Titel
Stadthalle: Ergänzung vorgestellt
Mit Sandstein-Herz, Neckar-Flair und neuen Räumen in die Zukunft
Die Stadthalle soll in ihrer Funktion als Konferenzzentrum durch maßvolle Ergänzungen als Kongress- und Konzerthaus wieder wettbewerbsfähig gemacht werden. Dabei soll ihre unverwechselbare historische Ausstrahlung erhalten werden. Den Anfang dieser Entwicklung macht eine Vorlage, die der Bauausschuss am 2. Dezember mit Mehrheit beschloss.
Sie fasst die Ergebnisse des Raumprogramms und der Wirtschaftlichkeitsanalyse, beide vorgelegt von Prof. Dr. Helmut Schwägermann, und des Baumassenkonzepts von Prof. Dr. Christoph Mäckler zusammen. Beide Gutachter sollten den kleinstmöglichen Raumbedarf für Kongresse mit bis zu 1.200 Gästen unter optimaler Berücksichtigung der räumlichen Struktur der Stadthalle ermitteln. Das Konzept sieht deshalb hoch flexible und multifunktional einsetzbare Räume vor. Auf diese Weise werden die ursprünglich geplanten 6.300 Quadratmeter Fläche ohne Qualitätseinbußen auf 3.300 Quadratmeter verringert. Zwei getrennte Eingangsbereiche erleichtern den Zugang zu parallel stattfindenden Veranstaltungen, neue Aufzüge verbessern die Barrierefreiheit.
Für den Ersten Bürgermeister Bernd Stadel zeigt die Vorlage „Möglichkeiten auf, ohne konkrete äußere Formen vorzugeben. Das lässt Raum für Phantasie. Wer schon einmal im Reichstag erlebt hat, wie historische Mauern mit moderner Architektur zu einem spannenden und reizvollen Miteinander verwachsen können, ahnt, welches Potenzial in der Stadthalle steckt. Jetzt ist ein Realisierungswettbewerb das richtige Mittel, um die Detailfragen der Architektur zu klären.“
„Mit dem optimierten Raumprogramm ist die Erweiterung der Stadthalle zu einem modernen Konferenzzentrum auf einem hervorragenden Weg. Ich bin fest davon überzeugt, und alle Gutachter haben uns dies bestätigt und empfohlen: Heidelberg muss seine Alleinstellungsmerkmale − die Altstadt und den Neckar − nutzen, um als viel gefragter Kongress-Standort weiter zu punkten.“
Mit diesen Worten stellte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner Pressevertretern am 8. Dezember die vorliegenden Planungen vor. Auch der Erste Bürgermeister Bernd Stadel sieht keine Alternativen zur Ergänzung: „Ohne die kontinuierlichen Einnahmen aus dem Kongress- und Tagungsgeschäft lässt sich die aufwändige Immobilie Stadthalle nicht erhalten. Sie muss deshalb auch den künftigen Ansprüchen an Tagungslokalitäten gerecht werden. Ansonsten werden die Veranstalter von Fachkongressen weiter abwandern.“
Jeder Gast bringt laut Heidelberg-Marketing-Geschäftsführerin Vera Cornelius alleine der Stadthalle im Schnitt 209 Euro Umsatz. Auch die Heidelberger Hotellerie und Gastronomie würden einen Rückgang unmittelbar zu spüren bekommen: Von den 950.000 Übernachtungen in der Stadt entfallen gut 550.000 auf Tagungsgäste oder Geschäftsreisende, so das Ergebnis der aktuellen Heidelberger Kongress- und Tagungsmarktstudie.
Zusätzlich profitiere der Einzelhandel erheblich durch diese Gäste, ergänzt Ulrich Jonas, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung.
Weitere Informationen zum Kongresshaus Stadthalle und den Erweiterungsplänen unter www.heidelberg.de. (amb)