Planen und Bauen

55 Bäume für die Bahnhofstraße

Das Quartier zwischen Kurfürsten-Anlage und Bahnhofstraße erhält ein neues Gesicht – 165 öffentliche Parkplätze an der Straße

Mit dem Abriss des seit Jahren leerstehenden Finanzamtes hat die städtebauliche Aufwertung des von Bauten der Nachkriegszeit geprägten Quartiers zwischen der Kurfürsten-Anlage und der Bahnhofstraße begonnen.

Die künftige Bahnhofstraße von Westen gesehen. (Abbildung: Pesch & Partner)
Die künftige Bahnhofstraße von Westen gesehen. (Abbildung: Pesch & Partner)

Die Grundlagen für die Neugestaltung haben die Stadt und das Land im Jahr 2005 mit dem städtebaulichen Wettbewerb „Umgestaltung der Kurfürsten-Anlage zwischen Adenauerplatz und Römerkreis“ gelegt. Der erste Preis ging an das Stuttgarter Büro Pesch & Partner. „Der Entwurf ist abgeleitet aus dem, was in der Weststadt vorhanden ist“, sagte Wettbewerbssieger Professor Franz Pesch bei der Bekanntgabe der Jury-Entscheidung.

Alle Arbeiten waren im Dezember 2005 im Ottheinrichsbau des Schlosses ausgestellt. Am 30. März 2006 beschloss der Gemeinderat ohne Gegenstimmen (bei acht Enthaltungen), den Siegerentwurf von Pesch zur Grundlage für die weitere Bearbeitung des städtebaulichen Konzepts und des Bebauungsplans zu machen.

Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung fand vom 24. Oktober bis zum 14. November letzten Jahres statt. Die Planung konnte im Technischen Bürgeramt und im Internet eingesehen und kommentiert werden. Am 31. Oktober 2007 hat die Stadt die Planung in der Stadtbücherei öffentlich erläutert. Finanzminister Gerhard Stratthaus und Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll kamen am 3. März dieses Jahres zu einer Informationsveranstaltung über den Neubau des Behördenzentrums nach Heidelberg.

In den Plänen aller Preisträger ist klar erkennbar, dass die Bebauung in der Bahnhofstraße die Flucht des Hotels Crowne Plaza aufnimmt und damit eine Verengung der Bahnhofstraße im westlichen Teil einhergeht. Ebenso ist ersichtlich, dass die Bäume durch Neupflanzungen ersetzt werden.

Das städtebauliche Konzept greift damit als maßgeblichen Parameter für die zukünftige Breite der Bahnhofstraße die heutige Situation am östlichen Ende der Straße auf. Die Bahnhofstraße wird künftig mit Grünstreifen, Parkstreifen und Gehwegen rund 20 Meter breit sein und damit breiter als die Rohrbacher Straße (Bundesstraße 3). Wesentliche Merkmale des Entwurfs sind die Schaffung von neuen Straßen und Wegen als Verbindung zwischen der Weststadt und Bergheim. Die Gehwege werden deutlich breiter als heute, so dass ein entspannter Einkaufsbummel möglich wird.

Die früheren Mittelparkplätze werden teilweise durch Längsparkplätze ersetzt. Nach dem Umbau werden rund 165 öffentliche Parkplätze für Anwohner, Kunden und Besucher zur Verfügung stehen. Weitere öffentliche Parkplätze sollen in den Tiefgaragen entstehen.

Den 23 Bäumen, die insbesondere wegen der Verlegung von Leitungen nicht belassen werden konnten, steht die Neupflanzung von 55 Bäumen gegenüber. Sie werden in einer Reihe auf der Nordseite der Bahnhofstraße gesetzt sowie in den neuen Verbindungsstraßen. Die Platanen-Allee in der Kurfürsten-Anlage soll fortgeführt werden. (rie)