Titel
Siegertypen ausgezeichnet
Oberbürgermeisterin Beate Weber nahm am 7. Juli die Sportlerehrung vor
Wenn der Heidelberger Sport zu seinem alljährlichen Ehrungsfest ruft, dann kommen sie in großer Zahl, die Vertreter von Politik, Wirtschaft und Sport. Oberbürgermeisterin Beate Weber ließ es sich nicht nehmen, vor Ende ihrer Amtszeit noch ein Mal die Ehrungen vorzunehmen. Im Kasino der Stadtwerke Heidelberg hatten sich wieder viele Welt-, Europa- und deutsche Meister versammelt, außerdem Sportler, die erstmals in die Nationalmannschaft berufen wurden oder die zum wiederholten Male das Sportabzeichen abgelegt hatten.
Sportamtsleiter Dieter Bächstädt verlas die lange Liste der erfolgreichen Sportler/innen. Die meisten Erfolge hatte – in Heidelberg ein gewohntes Bild – der Rugby-Sport aufzuweisen. Doch auch im Schwimmsport und beim Turnen gab es zahlreiche Titel und Meisterschaften. Die Beteiligung der RNZ-Leser an dieser Wahl der Besten war ebenfalls rekordverdächtig. „Nach 2.500 Stimmen im Vorjahr wurden diesmal über 5.000 Stimmen abgegeben“, konnte Gerhard Schäfer, Vorsitzender des Sportkreises Heidelberg, vermelden.
Bei den Jugendsportlern kam Vorjahressieger Andreas Hofer (KTG Heidelberg) diesmal auf den zweiten Platz, doch der Sieg blieb im Lager der Turner. Er ging an Patricia Gayer vom Heidelberger Turnverein für ihren deutschen Meistertitel bei der A-Jugend im Sechs-Kampf beim Deutschen Turnfest in Berlin. Dritte wurde Schwimmerin Nathalie Krüger vom SV Nikar Heidelberg. Bei den Damen hatten sicherlich viele mit einem erneuten Sieg der 2005 sehr erfolgreichen Schwimmerin Petra Dallmann gerechnet. Doch die frisch gebackene Ärztin landete auf Rang drei. Übertroffen wurde sie von Triathletin Katja Schuhmacher (SV Nikar), die Zweite wurde und von Jeannette Baumgart (Heidelberger Turnverein), der deutschen Meisterin im Turnen (Boden, Balken, Barren, Sprung) der Altersklasse B 35.
Beide konnten nicht anwesend sein. Für Schuhmacher, die gerade in den USA weilt, nahm ihr Vater die Ehrung entgegen. Jeannette Baumgart fehlte aus nachvollziehbarem Grund. Sie ist gerade Mutter einer gesunden Tochter geworden.
Bei den Herren holte sich erneut Arthur Sammet den Sieg. Der Veteranen-Weltmeister vom SC Germania Ziegelhausen wurde von seinen Fans lautstark bejubelt. Er verwies Leichtathlet Ernest Osei, deutscher Juniorenmeister über 100 Meter vom USC Heidelberg, auf Platz zwei. Dritter wurde der Blindenschachspieler Dieter Bischoff, der 2005 deutscher Meister für Blinde und Sehbehinderte im Einzelwettbewerb, im Fernschach und im Schnellschach geworden war.
Der Sieg bei den Mannschaften ging wieder ins Rugby-Lager. Nach dem SC Neuenheim im Vorjahr war es diesmal die RG Heidelberg als deutscher Meister im Siebener-Rugby, die den großen Pokal in Empfang nehmen konnte. Die Fußballer vom Gehörlosensportverein Heidelberg landeten für ihre deutsche Jugendmeisterschaft auf Platz zwei. Dritter wurde, mit nur einer Stimme geschlagen, der TSV Handschuhsheim für den Sieg im Deutschen Rugby-Pokal. Einsame Spitze bei den Ehrungen für Sportabzeichen-Absolventen war Walter Ritzhaupt vom SV Nikar Heidelberg, der das Goldene Sportabzeichen zum 50. Mal abgelegt hat.
Beate Weber hob in ihrer Ansprache besonders die Sportförderung der Stadt hervor, die mit 4,5 Millionen Euro wirklich ungewöhnlich gut sei. „Ich gehe davon aus, dass der Sport auch nach den Wahlen weiter gefördert wird“, meinte sie. Positiv sei auch der Behindertensport, der in Heidelberg ganz besonders aktiv sei, das Turnzentrum als „Ausgangspunkt für pädagogische angeleiteten Leistungssport“, die gute Zusammenarbeit mit dem OSP und der Universität. Der Heidelberger Sport zeichne sich durch seine Vielfalt aus. Abschließend dankte sie allen Helferinnen und Helfern, die das Landesturnfest zu einem großen Erfolg hatten werden lassen. (Michael Rappe)