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stadtblatt  / 27. Dezember 2017 5 AKTUELLES Karlstorbahnhof zieht um Der Gemeinderat genehmigt Umzug und Umbau für 15 Millionen Euro D as Kulturhaus Karlstorbahnhof soll bis Herbst 2020 von der Alt- stadt in die Südstadt ziehen und dort in der ehemaligen Kutschenhalle in den Campbell Barracks künftig zu Hause sein. Das Gebäude auf der Konversionsfläche wird hierzu er- tüchtigt. Am 14. Dezember hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit die Genehmigung zu voraussichtli- chen Gesamtkosten in Höhe von 15 Millionen Euro erteilt. Die Verlagerung des Kulturhauses erfolgt vollständig mit allen Spar- ten, also auch mit dem Karlstorki- no. Noch im Oktober 2017 hatte ein „Planungsworkshop Karlstorbahn- hof“ mit Vertretern des Gemeinde- rats, der Verwaltung, des Beirats von Menschen mit Behinderungen, den künftigen Nutzern und den Archi- tekten mögliche Varianten im Hin- blick auf Funktionstauglichkeit,Ein- sparmöglichkeiten und Folgekosten diskutiert. Grund war die erhebliche Überschreitung der ursprünglich in der Machbarkeitsstudie ermittelten Kosten von 9 Millionen Euro. Ergebnis des Workshops war, den vom Architekturbüro Bernhardt vorgelegten Entwurf für die Neuge- staltung des Gebäudes mit der Un- terbringung aller Sparten weiterzu- verfolgen und Mehrkosten in Kauf zu nehmen. Dies sei die sinnvollste Lösung, damit das Kulturhaus sei- nen Auftrag auch in Zukunft nach- haltig erfüllen könne. „Wir sind überzeugt,dass das Kultur- haus Karlstorbahnhof nun gestärkt durch den Gemeinderatsbeschluss sich am neuen Standort nachhaltig entwickeln kann“,erklärt Kulturbür- germeister Dr. Joachim Gerner. Klar sei aber, dass das ehrgeizige Ziel nur mit tatkräftiger Unterstützung der Bürgerschaft zu verwirklichen sei. Der Karlstorbahnhof hat zugesagt, eine Spendenaktion zu lancieren, um einen möglichst großen Eigen- beitrag zu den Kosten beizusteuern. Mit einem Baustart wird frühestens Anfang 2019 gerechnet. Die Bauzeit wird etwa 18 Monate betragen. eu Noch kommen die Besucher zu den Veranstaltungen des Karlstorbahnhofs in die Alt- stadt. Bald trifft sich das Publikum in der Südstadt wieder. ( Foto Karlstorbahnhof) Bahnstadt: Bahnhofsplatz Süd Infoveranstaltung am 9. Januar 2018 Südlich des Hauptbahnhofs ist zwischen dem Querbahnsteig und dem Czernyring ein belebtes Quar- tier mit mehreren Gebäuden – für Büros, Geschäfte, Dienstleistun- gen, Wohnungen sowie das Kon- ferenzhotel – und einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität geplant. Zur künftigen Gestaltung des Bahnhofsplatzes Süd in der Bahn- stadt führt die Stadt Heidelberg ge- meinsam mit der Gustav Zech Stif- tung im nächsten Schritt im Jahr 2018 einen freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb durch. Die Bürgerinnen und Bürger konn- ten sich bereits bei einer Beteili- gungsveranstaltung im Oktober 2016 im Rahmen des Hochbauwett- bewerbs mit ihren Ideen zur Platz- gestaltung einbringen. Bei einem Infoabend am Dienstag, 9. Januar 2018, um 19 Uhr erhalten sie nun eine Rückmeldung zur Berücksich- tigung ihrer Anregungen im Auslo- bungstext.Die Veranstaltung findet in den Räumen des Kreisverbandes Rhein-Neckar/Heidelberg des Deut- schen Roten Kreuzes (DRK), Langer Anger 2, in der Bahnstadt statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herz- lich eingeladen. PHV: Entwicklungsvision der IBA als Planungsgrundlage Gemeinderat beschließt Masterplan für Patrick- Henry- Village (PHV) F ür die Entwicklung des Pat- rick-Henry-Village (PHV) gibt es nun eine verbindliche Planungs- grundlage. Der Gemeinderat be- schloss in seiner Sitzung am 14. De- zember einstimmig die seitMärz 2017 vorliegende Entwicklungsvision als Masterplan – und somit als formale Grundlage für den weiteren Prozess. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg soll zur Sicherung von Qualität und inhaltlichen Zielen eng in den Prozess eingebunden blei- ben, ebenso das Verfasserbüro, das niederländische Planungsbüro KCAP. „Das ist ein wichtiger Schritt in einem sehr anspruchsvollen Pro- zess. Das Patrick-Henry-Village ist Heidelbergs letzte große Entwick- lungsfläche. Wir wollen dort ein zukunftsweisendes Konzept reali- sieren, quasi eine Musterlösung für ein urbanes Quartier im digitalen Zeitalter“, sagt Erster Bürgermeis- ter Jürgen Odszuck. Stadtteil für über 10.000 Menschen Die Entwicklungsvision sieht einen Stadtteil für mehr als 10.000 Men- schen vor.Der Plan setzt auf die digi- tale Zukunft,innovative Orte der Bil- dung, zukunftsweisende Wohn- und Arbeitsumgebungen sowie einen „Multi-Mobilitäts-Ansatz“ – unter anderem durch E-Mobilität und au- tonomes Fahren. Vier weltweit renommierte Stadtpla- nungsbüros hatten Zukunftsszenari- en für das fast 100 Hektar große Areal entworfen. Die zusammenführende Synthese stammt von Kees Christi- aanse, dessen Büro KCAP auch den Masterplan für die Hamburger Hafen City verantwortet. Auf PHV können demnach Wohnraum für rund 10.000 Einwohner geschaffenwerden.Hinzu kämen rund 5.000Arbeitsplätze. tir www.heidelberg.de/konversion Patrick-Henry-Village soll als IBA-Kernprojekt zu einem Stadtquartier der Zukunft entwickelt werden. ( Entwurf KCAP)

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