Programm IWGR 2022

Liebe Bürgerinnen und Bürger, auch in schwierigen Zeiten finden die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ unter großer Beteiligung der Stadtgesellschaft statt. Heidelberger Vereine, Insti- tutionen und Schulen setzten sich seit bald einem Jahrzehnt mit viel Herz und großem Engagement gegen Rassismus, Ausgrenzung und Antisemitismus im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen ein. Das ist ein wichtiges Zeichen für das friedliche Zusammenleben. Mit dem Interkulturellen Zentrum (IZ) steht den Beteiligten dabei ein zentraler Ort für Zusammenarbeit und Begegnung zur Verfügung. Es freut mich, dass die „Wochen gegen Rassismus“ sich dieses Jahr über einen längeren Zeitraum ins Frühjahr hinein erstrecken. So können wir angesichts des Infektionsgeschehens vorsichtig bleiben und dennoch gibt es uns allen die Möglichkeit, mehr Veranstal- tungen zu besuchen und dort neue Begegnungen zu machen. Bundesweit stehen die Aktionswochen in diesem Jahr unter dem Motto „Haltung zeigen!“ Auch in Heidelberg zeigen wir mit unserem Engagement Haltung. Das tun wird seit Jahren. Das breite Bündnis bleibt erfreulicherweise auch in Krisen- zeiten und digital aktiv. Der Heidelberger Gemeinderat hat zudem während der Pandemie die Wochen gegen Rassismus in einer bundesweit einmaligen Form gestärkt und dem IZ die Möglichkeit gegeben, das Scheinwerferlicht auf die Zivil- gesellschaft zu richten. Alle Engagierten leisten ganzjährig wichtige Arbeit. Durch die Aktionswochen erhalten sie noch mehr Sichtbarkeit und hoffentlich ein noch größeres Publikum. Eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen dem IZ als interkulturelle Einrichtung der Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft, auf die wir stolz sein können. Für 2022 hat das IZ den Fokus auf das Engagement für die Bevölkerung sowie die Aktivistinnen und Aktivisten in Krisenregionen und deren Zusammenarbeit mit deutschen Organisationen gelegt. Wie wichtig der internationale Blick ist, zeigte sich im vergangenen Jahr, als sich die Lage in Afghanistan verschlechterte. Es ist wichtig, hier auch auf kommunaler Ebene vorausschauend zu planen und die internationale Situation rechtzeitig zu bedenken. Nur so lässt sich lokal angemessen auf globale Krisen reagieren. Gerade wir in Baden-Württemberg können dabei auf erfolgreiche humanitäre Projekte zurückblicken, als etwa durch ein Sonderkontingent jesidischen Frauen, die vom IS verfolgt und misshandelt wurden, geholfen werden konnte. Rassismus ist leider ein globales Problem. Den Fokus des IZ auf diesen Aspekt der humanitären Arbeit begrüße ich deshalb sehr. Die diesjährige Gastrednerin, Düzen Tekkal, ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und wird uns sicher wertvolle Einblicke und Impulse liefern, wie zivilgesellschaftliche Strukturen vor Ort auch internationale Krisen berücksichtigen können. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und dem Interkulturellen Zentrum für die Impulse und die Gesamtkoordination, die nun schon zwei Jahre durch die Pandemie erschwert wird. Wie viele Bürgerinnen und Bürger sich trotz allem engagieren, sollte uns alle ermutigen und ist zugleich auch ein Zeichen für die Nachhaltigkeit der Strukturen, die im IZ entstanden sind. Gemeinsam machen wir in diesen Wochen die wertvolle Arbeit aller Beteiligten sichtbar. Ganz besonders danke ich Jagoda Marinić für ihr herausragendes Engagement. Die Leiterin des IZ ist ja zugleich höchst erfolgreiche Schriftstellerin und Publizistin. Mit intellektueller Brillanz, Empathie und einer guten Portion Hartnäckigkeit streitet sie im Besten Sinne des Wortes für die Vielfalt unserer Gesellschaft. Sie ist ein echter Glücksfall für uns in Heidelberg. Ich wünsche dem IZ und allen aktiven Unterstützerinnen und Unterstützern der „InternationalenWochen gegen Rassismus“ viel Erfolg und anregende Begegnungen! Prof. Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister Grußwort | 5 4 | Grußwort

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