Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Ernst Gund

Einrichtung von zwei beruflichen Gymnasien ...

Ernst Gund

... in sechsjähriger Aufbauform

Jeweils einstimmig wurde in den zuständigen Ausschüssen dem Antrag der Verwaltung zugestimmt, an der Carl-Bosch-Schule (Technisches Gymnasium) und der Willy-Hellpach-Schule (Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium) als Schulversuch nach § 22 Schulgesetz je ein berufliches Gymnasium in sechsjähriger Aufbauform zum Schuljahr 2011/12 einzurichten. Dies ist an der Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen bereits seit Jahren der Fall. Hierbei handeln wir in Übereinstimmung mit den Leitungen und Kollegien der Schulen, aber auch mit der Handwerkskammer und der IHK. Wir verordnen nicht etwas, sondern stimmen berechtigten Wünschen zu. Dies gilt in besonderer Weise für die Carl-Bosch-Schule, wo der Festredner zum 40-jährigen Jubiläum der Schule am 18.11.2010, Ministerpräsident a. D. Erwin Teufel, auf die Technik- und Innovationsfreudigkeit der Metropolregion Rhein-Neckar hinwies. Bei seinem Pensionärsstudium in München habe er gerne das Deutsche Museum besucht und immer wieder mit Freude festgestellt, dass Baden-Württemberg das Bundesland mit der höchsten Patentdichte in Deutschland, ja in ganz Europa ist.

Das wurde bestätigt durch eine Studie des Statistischen Landesamtes. Unser Land ist die Region mit der stärksten Innovationskraft innerhalb Europas. Die Präsidentin des Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, führt aus: „Ausschlaggebend für die Spitzenposition Baden-Württembergs ist vor allem die außerordentlich starke technologische Basis des Landes.“ Diese Stellung wollen wir im globalen Wettbewerb erhalten. Heidelberg ist schon auf dem Gebiet der Früherziehung Spitze, z. B. die städtische Kinderakademie und die Forscherstation des Klaus-Tschira-Kompetenzzentrums für frühe naturwissenschaftliche Bildung. Hier wurde am 17. Februar im EMBL Advanced Training Centre die Übergabe der Forscherstations-Plaketten 2010 an die beteiligten Kindergärten und Grundschulen vorgenommen. Darauf gilt es aufzubauen.

In der Öffentlichkeit wird häufig auf den künftigen Mangel an Technikern und Ingenieuren hingewiesen. Dem gilt es rechtzeitig gegenzusteuern. In der Verwaltungsvorlage wird ausgeführt: „Dass sich das berufliche Gymnasium bewährt hat, zeigen u. a. Ergebnisse der PISA- und TOSCA-Studie. Dort wird nachgewiesen, dass Jugendliche aus gymnasial ferneren Schichten insbesondere über die beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg zur Hochschulreife geführt und so ggf. vorhandene soziale Disparitäten überwunden werden können. Das gegliederte Schulwesen in Baden-Württemberg wird durch die beruflichen Gymnasien gestützt und die Durchlässigkeit des Schulsystems gesteigert.“ Heidelberg ist auf dem richtigen Weg, den der Gemeinderat einstimmig – endlich mal wieder – auf dem Gebiet der Zukunftssicherung für unsere Kinder und Jugendlichen eingeschlagen hat.