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Allein im Jahr 2011 über 2.000 Mal im Einsatz

Dr. Georg Belge im Gespräch mit dem stadtblatt über sein erstes Jahr als Feuerwehrkommandant in Heidelberg

Dr. Georg Belge blickt positiv zurück und zuversichtlich in die Zukunft.
Dr. Georg Belge blickt positiv zurück und zuversichtlich in die Zukunft. (Foto: Rothe)

Herr Dr. Belge, was waren in diesem Jahr – das ja auch Ihr erstes Jahr als Chef der Heidelberger Feuerwehr war – die herausragendsten Ereignisse?

Dr. Georg Belge: Es waren über 2.000 Einsätze in 2011 durch die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr zu bewältigen. Begonnen hat das Jahr 2011 mit Hochwasser und damit einhergehend vier Mal die Rettung von Menschen aus dem Neckar. Auch der Brand im Triebkopf eines ICE auf freier Strecke bei Wieblingen und die damit verbundene Räumung des Zuges mit rund 300 Fahrgästen war kein alltägliches Ereignis. Hierbei zahlte sich die hervorragende organisationsübergreifende Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen aus. Für mich persönlich war das erste Jahr in Heidelberg natürlich eine sehr spannende Zeit. Heute kann ich sagen, ich bin gut angekommen und fühle mich sehr wohl in Heidelberg. Dem gesamten Team der Feuerwehr danke ich herzlich für die tolle Zusammenarbeit.

Wo liegen heute die Hauptaufgaben der Feuerwehr?

Dr. Belge: Die Hauptaufgaben der Feuerwehr sind die Hilfe für in Not geratene Menschen und Tiere bei Bränden, Unfällen oder Katastrophen. Die täglichen Aufgaben der Berufsfeuerwehr sind aber sehr viel umfangreicher und reichen vom Einsatzdienst und stetiger Aus- und Fortbildung über die Instandhaltung von Fahrzeugen und Geräten bis hin zu Brandschutzerziehung und -unterweisung. Denn wir müssen nicht nur mit einer detaillierten und ausgeklügelten Einsatzplanung Brände löschen. Ebenso wichtig und maßgebend ist der vorbeugende Brandschutz. Eine Besonderheit in Heidelberg sind die Universität und andere Forschungseinrichtungen mit Instituten, die an den Brandschutz teilweise ganz besondere Herausforderungen stellen. Hier sehe ich mein Wissen als Chemiker durchaus gefragt.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr?

Dr. Belge: Sehr gut! Die Feuerwehr Heidelberg lebt von den beiden Säulen Ehrenamt und Hauptamt. Gemeinsam sind sie der Garant zur Bewältigung unserer Aufgaben für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Ein Großteil der über 2000 Einsätze im Jahr 2011 waren gemeinsame Einsätze der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr. Im Oktober 2011 hatten wir eine Klausurtagung der Führungskräfte der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr. Das wichtigste Ergebnis war, dass wir zukünftig an einer noch engeren Zusammenarbeit arbeiten wollen, um noch mehr Transparenz, Offenheit und Gemeinschaft zu schaffen. (ck)

Feuerwehr in Zahlen

  • 2010: insgesamt 2.274 Einsätze,
  • Berufsfeuerwehr: 93 Einsatzbeamte und 4 Verwaltungskräfte,
  • Freiwillige Feuerwehr: 302 Ehrenamtliche, davon 38 Frauen
  • Jugendfeuerwehr: 124 10- bis 18-Jährige, davon 37 Mädchen,
  • Altersabteilung: 105 Personen,
  • drei Musikzüge der Freiwilligen Feuerwehr mit 39 Männern und Frauen,
  • 49 Einsatzfahrzeuge vom Löschzug bis zum Personenwagen.