Stadt & Leute
Heidelberg investiert in die Schulen
Verwaltung legt Handlungsprogramm zur Sanierung und Qualitätsverbesserung vor
Heidelberg investiert kräftig in seine Schulen: Die Verwaltung hat dem Kulturausschuss des Gemeinderates am 27. Mai ein Handlungsprogramm für die kommenden sechs Jahre vorgelegt. Rund 80 Millionen Euro sollen in die Sanierung und Qualitätsverbesserung der Schulen investiert werden.
„Mit dem vorliegenden Programm kommt der hohe Stellenwert zum Ausdruck, den die Stadt Heidelberg der Bildungsentwicklung beimisst“, betonte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner bei der Vorstellung im Kulturausschuss. Künftig sollen über einen Zeitraum von sechs Jahren jährlich zwölf Millionen Euro in die Schulen investiert werden. Das ist eine Verdoppelung der Mittel, die im Durchschnitt zwischen 1999 und 2006 ausgegeben wurden. Die Summe entspricht 20 Prozent der Gesamtinvestitionen der Stadt im laufenden Haushaltsjahr 2008.
Grundlage des vorgelegten Handlungsprogramms, das eine Prioritätenliste der notwendigen Maßnahmen an den Schulen enthält, ist eine Bestandsaufnahme, die die zuständigen Fachämter unter baulichen, technischen und energetischen Gesichtspunkten entwickelt haben. Berücksichtigt wurde außerdem der Faktor „Qualitätsentwicklung“, der Heidelbergs Schulen ein zukunftsfähiges Profil geben soll. Wunsch von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner ist es, dass die Heidelberger Schulen sich vom reinen Lernort zum Lebensraum entwickeln.
70 Millionen Euro sollen künftig für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung stehen, zehn Millionen für Qualitätsverbesserungen. Im Handlungsprogramm sind alle die Schulen berücksichtigt, die auch der Gesamtelternbeirat als Ergebnis einer Umfrage als vordringlich eingestuft hat. Gerner betonte in diesem Zusammenhang erneut, dass es nicht darum gehe, alle 36 Heidelberger Schulen general zu sanieren. Heidelberg sei auch in den vergangenen Jahren nicht untätig gewesen und habe beispielsweise zwischen 1999 und 2008 immerhin rund 80 Millionen Euro in die Schulsubstanz investiert. Die Schulsanierung sei kein Heidelberger Spezifikum. Auch andere Städte seien jetzt gezwungen, viel in die Schulsanierung zu investieren.
Das Handlungsprogramm ist Grundlage für die weitere Diskussion mit dem Gemeinderat, den Eltern und den Schulleitungen. Gerner freute sich nach den positiven Reaktionen im Kulturausschuss darüber, „dass es fraktionsübergreifend Konsens über den hohen Stellenwert von Bildung und die vorgeschlagenen Maßnahmen“ gebe. Er hofft nun auf einen konstruktiven Dialog aller Beteiligten.
Baubürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg bestätigte, dass eine Verdoppelung der Schulbaumittel, die teils in anstehende Sanierungen, teils in Erweiterungen des Raumangebots gesteckt werden, ein sehr gutes Ergebnis für die Schulen ist. Für die Internationale Gesamtschule arbeiten Bau- und Finanzverwaltung an einem Sondermodell der Finanzierung, das die anderen Schulen nicht benachteiligen wird. Der Gemeinderat behandelt das Thema „Schulsanierung“ öffentlich am 26. Juni. (eu)