Verkehr

Mit Hightech gegen Raser

Volldigitaler Einseitensensor ES 3.0 im Einsatz – Das Gerät ist nicht zu überlisten

Im Kampf gegen die Raser ist beim Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Heidelberg im Bereich der Geschwindigkeitsüberwachung seit kurzem die neueste Technik im Einsatz – der Einseitensensor ES 3.0.

Modernste Technik im Dienste der Verkehrssicherheit: Norbert Krambs vom Gemeindevollzugsdienst mit dem neuen Einseitensensor ES 3.0 (Foto: Stadt Heidelberg)
Modernste Technik im Dienste der Verkehrssicherheit: Norbert Krambs vom Gemeindevollzugsdienst mit dem neuen Einseitensensor ES 3.0 (Foto: Stadt Heidelberg)

„Dieses volldigitale Geschwindigkeitsmessgerät repräsentiert den neuesten Standard“, so Anke Wäsch, Leiterin der Verkehrsüberwachung. Der Einseitensensor ES 3.0 sendet keine Licht- oder Radarstrahlen aus, sondern registriert lediglich Veränderungen im Lichteinfall, die vorbeifahrende Autos auslösen. Drei der Sensoren messen dabei die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Ist ein Auto zu schnell, alarmiert das Messgerät innerhalb von Millisekunden Rechner und Kamera: Es blitzt!

Die anderen beiden Sensoren messen den Abstand zwischen Messgerät und Fahrzeug. Damit lässt sich erstmals feststellen, auf welcher Spur der Temposünder unterwegs ist. Bislang war es in Fällen, in denen zwei Autos nebeneinander fuhren, nur schwer herauszufinden, wer die Geschwindigkeit übertrat. Nun können auch mehrspurige Straßen problemlos überwacht und Geschwindigkeitsüberschreitungen eindeutig zugeordnet werden.

Der Einseitensensor ist universell einsetzbar, in verkehrsberuhigten Bereichen, 30er-Zonen, an Hauptverkehrsstraßen und sogar Autobahnen. Erfolgreich geblitzt werden kann jetzt selbst an heiklen Stellen. Kein Hindernis mehr für die Messungen sind scharfe Kurven, Tunnel oder Schutzplanken. Die neue, effiziente Geschwindigkeitsmesstechnik arbeitet unabhängig von der Wetterlage, Tageszeit oder Verkehrsdichte. Auch Motorradfahrer können durch die Möglichkeit des synchronen Auslösens der Front- und Heckkamera überwacht werden. Die ES 3.0 kann mit dem Einsatz eines zweiten Kamerasystems auch gleichzeitig den an- und abfließenden Verkehr überwachen.

Fotos müssen nicht mehr entwickelt werden. Der Messbeamte sieht in seinem Einsatzfahrzeug in Echtzeit die digitalen Aufnahmen mit allen notwendigen Angaben. Eine digitale Signatur der mit dem Einseitensensor ermittelten Messergebnisse stellt eine lückenlose Dokumentation von Verkehrsverstößen vor Gericht sicher. Die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zertifizierte Verschlüsselung schützt vor Manipulation der Falldaten und verhindert einen unberechtigten Zugriff.

Der Einseitensensor ist ein passives Messsystem und daher weder zu orten noch zu stören. Kraftfahrer können die Sensoranlage, die nach dem Prinzip einer Lichtschranke funktioniert, nicht mehr überlisten. Radarwarner oder hinter der Frontscheibe baumelnde Silberscheiben sind wirkungslos.

Durch den Einsatz des Einseitensensors ES 3.0 setzt die Stadt Heidelberg neue Zeichen im Bereich der Prävention. Denn zu hohe Geschwindigkeit ist immer noch Unfallursache Nummer eins.