Stadt & Leute
Nachwuchs im Beutel
Bei den Roten Riesenkängurus im Tiergarten lassen sich langsam die ersten Jungtiere blicken
Die Riesenkängurus im Zoo Heidelberg können es nicht mehr verbergen: Zwei von ihnen tragen Junge im Beutel. Ein drittes Jungtier hüpft bereits neugierig zwischen den Erwachsenen herum.
Noch sind die beiden anderen Jungtiere nicht zu sehen. Aber im Beutel der beiden Känguruweibchen wackelt es schon ordentlich. Jetzt könnten schon mal ein Bein, ein Schwanz oder ein kleiner Kopf aus dem mollig warmen Beutel von Hotel Mama zum Vorschein kommen.
Kängurubabys kommen schon etwa 30 Tage nach der Befruchtung als gering entwickelte Wesen zur Welt. Nicht größer als ein Gummibärchen müssen sie in den ersten Lebensstunden den Weg durch das Fell in den mütterlichen Beutel schaffen. Dort angekommen, saugen sie sich erst einmal an einer der beiden Zitzen fest. Frühestens nach vier Monaten wird dann die Außenwelt aus dem Beutel heraus erkundet, dieser aber noch nicht verlassen. Erst nach rund 240 Tagen verlassen die Jungtiere den Beutel endgültig. Sie werden bis zu einem Alter von einem Jahr gesäugt und stecken dazu einfach den Kopf in den Beutel der Mutter.
Im Zoo Heidelberg leben fünf erwachsene Rote Riesenkängurus. Die größten Beuteltiere der Welt stammen aus den trockenen Regionen Australiens. Dort kann es nachts auch kalt werden, aber dafür am Tag in der Sonne wieder richtig warm. Im Zoo ist es derzeit umgekehrt: Tagsüber haben die Kängurus bei trockenem und nicht zu kaltem Wetter freien Zugang zur Außenanlage. Die Nacht verbringen sie im geheizten Stall. Denn besonders die empfindlichen Ohren der Tiere können leicht erfrieren.