Programm IWGR 2022

Das IZ sagt Danke! es fällt nicht leicht, ein Grußwort zu schreiben, ohne die besondere Situation, in der wir uns seit nunmehr zwei Jahren befinden, anzusprechen. Die Pandemie ist weiterhin akut und ganz oben in den Schlagzeilen. Auch in der Vorbereitung der Wochen haben wir uns dazu viele Gedanken ge- macht: Werden Vereine die Motivation finden, Veranstaltungen zu planen, die dann vielleicht abgesagt werden müssen? Haben sie die Energie, ihre Mitglieder zu mobilisieren? Wir vom IZ freuen uns, zu sehen, wie kreativ und widerstandsfähig die Engagierten in Heidelberg sind und dass Sie diese Fragen mit einem entschiedenen „Wir schaffen das!“ beantwortet haben: Auch dieses Jahr können ein vielfältiges Pro- gramm für die Internationalen Wochen gegen Rassismus aus der Heidelberger Zivilgesellschaft anbieten. Unter dem Motto „Haltung zeigen“ finden dieses Jahr über 50 Veranstaltungen von mehr als 60 Akteuren aus Heidelberg und der Um- gebung statt. Die langjährige Verbundenheit der Heidelberger Vereine und Institutionen freut uns sehr. Ins Gespräch zu kommen, neue Menschen kennenzulernen und kreative Projekte zu planen ist in dieser Zeit wichtiger als je zuvor. Die Aktionswochen bieten die Chance, auch außerhalb der Corona-Pandemie wieder über wichtige Themen ins Gespräch zu kommen. Absichtlich setzen wir den Schwerpunkt diesmal auch international, weil wir auf eine Pan-Empathie hoffen: So zum Beispiel im Hinblick auf die Situation der Menschen in Afghanistan. Die Bilder von verängstigten Menschen auf dem Kabuler Flughafen haben uns 2021 erschüttert. Daher beginnen wir in Heidelberg diese Wochen gegen Rassismus mit der Menschenrechtlerin Düzen Tekkal, die sich seit Jahren für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen einsetzt. Sie engagierte sich zum Beispiel für jesidische Frauen, die vor dem Islamischen Staat fliehen mussten. Den Umgang mit Menschen auf der Flucht, insbesondere von Frauen, möchten wir deshalb zu einem besonderen Fokus dieser Wochen machen. Baden-Württemberg hat damals Jahr 2015 ein Hilfsprogramm gestartet, das Frauen wie Nadia Murad Schutz bot. Wie wichtig die Verknüpfung von lokales Handeln und globaler Verantwortung ist, davon wird uns Düzen Tekkal in ihrer Eröffnungsrede berichten. Um Ihnen mehr Möglichkeiten zu geben, Veranstaltungen zu entdecken, haben wir uns dieses Jahr entschieden, die Wochen so lange wie noch nie zuvor laufen zu lassen. Bis zum 15. Mai können Sie Theatervorführungen, Workshops, Lesungen, Konzerte und viele weitere abwechslungsreiche Veranstaltungen in vielen Stadt- teilen erleben. Alltags- und institutionellen Rassismus zu erkennen und auch das eigene Handeln zu reflektieren – das ist nicht immer einfach. Betroffene haben jedoch keine Wahl, daher ist es ein Akt der Solidarität, sich damit auseinanderzusetzen und für ein wertschätzenderes Miteinander einzustehen. Wir hoffen, dass die Wochen gegen Rassismus diese Lernprozesse auch im Rahmen respektvoller Begegnungen er- möglichen, und dass wir die Wochen mit persönlichen Gewinnen und neuen Kontakten verlassen. Unser Dank gilt allen beteiligten Akteuren und Akteurinnen für ihre kreativen Ideen und deren engagierte Umsetzung trotz aller Widrigkeiten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und viele Begegnungen bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022. Jagoda Marinić und das Team des IZ Leiterin des Interkulturellen Zentrums Grußwort | 7 6 | Grußwort

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