Stadt & Leute
Kämpferin gegen Gewalt
Trägerin des Alternativen Nobelpreises 2005 auf Besuch in Heidelberg
Irene Fernandez, Direktorin der Menschenrechtsorganisation Tenaganita in Malaysia, ist 2005 für ihren Einsatz gegen Gewalt gegen Frauen und gegen die Ausbeutung von Wanderarbeiterinnen in ihrem Land mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Am 27. Oktober hielt sie die Festrede bei der Eröffnung der Akademie für interkulturellen Dialog im Deutsch-Amerikanischen Institut. Einen Tag zuvor war der Gast aus Malaysia bei einem städtischen Empfang von Bürgermeister Dr. Joachim Gerner begrüßt worden. Irene Fernandez trug sich dabei ins Goldene Buch der Stadt ein.
Irene Fernandez war wegen ihres Einsatzes für die Rechte ausländischer Arbeiter/innen häufig vor Gericht gestanden und wurde auch zu einer Gefängnisstraße verurteilt. Die 60-Jährige kritisiert vor allem die Rechtlosigkeit von rund 250.000 Hausmädchen aus Indonesien, die für einen Hungerlohn häufig sieben Tage die Woche arbeiten, und das oft weder kranken- noch rentenversichert.
Auch für die Rechte der vielen Wanderarbeiter aus Indonesien macht sie sich stark. Denen werden häufig gute Verdienstmöglichkeiten in Malaysia versprochen, aber vor Ort werden sie fast wie Sklaven gehalten. Seit der Gründung 1991 hat Tenaganita schon einige Rechte für die Wanderarbeiter/innen erstritten. (neu)