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stadtblatt  / 31. März 2021 4 AKTUELLES Wolfsgärten bieten sichere Perspektive Verfügbar, schnell zu entwickeln und genü- gend Platz für das Lan- desankunftszentrum D er Heidelberger Gemeinderat hat im vergangenen Sommer nach intensiver Abwägung einer Verlagerung des Landes-Ankunfts- zentrums für Geflüchtete auf dasAre- al Wolfsgärten zugestimmt. Dieser Entscheidung ging ein mehrstufiger Diskussions- und Entscheidungs- prozess voraus.Mehrere Alternativen wurden diskutiert und verworfen. Am Ende hat sich der Gemeinderat mehrheitlich für die Nutzung der Wolfsgärten ausgesprochen. Was spricht für den Standort Wolfsgärten? › Das Areal gilt planerisch bereits als Siedlungs äche. Es kann also mit Sicherheit entwickelt werden. Das Grundstück ist in städtischem Eigen- tum. Das Land hat die Größe als „voll und ganz ausreichend“ für ein An- kunftszentrum erklärt. Warum wird das Ankunftszentrum verlagert? › Seit 2014 ist das Ankunftszentrum für Geflüchtete provisorisch in Pa- trick-Henry-Village (PHV) unterge- bracht. Die Gebäude dort sind nur bedingt dafür geeignet. „Der Gebäu- dezuschnitt ist nicht günstig, da ist der Leidensdruck schon da“, sagt der Leiter des Ankunftszentrums, Mar- kus Rothfuß. „Für uns ist es an der Zeit, einenWechsel zu vollziehen.“ Was ist an Stelle des bisherigen Ankunftszentrums geplant? › Der Gemeinderat hat begleitet von mehrfacher Bürgerbeteiligung Pläne für die Entwicklung von PHV erarbei- tet.Am Ende stand der Be- schluss,einenneuenStadt- teil auf PHV zu entwickeln. Es soll ein ökologisch weg- weisender Stadtteil ent- stehen mit Wohnraum für 10.000 Menschen. Sollte ein Ankunftszent- rum im Sinne einer guten Integration nicht in einem Stadtteil liegen? › Die Menschen halten sich nur wenige Wochen im Ankunftszen- trum auf. Die Integration beschränkt sich auf erste Schritte, die zum größten Teil in der Einrichtung selbst geleistet werden. Über das Jahr kommen hier in der Regel 20.000 bis 30.000 Menschen an. Sind die Wolfsgärten nicht zu abgelegen? › Die Wolfsgärten grenzen direkt an das bestehende Siedlungsgebiet. Sie sind besser mit dem ÖPNV erreich- bar als manches Wohngebiet. Der S-Bahn-Haltepunkt Wieblingen ist 800 Meter entfernt. Auch von hier könnte, wie bereits beim Standort PHV, ein Bus-Shuttle direkt in die Innenstadt fahren. red www.heidelberg.de/wolfsgärten Die Stadt setzt sich für ressourcenschonende Bauten auf den Wolfsgärten ein. ( Visualisierung Johannes Kaufmann Architektur) Soziale Einrichtungen sind auch in der Coronakrise aktiv Corona aktuell: Stadt bereitet Modellversuch für Öffnungen vor M it Akteuren aus der Gastrono- mie und sozialen Einrichtun- gen hat Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner über ihre Situation in der Corona-Pandemie gespro- chen. Dabei wies der Oberbürger- meister auch darauf hin, dass die Stadt noch einmal rund 100.000 Co- rona-Tests auf eigene Kosten bestellt hat: „Damit sind wir vorbereitet, um besonders Schulen und Kitas offen zu halten.“ Zudem kündigte der OB wei- tere Öffnungen an, sobald es die In- fektions- und Rechtslage zulassen: „Wir bereiten einen Modellversuch für und mit Kultureinrichtungen vor. Auch in den Bereichen Einzel- handel oder Gastronomie möchten wir in der Kombination von Tests und Apps Öffnungen ermöglichen.“ Die Gastronomen dankten der Stadt für dieHilfe in der Krise,insbesondere für den Verzicht auf Gebühren für Au- ßenbewirtschaftung.BeimTafelladen Südstadt, im Seniorenzentrum Rohr- bach und beim Quartiersmanage- ment Hasenleiser schilderten die Verantwortlichen, wie sie trotz Pan- demie Angebote aufrecht erhalten. Corona-Hotline stark nachgefragt Die Corona-Hotline der Stadt ist wei- ter stark nachgefragt.Mehr als 14.000 Menschen haben seit März 2020 den Service inAnspruch genommen. Inzidenz unter Landesdurchschnitt In Heidelberg sind die Infektionen erneut nur leicht gestiegen. In Inzi- denz liegt mit 85 deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 127. red Corona-Infohotline der Stadt 06221 321 8212 www.heidelberg.de/coronavirus Im Quartiersmanagement Hasenleiser sprach OB Würzner mit (v. l.) Rebecca Ramirez, Sarah Labusga und Katharian Haumann. ( Foto Stadt HD) Markus Rothfuß,Leiter des Ankunftszentrums: „Ich sehe am Standort Wolfsgärten für uns nur Vorteile.Wir haben dort eine dauerhafte Perspek- tive und können baulich das umsetzen,was zu unseren Prozessen und unserem Konzept passt.Ich bin sehr dankbar,dass wir diese dauerhafte Perspektive in der Stadt angeboten bekommen.“ Andreas Schütze,Amtschef imLandesinnenministe- rium: „Es geht um eine po- sitive Zukunftsperspektive für einAnkunftszentrum für ge- flüchtete Menschen in Hei- delberg.Ichwürde mich sehr freuen,wennwir am Standort Wolfsgärten das Ankunftszen- trummit bundesweitem Modellcharakter gemeinsam umsetzen könnten.“ Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Mit diesem Angebot ermöglicht die Stadt Heidelberg eine sichere Perspektive für das Ankunfts- zentrum genauso wie für die Entwicklung von PHV.“ „Ankunftszentrum mit Modellcharakter“

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