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stadtblatt  / 29. September 2021 4 Einschätzungen der Projektträger „Gute Ideen, aber auch Fragezeichen“ Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck „Beide Büros haben sich einander stark angenähert. Beide Entwürfe bringen gute Ideen, um den Campus weiterzu- entwickeln,werfen aber auch Fragezei- chen auf. Beispiel Verkehr: Hochinteressant finden wir den Ansatz, den Auto- verkehr zu verlegen auf eine Straße zwischen heutiger Straßenbahn und Klausenpfad sowie eineWest-Anbin- dung für den Radverkehr über den Neckar zu schaffen. Allerdings ist es unrealistisch, den gesamten Auto- und Lieferverkehr über eine Straße von der Dimension einer Wohnstra- ße abwickeln zu wollen. Beispiel Flächenzuwachs: Beide Plä- ne zeigen, dass die geforderten Nutz- flächen auch ohne den Hühnerstein weitgehend einzuplanen sind. Konse- quenz ist allerdings eine enorme bau- liche Dichte, die Fragen zur Qualität der Freiräume aufwirft.Es stellen sich auch Fragen der Finanzierbarkeit und Umsetzbarkeit.Das gilt auch für unse- ren Zoo und denTechnologiepark. In der Zusammenschau beider Ent- würfe gibt es genügend Antworten, um einen guten Rahmen für die wei- tere Campus-Entwicklung zu setzen.“ „Entwürfe haben sich angenähert“ Universitätsrektor Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel „Beide Entwürfe haben sich weitge- hend angenähert. Dabei ist für die Wissenschaftsein- richtungen die vom Gemeinderat ver- abschiedete Rah- menvereinbarung die Grundlage für jeden weiteren Schritt, das heißt, das Baurecht am Hühnerstein wird nicht in Frage gestellt. Interessant ist die von beiden Büros vorgeschlagene Ver- legung des Individualverkehrs nach Norden mit einer Campus-Tram im kleinen Ring. Diese Lösung bietet er- weiterte Möglichkeiten für eine zu- sammenhängende Campusnutzung. Andere Aspekte wurden noch nicht zufriedenstellend behandelt. So wird die bestehende Bausubstanz nicht hinreichend berücksichtigt, z. B. ist die Verlegung von Gebäuden und In- frastruktur, wie sie dargestellt wird, so nicht umsetzbar. Das Universitäts- klinikum hat spezifische Entwick- lungsnotwendigkeiten. Hier müssen Fragen der Anbindung und der Infra- struktur, die unterirdischen Versor- gungssysteme und die Notwendig- keit von Stellplätzen für Erkrankte und Angehörige unbedingt berück- sichtigt werden.“ „Grundlage für wei- tere Entwicklung“ Wissenschaftsministerin Theresia Bauer „Das Masterplan- verfahren für das Neuenheimer Feld bietet eine gute Ausgangsbasis für die Weiterentwick- lung des Wissen- schaftscampus in Heidelberg. Für die Einrichtungen und Institutio- nen sind klare und verlässliche Zu- kunftsperspektiven Grundlage für die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten. Ich erwarte mir vom Wissenschaftscampus der Zukunft, dass er hinsichtlich der anstehen- den Herausforderungen unserer Ge- sellschaft, insbesondere in Sachen Klimaneutralität, Modellcharakter hat und hilfreiche Rahmenbedin- gungen bietet, um die Innovations- kraft der Wissenschaft optimal ent- falten zu können. Der Masterplan stellt wichtige Wei- chen für Forschung,Lehre,Arbeiten, Wohnen und Patientenversorgung in der Zukunft. Die vorliegenden Entwürfe bieten eine tragfähige Grundlage für die weitere Entwick- lung im Neuenheimer Feld mit in- novativen Ansätzen, die auch zum Anspruch eines ökologisch ambi- tionierten Wissenschaftsquartiers passen.“ „Großes Entwick- lungspotenzial“ Finanzstaatssekretärin Dr. Gisela Splett „Wir brauchen beim Masterplan- verfahren eine gute Antwort auf die Dynamik der Wissenschaft und die stadtökolo- gischen und ver- kehrlichen Fragen. Darüber hinaus geht es um Fragen zu Klimaschutz, Mobilität und We- genetze. Der Entwurfsstand der Büros AS- TOC und Höger zeigt großes Ent- wicklungspotenzial. Beide Arbeiten haben sich mit den stadtökologi- schen und verkehrlichen Fragen intensiv beschäftigt. Und beide Entwürfe verfolgen ein Campus- Konzept, das Forschung, Lehre, Krankenversorgung und Wohnen zusammen denkt. Jetzt muss geprüft werden,was um- setzbar ist und die speziellen An- forderungen der Wissenschaft an die Gebäudetypologie und die stadt- räumlichen Beziehungen berück- sichtigt. Alle Interessierten können sich vom 23. September bis 7. Oktober über die Entwürfe informieren und sie kom- mentieren unter www.masterplan- neuenheimer-feld.de .“ Jürgen Odszuck Prof. Dr. Dr. Bernhard Eitel Theresia Bauer Dr. Gisela Splett, Ministerium für Finanzen Masterplan: Weitere Beteiligungsformate Online-Beteiligung, Ausstellung der Ent- würfe und Stadtteil- gespräch N ach der Vorstellung der beiden Entwürfe sind weitere Beteili- gungsformate vorgesehen, an denen sich Bürgerinnen und Bürger ein- bringen können. › Online-Beteiligung: Bis 7. Okto- ber können sich Interessierte unter www.masterplan-neuenheimer- feld.de über die Entwürfe informie- ren, sie kommentieren und auch de- ren Verkehrsauswirkungen auf den eigenen Stadtteil diskutieren. › Ausstellung der Modelle und Ent- würfe: Vom 4. bis 7. Oktober sind die Modelle und Entwürfe im Dezernat 16, Emil-Meier-Straße 16, ausgestellt. Auch dabei können Interessierte ihre Anregungen einbringen. › Stadtteilgespräch: Am 5. Oktober geht es insbesondere um die Frage, welcheAspekte der beidenMobilitäts- konzepte für den eigenen Stadtteil be- sondere Vor- oder Nachteile bedeuten, und darum, die Perspektiven der an- deren Stadtteile kennenzulernen. › Forumtagt am12.und 13.Oktober: Auf Basis aller bis dahin eingebrach- ten Ideen und Anregungen werden die Forumsmitglieder die Entwürfe diskutieren. Die gesammelten Ein- schätzungen werden betrachtet und durch die Projektträger zu einer Be- schlussvorlage entwickelt. Ab demJahreswechsel 2021/2022wer- den die Bezirksbeiräte undAusschüs- se über die Entwicklungsentwürfe und das weitere Vorgehen beraten. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 soll der Gemeinderat entscheiden. red www.masterplan- neuenheimer-feld.de Impressum Herausgeber Stadt Heidelberg, Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Marktplatz 10, 69045 Heidelberg 06221 58-12000 oeffentlichkeitsarbeit@ heidelberg.de Amtsleitung Achim Fischer Die Beiträge auf den Seiten 2 bis 3 dieser Sonderbeilage stammen von den Planungsbüros ASTOC Architects and Planners und dem Planungsbüro Kerstin Höger Architekten GmbH. Foto S. 1: Ross MASTERPLAN IM NEUENHEIMER FELD

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