Kultur
Barocke Winterzeit
Festival „Winter in Schwetzingen“ startet am 14. Dezember
„Winter in Schwetzingen“: Zum dritten Mal ist das Theater und Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg im benachbarten Rokokotheater zu Gast. Zum dritten Mal steht eine Vivaldi-Oper im Mittelpunkt des Barock-Festivals vom 14. Dezember bis 12. Februar: „Tito Manlio“.
Vivaldi schrieb die Oper 1719 für eine Fürstenhochzeit in Mantua, die dann groteskerweise ins Wasser fiel. In Schwetzingen ist „Tito Manlio“ erstmals auf einer deutschen Bühne zu sehen. Dirigent ist der Barock-Spezialist Michael Form. Regie führt Hendrik Müller.
„Tito Manlio“ handelt von dem römischen Konsul Titus Manlius, der sich einem Aufstand der Latiner gegenübersieht. Er schickt seinen Sohn Manlius aus, nach dem Rechten zu sehen, ermahnt ihn aber, keine Gewalt anzuwenden. Von dem Anführer der Aufständischen provoziert, folgt der Sohn Manlius aber seinem soldatischen Stolz und tötet ihn, der zugleich der Bräutigam seiner Schwester ist. Der Vater verurteilt den Sohn wegen illegaler Kampfhandlungen und wegen Ungehorsam zum Tode. Erst am Ende führt allgemeine Rührung zur Aufhebung des Urteils. Premiere feiert die Oper am 14. Dezember um 18 Uhr im Rokokotheater. Zuvor, um 17 Uhr, hält Professor Silke Leopold von der Universität Heidelberg im Foyer des Rokokotheaters einen Festvortrag mit dem Titel „Toll trieben es die alten Römer – Tito Manlio und die Geschichte der Latinerkriege“. Operndirektor Bernd Feuchtner, künstlerischer Leiter des Festivals, schwärmt: „Was könnte ein schönerer Ort für Vivaldi sein als das Schwetzinger Rokokotheater? Dessen Opern kann man nur bei uns sehen. ‚Winter in Schwetzingen‘ zeigt jedes Jahr eine neue Barock-Entdeckung, dazu noch in perfekter Einstudierung von Orchester und Gesangssolisten des Heidelberger Theaters“.
Der Winter bietet aber nicht nur Vivaldi: Den Pariser Star-Organist Benjamin Alard konnten die Heidelberger für ein Weihnachtskonzert am 17. Dezember gewinnen. Er spielt auf der Orgel der Schlosskapelle. Am 16. Januar gastiert dort auch das Streichensemble „Entr’acte“ aus Basel. Händel und Haydn – die beiden Jubilare des Jahres 2009 – stehen im Mittelpunkt des Konzertes am 1. Februar, wenn das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Michael Form musiziert und Maraile Lichdi (Sopran) sowie Emilio Pons (Tenor) Arien aus Händels „Giulio Cesare“ darbieten. Musik von flämischen Meistern präsentieren Michael Form und sein Spezial-ensemble für Alte Musik am 5. Februar im Mozart-Saal.
Kein Barock-Fest ohne Bach: Zum Festivalende stehen am 10. und 11. Februar die sechs Sonaten für Violine und Cembalo in der Schlosskapelle auf dem Programm.
Infos und Karten
Karten und Programminfos unter www.theater.heidelberg.de, Theaterkasse, Theaterstraße 4, Telefon 06221 58-20000.(eu)