stadtblatt zum Blättern

stadtblatt  / 31. März 2021 8 INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA Interviewmit IBA-Direktor Michael Braum 2022 geht die IBA in die Endpräsenta- tion.Was war für Sie in den vergangenen Jahren die überraschends- te Erkenntnis? Michael Braum  Dass die Prozesse viel länger dauern als erwartet, streng genommen zu lange. Welche Projekte halten Sie für Heidelberg für besonders bedeutsam? Braum  Das mit Abstand atemberaubendste Projekt,das wir auf denWeg gebracht haben, ist PHV.Das schlägt Wellen in ganz Europa und darüber hinaus.Ich kann nur dafür plädieren,dass diese klare Perspektive nicht aufs Spiel gesetzt wird.Wichtig ist mir aber auch,dass so bedeu- tende Projekte wie die Erweite- rung der Sammlung Prinzhorn, der Schulcampus Mitte und Teilseiend weiterverfolgt werden.Angebissene Brötchen wirft man nicht weg.In die Projekte ist so viel Energie und Geld hineingeflossen,dass man sich einenAbbruch nicht leisten kann. Das Format IBA existiert seit rund 100 Jahren.Welche IBA hat Sie am meisten inspiriert? Braum  Es waren drei: Die Interbau in Berlin 1957 zeigte, was unverzichtbar ist,wenn man die „Stadtlandschaft der Nachkriegsmoderne“ überzeu- gend bauen möchte.Man muss den Entwurf der Landschaft ebenso wichtig nehmenwie den der Häuser. Die IBA Berlin 1984/1987 trug zur Debatte zur kritischen Rekonstruktion der Europäi- schen Stadt bei: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als sich bedingendes Kontinuum zu bewerten und Entwürfe dar- auf auszurichten.Die IBA Emscher Park machte 2000 den perspektivischen Inkrementa- lismus als strategischen Stadtentwicklungsbaustein in unserer Zunft salonfähig. Finale für die IBA Heidelberg Mit Veranstaltungsrei- hen ins letzte Jahr I nternationale Bauausstellungen eröffnen ungewöhnliche Wege in Städtebau und Architektur. So auch das „Reallabor“ IBA Heidelberg, das nun in sein finales Jahr geht. Wie hat die IBA die Stadt verändert? Eine zehnwöchige Abschlusspräsentation zeigt 2022 Erkenntnisse und Projekte. Mehr als 20 Bauvorhaben hat die Bau- ausstellung bis dahin begleitet. Viele davon,wie das neue Haus der Jugend oder der „Andere Park“ werden 2022 bereits fertiggestellt sein. Andere, wie das neue Konferenzzentrum, sind dann noch im Bau oder – wie der Zukunftsstadtteil PHV – in der ersten Umsetzungsphase. „PHV TALKS“ und „IBA_Gespräche“ Zum Start in das Abschlussjahr er- öffnet die IBA den Dialog. Bei den „PHV TALKS“ spricht IBA-Direktor Michael Braum mit Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft uber ihre Sicht auf Patrick-Henry- Village (PHV). Beim nächsten Talk am Mittwoch, 14. April, steht der Sport auf PHV im Zentrum. „Wie gelingt die Stadt, in der wir zukunftig leben wollen?“ ist wie- derum die zentrale Frage der Ge- sprächs-Reihe „Die Stadt als Mo- bile“. Das nächste IBA_Gespräch findet am 29./30. April zum Thema „Die natürliche Stadt“ statt und wird von Carl Zillich, kuratorischer Leiter der IBA, moderiert. iba Termine, Anmeldung und Live-Streams iba.heidelberg.de „Atemberaubendstes Projekt ist PHV“ ( Foto Steinmetz) IBA-Magazin widmet sich PHV Heidelbergs 16. Stadt- teil im Mittelpunkt der vierten Ausgabe I n der kommenden vierten Aus- gabe des IBA_Magazins steht das größte Vorhaben der Internationa- len Bauausstellung (IBA) im Mit- telpunkt: die Entwicklung von Pa- trick-Henry-Village (PHV) zu einem Zukunftsstadtteil. „Wir wollen die Teile beleuchten,mit denen uns eine gerechte, natürliche, erfolgreiche und nicht zuletzt schöne Stadt – wie sie PHV werden soll – ge- lingen kann“, erklärt IBA-Direktor Prof.Michael Braum. Den Rahmen für den neuen Zu- kunftsstadtteil bildet der vom Ge- meinderat beschlossene Dynami- sche Masterplan. Mit zahlreichen Features, Gastbeiträgen und Illust- rationen lädt das Magazin dazu ein, heute schon zu entdecken, was den zukünftigen 16. Stadtteil Heidel- bergs ausmacht, unter anderem: › Eine bunte Architektur für vielfälti- ge Lebensentwürfe, Nutzungen und soziale Schichten. › Lebendige Quartiere: Wohnen und Arbeiten, Wissenschaft und Hand- werk, Bildung, Sport, Kultur und Kreativität – jedes PHV-Quartier soll einen eigenen, gemischten Charak- ter entwickeln. › Raum für alle: PHV bietet Platz fur Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten und Bedurfnissen. Es wird Flächen fur Baugruppen und Genossenschaften, Räume furSportundAustauschsowie Anschlussunterkunfte,Arbeitsplätze und Raum zur Existenzgrundung für Geflüchtete geben. › Digitalisierung: In PHV soll es zahl- reiche Serviceangebote zu Themen wie Medien- und Energieversor- gung, Mobilität und soziales Zusam- menleben geben. › Nachhaltig leben: Im klimafreund- lichen Stadtteil dienen Grünflächen der Erholung und der Produktion von Nahrungsmitteln und Energie. › Stadt der kurzen Wege: PHV setzt auf den Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr – autoarm und stell- platzfrei. „Mit PHV greifen wir Zukunftsfragen unserer sich verändernden Gesell- schaft auf“,betont Oberbürgermeister Prof.Dr.EckartWürzner in einemBei- trag im Magazin. Und er macht deut- lich, „dass PHV den angespannten Wohnungsmarkt enorm entlastet“. Das IBA_MAGAZIN N°4 erscheint am 3. April als Beilage in der Rhein- Neckar-Zeitung und unter iba. heidelberg.de. iba Bestellung einer Ausgabe über 06221 6586500 i nfo@iba.heidelberg.de Mehr Heidelberg für alle: PHV schafft gemeinsamen Raum für Leben, Arbeit, Freizeit und Kultur. ( Visualisierung KCAP )

RkJQdWJsaXNoZXIy NTc3MjYx