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Der Weg für die Bahnstadt ist frei

Städtebaulicher Vertrag besiegelt – Ab 2009 kann gebaut werden

Mit dem Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zwischen der Stadt Heidelberg und der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg GmbH (EGH) über die Entwicklung der EGH-Grundstücke in der Bahnstadt ist der Weg endgültig frei für Heidelbergs neuen Stadtteil.

Am Modell des neuen Stadtteils: (von links) die Geschäftsführer der EGH Projektgesellschaft Heidelberg Gerhard Nick, Peter Dohmeier und Dr. Theodor Haag, Helmut Schleweis, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Georg Breithecker, Geschäftsführer S-Immobilien und Peter Bresinski, Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH). (Foto: Rothe)
Am Modell des neuen Stadtteils: (von links) die Geschäftsführer der EGH Projektgesellschaft Heidelberg Gerhard Nick, Peter Dohmeier und Dr. Theodor Haag, Helmut Schleweis, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Georg Breithecker, Geschäftsführer S-Immobilien und Peter Bresinski, Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH). (Foto: Rothe)

Nachdem die Gesellschafterversammlung der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg GmbH & Co. KG (EGH) am 31. März und der Gemeinderat in seiner Sitzung am 3. April dem Vertragsabschluss mit großer Mehrheit von 34 zu 7 Stimmen zugestimmt hatten, erfolgte am Montag die notarielle Beurkundung des Vertrages.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Nach langen Jahren der Planungen und Verhandlungen ist jetzt der Durchbruch erzielt. Wir haben die Grundlagen für die Entwicklung Heidelbergs in den nächsten beiden Jahrzehnten gelegt. Der neue Stadtteil, der nach seiner vollständigen Realisierung mit 115 Hektar größer sein wird als die Heidelberger Altstadt, bietet familiengerechtes Wohnen, schafft zahlreiche Arbeitsplätze und sichert durch den „Campus II“ – mit Forschungseinrichtungen und wissenschaftsnaher Dienstleistung – die Zukunft Heidelbergs als Stadt der Wissenschaft und Hochtechnologie. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir mit dem im Vertrag festgeschriebenen Energiekonzept ein Baugebiet realisieren werden, das in Hinblick auf den Klimaschutz bundesweit einmalig ist: Es wird flächendeckend das größte im Passivhausstandard erstellte Gebiet werden, das, so unsere Zielvorstellung, mittelfristig zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt werden wird.“

Im Januar 2008 hatte die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH) – ein Konsortium aus der Sparkasse Heidelberg, der LBBW Immobilien GmbH sowie der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH) – sechzig Hektar ehemaliger Bahnflächen von dem Bahn-Immobilienunternehmen aurelis erworben.

Der nun beschlossene Vertrag stellt sicher, dass die Grundstücke gemäß den Zielen und Zwecken der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Bahnstadt, die der Gemeinderat am 30. Januar beschlossen hat, entwickelt werden.

Stadt und Entwicklungsgesellschaft wollen nun den neuen Stadtteil, der im endgültigen Ausbauzustand 2.500 Wohnungen und 7.000 Arbeitsplätze umfassen soll, zügig realisieren. Die EGH-Fläche von 60 Hektar teilt sich zu 15 Hektar in Wohnen, zu 15 Hektar in Gewerbe und sechs Hektar in Mischgebiet sowie 14 Hektar in Grün- und Freiflächen. Der Rest ist für Verkehrsflächen reserviert.

Nach der Unterzeichnung sollen die Arbeiten nun zügig voran getrieben werden: In der zweiten Jahreshälfte soll im Bereich der südöstlich gelegenen Baufelder an der Promenade (Pfaffengrunder Feld) mit den Geländefreilegungsarbeiten begonnen werden, damit im kommenden Herbst die eigentlichen Erschließungsarbeiten starten können. Die ersten Baufelder im Bereich der Wohnterrassen an der Promenade sowie im Bereich des geplanten Fachmarktzentrums an der Eppelheimer Straße sollen bereits Mitte 2009 baureif sein.

In urbanen Stadthäusern und qualitativ hochwertigen Geschosshäusern soll vor allem auch für junge Familien bezahlbarer Wohnraum von deutlich unter 2.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche geschaffen werden. Es wird eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen bzw. -gebäuden realisiert. Zeitgleich wird in direkter Nachbarschaft durch die EGH eine Kindertagesstätte gebaut. Hinzu kommen eine Schule, Einkaufsmöglichkeiten und ein Bürgeramt, wobei die EGH im weiteren Verlauf der Stadtteilentwicklung eine zweite Kindertagesstätte errichten wird.

Am neuen Wissenschaftsstandort rund um die zentrale Grünfläche am Zollhofgarten sollen Forschungseinrichtungen und wissenschaftsnahe Dienstleistungsbetriebe angesiedelt werden. Nahverkehrstechnisch erschlossen wird der neue Stadtteil durch die Verlegung der bestehenden Straßenbahnlinie 22 und die Einrichtung einer Stadtbuslinie mit dichtem Haltestellennetz. Die geplante Verlängerung des Querbahnsteiges am Hauptbahnhof soll zusätzlich einen direkten Zugang zum Fernverkehr und der nördlichen Innenstadt herstellen.

Helmut Schleweis, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg, resümiert: „In den nächsten 15 bis 20 Jahren wird damit auf dem ehemaligen Güterbahnhofsareal ein lebendiges, grünes Stadtquartier mit einer gesunden Nutzungsmischung entstehen.“