Stimmen aus dem Gemeinderat
GAL
Memet Kiliç
Integrationsgipfel auch in Heidelberg
Die Bundeskanzlerin hat am 14. Juli 2006 zu einem Integrationsgipfel eingeladen. Sicherlich hat keiner erwartet, dass die Versäumnisse der letzten 40 Jahre in vier Stunden gelöst werden könnten. Jedoch war der Gipfel aus meiner Sicht besonders symbolträchtig. Nicht nur die Anwesenheit der Bundeskanzlerin, sondern auch die Anwesenheit einiger Migrantenorganisationen machten deutlich, dass wir auf die Integration der Migranten großen Wert legen und zu diesem Thema nicht über die Köpfe der Migranten hinweg, sondern auch mit ihnen diskutieren wollen.
Kaum ist der Gipfel vorbei schießen jedoch Teile der Unionsparteien quer gegen die positive Atmosphäre, insbesondere in der Hoffnung, die Bundeskanzlerin zu treffen. Allen voran der erfolglose Kanzlerkandidat, der bayrische Wächter, Stoiber.
Bei der Herangehensweise an die Thematik herrscht unter den Vernünftigen Einigkeit, dass die Integration nicht dann gelingt, wenn diese im Feldwebelton befohlen wird. Integrationsförderung mit guten Rahmenbedingungen ist entscheidend.
Unter den festgelegten Handlungsfeldern der Regierung ist eine für uns besonders wichtig: „Integration vor Ort unterstützen“. Kommunale Maßnahmen sind besonders entscheidend für die Integration der Migranten.
Dank der Verwaltung, Ausländerrat/Migrationsrat und vielen anderen Institutionen und Organisationen haben wir in Heidelberg ein relativ gutes Miteinander geschaffen. Wir können aber mehr. Dafür ist Potenzial vorhanden. Unsere drei Ansätze sind richtig:
1.) Die Migranten mit ihren unterschiedlichen Potenzialen als einen Gewinn und als eine Chance für das gesamte Gemeinwesen begreifen.
2.) Maßnahmen müssen mit, und nicht für Migranten geschaffen werden.
3.) Die interkulturelle Öffnung der Kommunalverwaltung muss vorangetrieben werden.
Jetzt müssen wir unsere Strategie und Konzeption verfeinern:
•Welches sind die Ziele der Integrationspolitik in Heidelberg?
• Wie sollen sie erreicht werden?
• Welche Schwerpunkte werden gesetzt?
• Welche Maßnahmen sollen in welchem Zeitraum umgesetzt werden?
Wir brauchen einen Heidelberger Integrationsgipfel. Dieser Auftakt sollte idealerweise zeitnah von der Oberbürgermeisterin in Angriff genommen werden.