Stadt & Leute

Zum Volkstrauertag 2009

Tag des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt

Der Volkstrauertag ist ein Tag des stillen Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewalt und zugleich ein Tag der Besinnung, wie wir heute auf Krieg, Gewalt und Terror reagieren, was wir heute für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit bei uns und in der Welt tun können.

Seit 1945 wurden erneut Hunderte von Kriegen überall auf der Welt geführt. Wieder wurden Millionen von Menschen Opfer – Opfer von Krieg, Verfolgung, Vertreibung, fanatischem Terror. Und nach wie vor ist Gewalt weltweit verbreitet, um andere – einzelne Menschen, Gruppen oder Staaten –zu unterdrücken, ihnen im Namen von Nation, Volk, Rasse, Religion oder Ideologie den eigenen Willen aufzuzwingen.

Das Gedenken an die Toten ist für uns auch Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und danach zu handeln. Wann immer und wo immer wir heute helfen können, Blutvergießen zu beenden und Not zu lindern, wenn wir einen Beitrag leisten können, Versöhnungsprozesse voranzutreiben, wenn wir helfen können, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, dann müssen wir es tun. Wir dürfen nicht wegschauen, als ginge uns das nichts an. Das ist zuallererst ein Gebot der Menschlichkeit.

Deshalb ist es richtig und wichtig, dass deutsche Soldaten an Friedensmissionen in der Welt beteiligt sind. Deutschland stellt sich damit der Verantwortung, die die internationale Staatengemeinschaft von unserem Land erwartet. Denn nicht beiseite zu stehen, sondern Verantwortung zu übernehmen, ist eine der Lehren aus unserer eigenen Geschichte.

Seit 1992 bis Juli dieses Jahres haben 81 Bundeswehrsoldaten bei Auslandseinsätzen ihr Leben verloren. Ihrer wollen wir dieses Jahr besonders gedenken.

Dietrich Bonhoeffer, evangelischer Geistlicher und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, am 9.4.1945 in Flossenbürg hingerichtet, sagte: „Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann.“ Das sollte uns der Volkstrauertag immer wieder bewusst machen und uns stark machen, damit wir uns einsetzen für friedliche und diplomatische Lösungen bei Konflikten auf der ganzen Welt.

Denn wir in Europa haben das Privileg, seit über 60 Jahren in Frieden zu leben. Solange aber in vielen Regionen der Welt Frieden und Freiheit nur eine Hoffnung und blutige Auseinandersetzungen und Unterdrückung der Alltag sind, solange brauchen wir diesen Tag gegen das Vergessen.

Trauer und Gedenken können einen Weg in die Zukunft weisen, einen Weg zu mehr Frieden, Freiheit und Mitmenschlichkeit.

Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister

Bernd Stadel, Erster Bürgermeister, Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Heidelberg

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister

Wolfgang Erichson, Bürgermeister

Gedenkstunde

Am Volkstrauertag, Sonntag, 15. November, um 11 Uhr wird Bürgermeister Bernd Stadel in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner auf dem Ehrenfriedhof einen Kranz niederlegen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Gedenkfeier teilzunehmen.

Ein Sonderbus fährt um 10.30 Uhr vom Hauptbahnhof (10.31 Uhr Stadtwerke, 10.33 Uhr Römerstraße, 10.34 Uhr Thibautstraße, 10.37 Uhr Bismarckplatz, 10.38 Uhr Hans-Böckler-Straße, 10.39 Uhr Kaiserstraße, 10.40 Uhr Alois-Link-Platz) über Steigerweg, Bierhelderhofweg zum Parkplatz Bierhelderhofweg. Die Rückfahrt erfolgt etwa 15 Minuten nach Beendigung der Veranstaltung über Speyererhofweg, Steigerweg und Bismarckplatz zum Hauptbahnhof.