Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Dr. Jan Gradel

Wirtschaftsflächen

Mit dem von der CIMA Beratung + Management GmbH in Köln als verantwortlichem Projektkoordinator vorgelegten Wirtschaftsflächenkonzept wird eine hinreichend genaue Analyse des derzeitigen und des zukünftigen Wirtschaftsflächenbedarfs in Heidelberg vorgelegt. Bedingt durch die topografische Lage Heidelbergs und die Maßgaben des erhaltenswerten Wirkens in Natur- und Landschaftsschutz sind ausreichende Wirtschaftsflächen in Heidelberg nicht beliebig verfügbar oder erweiterbar. Dieses Problem besteht schon seit Anfang der 90er Jahre. Seitdem besteht ein erheblicher Engpass an verfügbarer Wirtschaftsfläche, mit der Maßgabe, dass nicht wenige Unternehmen in den letzten Jahren nicht mit städtischen Wirtschaftsflächen bedient werden konnten und in umliegende Gemeinden der Metropolregion abgewandert sind. Dies ist dem Aufkommen an Gewerbe- und Einkommenssteuer für die Stadt Heidelberg nicht gerade förderlich.

Deshalb begrüße ich diese Analyse als notwendige Handreichung für weitere Planungen, die allerdings noch durch weitere Analysen ergänzt werden muss. Mit Recht weist die Untersuchung auf die Notwendigkeit urbaner Wirtschaftsflächen mit umfassenden Infrastrukturangeboten hin, die durch die freiwerdenden Militärflächen entstehen. Es ist deshalb notwendig, in dieses nachfolgende Konzept insbesondere die Bedeutung der Konversionsflächen in die Untersuchung mit einzubeziehen. Dies insbesondere im Hinblick auf den Versuch des Landes, die freien Flächen zu einem großen Teil für kurzfristig erforderliche Maßnahmen in der Polizeireform zu übernehmen. Deshalb sollte möglichst kurzfristig mit dem Eigentümer der Flächen, dem Bund, besprochen werden, diese Flächen zunächst der Stadt Heidelberg vorzubehalten, um so langfristig den Hochtechnologiestandort Heidelberg zu sichern und auch weiterhin zukunftsfähig zu erhalten.

Stadtverwaltung und Gemeinderat sind daher gut beraten, nicht noch einmal 20 Jahre vergehen zu lassen, sondern die jetzt gegebene Chance mit beiden Händen zu ergreifen und die freien Militärflächen schnellstmöglich in eine entsprechende Zukunftsplanung für die nächsten 10 bis 15 Jahre nicht nur einfließen zu lassen, sondern auch zu realisieren, zur weiteren Entwicklung und Stärkung gerade auch des Wissenschaftsstandortes Heidelberg.