Stadt & Leute

„Anders wird normal“

Empfang des Beirates von Menschen mit Behinderungen – „Barrieren in den Köpfen abbauen“

Das Netzwerk erweitern, Kontakte knüpfen und festigen: Mit einem Empfang am 3. Dezember, dem „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“, hat der Beirat von Menschen mit Behinderungen (bmb) der Stadt Heidelberg seine Netzwerkarbeit verstärkt.

Plädierte für starke Netzwerk-Arbeit: Die stellvertretende Vorsitzende des bmb, Michaela Schadeck (2. von links).
Plädierte für starke Netzwerk-Arbeit: Die stellvertretende Vorsitzende des bmb, Michaela Schadeck (2. von links). (Foto: Rothe)

An der Veranstaltung nahmen Vertreter/innen von Selbsthilfegruppen, Institutionen und Arbeitskreisen teil, die mit Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranken zu tun haben. Zur Begrüßung im Spiegelsaal des Prinz Carl sprachen Michaela Schadeck, die stellvertretende Vorsitzende des Beirats von Menschen mit Behinderungen, und Bürgermeister Dr. Joachim Gerner, Leiter des Dezernats für Familie, Soziales und Senioren.

Schadeck betonte, dass es Anliegen des Beirates von Menschen mit Behinderungen sei, „Barrieren auf der Straße, aber auch in den Köpfen abzubauen“. Der bmb sehe seine Aufgabe darin, Netzwerke in Heidelberg zu bilden. Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit möchte der bmb die Heidelberger Bürgerinnen und Bürger für seine Themen sensibilisieren. Mit einem Imageflyer, neuem Logo und dem Slogan „Anders wird normal – Dafür setzen wir uns ein“, wird der bmb künftig werben. Geplant sind auch regelmäßige Sprechstunden des bmb in den Stadtteilen.

Bürgermeister Dr. Joachim Gerner unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des bmb, der die Interessen von mehr als 20.000 Menschen mit Behinderungen in Heidelberg vertritt. Auch bei der anstehenden Theatersanierung sei Barrierefreiheit ein wichtiges Thema, so Gerner. 2009 wird das Theater und Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg deutschlandweit erstmalig eine Oper barrierefrei für blinde und sehbehinderte Menschen aufführen. Die Vorstellung der Mozart-Oper „Titus“ am 7. März ist mit mit einer live-Kommentierung (Audio-
deskription) geplant.

Als Gastreferentin erläuterte Brigitte Faber, Projektleiterin von „Weibernetz e.V.“ aus Kassel, in einem Vortrag, welche Bedeutung die UN-Konvention hierzulande für Menschen mit Behinderungen und Menschen mit chronischen Erkrankungen hat.

Der Beirat von Menschen mit Behinderungen der Stadt Heidelberg hat sich im März 2008 konstituiert. Damit gibt es für die Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung, die in Heidelberg leben, erstmals eine organisierte kommunale Interessenvertretung. Der zehnköpfige Beirat setzt sich aus dem Kreis der Menschen mit Behinderungen zusammen, zuzüglich einem Mitglied, das von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege bestimmt wird. Sein vorrangiges Ziel ist es, den Dialog zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen zu verbessern.

Informationen

Weitere Informationen zum Beirat sowie die aktuellen Sitzungstermine im Überblick gibt es im Internet unter www.bmb.heidelberg.de.  (eu/cba)