Stadt & Leute
Müll-Aktion will aufrütteln
Saubere Neckarwiese: „Den Müll sichtbar machen“ ging in die zweite Runde
„Wir machen Party, wir machen Dreck – und wir machen sauber“: Dieses Motto beschreibt, so Bürgermeister Wolfgang Erichson, sehr gut die Einstellung, die den Jugendlichen durch die Aktionen „Den Müll sichtbar machen“ vermittelt werden soll.
Schon zum zweiten Mal haben die Stadt Heidelberg, der Jugendgemeinderat, der Stadtteilverein Neuenheim und der Gesprächskreis Neuenheim den Müll frühmorgens nicht von den Heidelberger Diensten einsammeln lassen. Stattdessen blieb der ganze Dreck liegen, um zu zeigen, welche Mengen sich da an nur einem Abend anhäufen, weil kaum einer aufräumt.
Nach der ersten Aktion „Den Müll sichtbar machen“ am 27. Juni wurde auch in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli der Müll auf der Neckarwiese liegen gelassen. Die Aktion begann bereits am 29. Juli, dem letzten Schultag vor den Ferien. Auf der Neckarwiese verteilten Jugendgemeinderäte sowie städtische Mitarbeiter/-innen Mülltüten an die feiernde Schülerschar. Nach der Partynacht reinigten die Jugendgemeinderäte, Mitarbeiter/-innen der Stadt und die Heidelberger Dienste die Fläche gemeinsam.
Mit der Aktionsreihe „Den Müll sichtbar machen“ wollen die Beteiligten erreichen, dass Besucher/innen der Neckarwiese sich für ihren Müll verantwortlich fühlen und ihn in den Abfallkörben entsorgen oder optimalerweise wieder mitnehmen. „Die Neckarwiese ist ein zentraler, sozialer Treffpunkt, der sauber bleiben muss“, betonte Jugendgemeinderat Marco Pankunin. „Wenn nur einer es vormacht, folgen andere seinem Beispiel. Wir erwarten eine Kettenreaktion.“ Um ein nachhaltiges Verantwortungsbewusstsein zu erzeugen, wird die Aktion noch mehrmals wiederholt werden.
Die Idee zu „Den Müll sichtbar machen“ geht auf die Anwohner/-innen zurück, denen der Anblick der verschmutzten Neckarwiese sauer aufstößt. Die Stadt griff die Anregung gerne auf, denn pro Jahr kostet die Reinigung der Neckarwiese 100.000 Euro – Geld, das mit ein bisschen Hilfe der Besucher/-innen weitaus besser angelegt werden könnte. (bk)