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13. September 2023 11 STADTWERKE HEIDELBERG 150 Jahre öffentliche Wasserversorgung Entwicklung in Heidelberg geprägt vom Wachstum der Stadt Trinkwasser ist unser Lebenselixier, und wir sind es gewohnt, dass es in bester Qualität jederzeit verlässlich aus dem Wasserhahn sprudelt. Dafür sorgen die Stadtwerke Heidelberg im Auftrag der Stadtbetriebe Tag für Tag. Vor dem Beginn der öffentlichen Wasserversorgung schöpften die Bürgerinnen und Bürger die wertvolle Ressource aus privaten oder öffentlichen Brunnen. Mit dem Wachstum der Stadt kam dieses System jedoch an seine Grenzen. Im Jahr 1873 fasste die damalige Stadtverwaltung daher die zehn Quellen des Wolfsbrunnens in Schlierbach und leitete sie in einen Sammler. Über das natürliche Gefälle wurde das Wasser in den neu errichteten Hausackerbehälter eingespeist, der Gebäude bis zu einer Höhe von 130 Metern über NN versorgen konnte. Doch schon bald reichte das Quellwasser nicht mehr aus. Daher errichtete die Stadt zwischen 1885 und 1890 drei Grundwasserpumpstationen im Neckartal – die Grundlage des Wasserwerks Schlierbach. Mit den Eingemeindungen von Schlierbach (1890), Neuenheim (1891) und Handschuhsheim (1903) musste das Rohrnetz erweitert werden. Die Stadt verlegte 1891 in der Alten Brücke eine Leitung über den Neckar, 1903 wurde der Fluss mit einer Leitung in einem Düker unter der heutigen Theodor-Heuss-Brücke unterquert. 1910 wurden weitere Quellen im Mühltal erschlossen: unter anderen die Hirsch- und Spechelsgrundquelle, die bis heute in der Wasseranlage Schmitt’sche Quelle aufbereitet wird. Nach einer längeren Trockenheit in den Jahren 1924 und 1925 entschied sich der Gemeinderat für den Bezug von Trinkwasser von der nahen Wasserwerksgesellschaft MannheimRheinau. 1925 begannen die Bauarbeiten für eine 13 Kilometer lange Zubringerleitung sowie für den Eselgrundbehälter in Heidelberg-Südstadt. 1927 kam das erste Wasser aus Rheinau dort an. 1932/1933 wurde die Mausbachquelle gefasst, 1935/1936 der Sprungbehälter zur Versorgung des Heiligenbergs gebaut. In den 1950erJahren wurdedieSchmitt’sche Quelle imMühltal neu gefasst. Um den immer weiter steigenden Bedarf an Trinkwasser zu decken, ging 1963 im Gewann Rauschen das erste Grundwasserwerk mit zwölf Pumpen in Betrieb. Heute hat es 13 Pumpen und versorgt einen Großteil des Stadtgebiets vor allem in der Rheinebene. 1964 trat die Stadt Heidelberg dem Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz bei. Eine zwölf Kilometer lange Trinkwasserleitung vom Wasserwerk Schwetzinger Hardt ging 1989 in Betrieb. Durch einen Abzweig kann auch die Nachbarstadt Eppelheim mit Wasser beliefert werden. 1977 konnten die Stadtwerke Heidelberg, gegründet 1970, im Norden des Handschuhsheimer Feldes das Wasserwerk Entensee in Betrieb nehmen. Von hier aus wird die Gemeinde Dossenheim versorgt. 2010 ging die Wasserversorgung wieder an die Stadtverwaltung zurück – konkret an die Stadtbetriebe Heidelberg bei der Stadtkämmerei. Die Stadt sicherte sich mit Blick auf die Liberalisierungsbestrebungen der EU so langfristig Einfluss auf eine hohe Wasserqualität und eine weitere lokale Förderung des Trinkwassers. Die Betriebsführung der Wasserversorgung übertrug die Stadt wieder an die Stadtwerke Heidelberg. Impressum Stadtwerke Heidelberg Unternehmenskommunikation Kurfürsten-Anlage 42–50 69115 Heidelberg 06221 513-0 unternehmens kommunikation@swhd.de Redaktion: Ellen Frings (V.i.S.d.P.), Sophia Sievers Foto: Stadtwerke Heidelberg, Stadtarchiv Heidelberg Alle Angaben ohne Gewähr Und heute? Rund zehn Millionen Kubikmeter Trinkwasser werden in Heidelberg jährlich über ein weit verzweigtes Verteilnetz mit 34 Hochbehältern, 22 Versorgungszonen und 26 Zwischenpumpstationen zu den Haushalten befördert. Das Wasser stammt zu hundert Prozent aus Heidelberg oder der direkten Nachbarschaft: › rund 60 Prozent aus den Grundwasserwerken Entensee, Rauschen und Schlierbach, › bis zu fünf Prozent aus sieben Quellen in Handschuhsheim und Ziegelhausen. › Rund 35 Prozent liefern der Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz aus dem Wasserwerk Schwetzinger Hardt sowie der Wasserversorgungsverband Neckargruppe aus Edingen-Neckarhausen. Quellgebiet der Schloss-Wolfsbrunnen-Quellen, 1912 bis 1914. Hier begann die öffentliche Wasserversorgung vor 150 Jahren. (Archivbilder Stadtarchiv Heidelberg) Das Grundwasserwerk Rauschen wurde gebaut, um den steigenden Wasserbedarf zu decken. 1963 ging es in Betrieb und versorgt seither einen Großteil der Stadt in der Rheinebene. Veranstaltung ENERGIEpark-Führung Der ENERGIEpark Pfaffengrund ist einer der wichtigsten Orte der Energiewende in Heidelberg. Am Samstag, den 23. September, laden die Stadtwerke Heidelberg von 14.30 bis 16.30 Uhr im Rahmen der Energiewendetage Baden-Württemberg zu einer Führung dorthin ein. Peter Erb, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt, erläutert, wie der kommunale Energieversorger schon eine UmstelEine Anmeldung für die Führung über den ENERGIEpark Pfaffengrund ist bis zum 20. September möglich. lung auf 50 Prozent grüne Wärme erreicht hat und welche weiteren Maßnahmen geplant sind, damit die Wärme klimaneutral wird. Vorgestellt werden das Holz-Heizkraftwerk, der Energie- und Zukunftsspeicher, die Biomethan-BHKW sowie weitere Anlagen. Zu sehen gibt es auch blühende Weiden und Bienenstöcke, in denen der ENERGIEpark-Honig entsteht. Ein Besuch auf dem Dach des Energie- und Zukunftsspeichers ist nicht vorgesehen. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Anmeldung bitte bis zum 20. September per E-Mail an: unternehmens kommunikation@swhd.de

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