Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Thomas Krczal

Hopp-Stadion

Thomas Krczal

Vergangene Woche sind die Würfel gefallen. Dietmar Hopp hat die Spekulationen beendet und seine Entscheidung bekannt gegeben, das Stadion in Sinsheim zu bauen. Auch wenn die Entscheidung keine große Überraschung mehr war, so bin ich und ist die Mehrheit der SPD-Fraktion enttäuscht. Heidelberg hat eine Chance verpasst.

Ausschlaggebend für Herrn Hopp waren wohl die geringeren Kosten für das Grundstück und die Erschließung und die Tatsache, dass die Flächen in Sinsheim schon als Bauland ausgewiesen sind und kein langwieriger regionaler Planungsprozess wie in Heidelberg nötig ist. Deshalb ist die Wahl für Sinsheim durchaus nachvollziehbar. Die Stadion-Befürworter kritisieren nun die zu zögerliche Haltung der Heidelberger Kommunalpolitik gegenüber Herrn Hopp. Sind diese Vorwürfe berechtigt?

Die Oberbürgermeisterin und eine Mehrheit des Heidelberger Gemeinderates haben zwar nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie das Stadion in Heidelberg wollen. Aber die Bedenkenträger sind, wie so oft, eine lautstarke Minderheit, die den Tenor der Debatte prägt. Dass „zu Heidelberg ein solcher Proletensport nicht passe“, dass „Horden wilder Hooligans über Heidelberg hereinfallen“ und dass „Herr Hopp sein Geld lieber ins Theater stecken solle“. Diese und andere Aussagen waren in den vergangenen Monaten zu hören. Solche Signale sind eben nicht hilfreich, wenn es darum geht, eine Chance in Form eines so ambitionierten Projektes für Heidelberg zu sichern. Ebenso wenig hilfreich waren auch die vorschnellen, öffentlichen Äußerungen des Baubürgermeisters v. d. Malsburg, der aus seiner Ablehnung nie einen Hehl machte. Auch vom Umweltbürgermeister habe ich kaum Engagement für das Stadion wahrgenommen.

Für einen Investor, wie Herrn Hopp, sind es neben den harten Fakten halt auch Stimmungen und Meinungen, die letztendlich den Ausschlag geben. Hier war uns Sinsheim mit seiner entschlossenen Haltung ein gutes Stück voraus und Heidelberg mal wieder im Klein-Klein der Kommunalpolitik gefangen. Vielleicht lernen wir für die Zukunft etwas daraus.

Wie im Sport üblich, sollten wir faire Verlierer sein. Deshalb wünsche ich Herrn Hopp und der Stadt Sinsheim eine glückliche Hand mit diesem sportlichen Großprojekt. Ich freue mich, dass das Stadion zumindest in der Metropolregion entstehen wird.

Hinweis: Die aktuelle Stellungnahme unseres Oberbürgermeisterkandidaten Dr. Jürgen Dieter zum Hopp-Stadion finden Sie unter www.juergen-dieter-heidelberg.de.