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Ernst Gund

Schule beginnt

Ernst Gund

Am Montag, dem 18. September, begann für fast alle Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg – für viele endlich – die Schule. Busse und Straßenbahnen waren wieder voll, es gab ein frohes Wiedersehen nach über 6 Wochen Sommerferien, die dieses Jahr vom 2. August bis zum 18. September dauerten.

Es gab eine Ausnahme, die Schulanfänger waren erst auf Samstag, 23. September, eingeladen. Wie bisher war dies für viele Alleinerziehende eine schwierige Zeit, noch eine Woche Ferien. Ist das die viel gepriesene verlässliche Grundschule? In ganz Europa beginnt auch für die Erstklässler die Schule mit dem ersten Schultag. Warum nicht bei uns? So wurde es angeblich in den Schulkonferenzen unter Mitwirkung der Eltern beschlossen. Aber die Eltern der neuen Erstklässler können noch gar nicht Mitglied der Schulkonferenz sein. Hier ist eine echte Aufgabe für den Gesamtelternbeirat, sich umzuhören in Europa und Übersee, und staunend festzustellen, dass die Aufnahme überall am ersten Schultag gelingt.

Wie jedes Jahr beginnt auch 2006 eine neue Schule in Heidelberg, diesmal die „Freie Reformschule“ in den Räumen des ehemaligen Stöckerwerkes im Pfaffengrund. Diese gebundene Ganztagesschule startet mit 24 Kindern und plant den Ausbau bis zum Abitur. Die bilinguale Ganztagesschule des Englischen Instituts startet ins zweite Jahr. Wir empfehlen die Aufnahme beider Schulen in den Schulbericht. Bei der International School Heidelberg ISH beginnt im Herbst der Neubau für die Sekundarstufen, die Grundsteinlegung wurde schon vollzogen.

Was beginnt in den übrigen Schularten? Die Gymnasien laufen noch einige Jahre parallel in G9- und G8-Zügen, alle befinden sich in einer Umbauphase auf den Ganztagesbetrieb, mit steigendem Raumbedarf. Für das KFG wurde ein Hochbegabtenzug beschlossen, und alle können sich sonnen mit mehr als 56 % die höchste Übergangsquote in Baden-Württemberg zu verzeichnen. Die OECD-Schelte über zu wenig Abiturienten in Deutschland gilt nicht für Heidelberg, aber schließlich hat hier schon vor über 30 Jahren Prof. Picht die Bildungskatastrophe ausgerufen. Wir sind ihr überzeugend begegnet.

Viel Arbeit beginnt an den acht Hauptschulen, die nach einem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates auf vier zusammengelegt werden. Es verbleiben die Hauptschulen in Handschuhsheim, im Pfaffengrund, in Kirchheim und auf dem Boxberg. Es ist auch geplant, die Heiligenbergschule in Handschuhsheim zu einer Ganztagesschule auszubauen. Wir wünschen viel Erfolg.