelt. 

Nachgefragt

Was haben Städte mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt zu tun?

OB Dr. Eckart Würzner: Als Kommunen haben wir eine besondere Verantwortung, die Lebensräume der Tiere und Pflanzen zu schützen und die biologische Vielfalt zu erhalten, von der auch die Bürgerinnen und Bürger direkt profitieren. Wer sich draußen in der Natur beispielsweise am Stift Neuburg aufhält, wird die blühenden Wegraine und die Streuobstwiesen zu schätzen wissen. Biologische Vielfalt trägt entscheidend zur Lebensqualität in Städten bei.

Was können Städte für die Artenvielfalt überhaupt tun?

Würzner: Städte können eine Menge tun. Entscheidend ist es, bei der Planung von Bauvorhaben den Schutz von Flora und Fauna immer im Blick zu haben, so wie wir es in Heidelberg bereits tun. Die Bahnstadt ist hierfür ein gutes Beispiel: Hier ist es uns gelungen, 3.500 Eidechsen in einen neuen Lebensraum umzusiedeln.

Was kann das Bündnis erreichen?

Würzner: Wir wollen als Kommunen dem Erhalt der biologischen Vielfalt ein größeres politisches Gewicht geben. Unser Ziel ist es, auf Bundesebene und in der Europäischen Union gemeinsame Anträge zu stellen sowie frühzeitig Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen.

Heidelberg betreibt bereits erfolgreichen Naturschutz. Im Austausch können wir aber noch dazulernen. Und im Rahmen des Netzwerkes haben wir die Chance, Projekte einzuwerben, für die wir alleine zu klein sind. (ck)