Kultur

„classic scouts“ im Opernzelt

Heidelberger Frühling: Jugendliche wollen Gleichaltrigen klassische Musik näher bringen

Klassische Musik ist nur etwas für Spießer? Da würden die „classic scouts“ des Heidelberger Frühlings vehement widersprechen. Die „scouts“ sind Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die Gleichaltrigen klassische Musik näher bringen wollen.

Die „classic scouts“ mit Festivalleiter Thorsten Schmidt (5. von links) und Jürgen Fritz (4. von links), verantwortlich für die Unternehmens- und Marktkommunikation bei SAS.
Die „classic scouts“ mit Festivalleiter Thorsten Schmidt (5. von links) und Jürgen Fritz (4. von links), verantwortlich für die Unternehmens- und Marktkommunikation bei SAS. (Foto: Heidelberger Frühling)

Zum Beispiel mit Einführungsvorträgen, die sie vor Konzerten des Festivals halten. Es geht den „scouts“ darum, auch diejenigen auf den Konzertbesuch vorzubereiten, die vielleicht noch nie ein Sinfoniekonzert besucht haben. Damit das Ganze fundiert rüberkommt, stehen den jungen Klassikfans auch Studierende der Musikwissenschaften zur Seite.

„Der Musikunterricht in den Schulen verliert immer mehr Stellenwert, und so sehen wir uns in der Verantwortung, jungen Menschen kulturelle Traditionen zu vermitteln und sie einzuladen, sich Unbekanntem zu öffnen“, so Thorsten Schmidt, Festivalleiter des Heidelberger Frühling, der das Projekt als „wesentlichen Bestandteil unserer programmatischen Arbeit“ bezeichnet. Zudem, erklärt Schmidt „nutzen viele ’classic scouts’ die Gelegenheit, über das Festival in verschiedene Berufsfelder des Kulturbetriebs hinein zu schnuppern.“ Die Jugendlichen gestalten Abendprogrammhefte oder betätigen sich als Autoren des ’classic scouts’-Blogs im Internet, als Fotografen bei Konzerten oder Redakteure der Festivalzeitung, die 2009 erstmals von der Rhein-Neckar-Zeitung veröffentlicht wurde.

Noch „classic scouts“ gesucht

Für dieses Jahr haben sich die „classic scouts“ etwas Neues ausgedacht. Mit einem Konzert von Jugendlichen für Jugendliche wollen sie am 24. April selber auftreten. Couragiert haben sich die Festivalbotschafter als Spielort das Opernzelt ausgesucht. Als nächstes steht vom 5. bis 7. Februar ein Probenwochenende auf dem Plan. Wer Lust hat noch einzusteigen, ist herzlich eingeladen. Musikalische Vorkenntnisse sind keine zwingende Voraussetzung. Weitere Infos bei Dominik Winterling unter Telefon 06221 1422420.

Seit 2007 engagiert sich der Heidelberger Frühling in der Musikvermittlung für Jugendliche. Begleitet wird das Projekt vom Heidelberger Software-Anbieter SAS, der auch 2010 die vielfältigen Aktionen ermöglicht. „Nachwuchsförderung in unserer Region ist und bleibt für SAS ein wichtiges Anliegen. Wir wollen jungen Menschen den Start ins Leben erleichtern, indem wir ihre Begabungen erkennen und in sie investieren“, so Jürgen Fritz, bei SAS verantwortlich für Marketing und Strategy.

Erste Konzerteinführung der classic scouts:

24. März, Stadthalle, 19.15 Uhr: Einführung zum Konzert von Sol Gabetta und dem Kammerorchester Basel.

Infos zum Internationalen Musikfestival „Heidelberger Frühling“ gibt es unter www.heidelberger-fruehling.de.