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stadtblatt / 3. März 2021 2 100 JAHRE GGH Drei Fragen an GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski Sie haben 2003 bei der GGH als Ge- schäftsführer angefangen. Wie hat sich das Unternehmen seitdem verändert? Peter Bresinski Ich bin in einer Zeit zur GGH gekommen, als sich die Fol- gen des demografischen Wandels und die damit einhergehenden Ver- änderungen der Nachfrage immer mehr bemerkbar machten. Viele unserer Wohnungen waren veraltet, hatten überkommene Grundrisse und ließen sich immer schlechter vermieten. Wir haben in unserer „Strategie 2015“,die wir im Jahr 2007 auf den Weg gebracht und mittler- weile in die „Strategie 2025“ über- führt haben, die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unseres Bestan- des geschaffen. Um das erreichen zu können, mussten wir unser Un- ternehmen zu einer Ertragsstärke führen, die uns Investitionen aus eigener Kraft ermöglicht. So haben wir unter anderem das Bauträger- geschäft intensiviert und stärker in das Anlagevermögen investiert.Zum anderen ging es um die Sicherung preisgedeckelter Mieten nach dem Wegfall von Fördermaßnahmen. Hierfür haben wir eine freiwilli- ge Mietpreisbindung für die Hälfte unseres Bestandes eingeführt. Die andere Hälfte haben wir begonnen für mittlere Einkommensbezieher zu entwickeln. In den vergangenen Jahren hat sich die GGH von einem reinen Wohnungsunter- nehmen hin zu einem modernen Immo- biliendienstleister entwickelt. Was sind für Sie die entscheidenden Weichenstel- lungen? Bresinski Die Intensivierung unserer Bauleistungen nach der geänderten strategischen Ausrichtung und die damit einher gehende Entwicklung unserer Expe rtise sowie die Über- nahme von Hochbaumaßnahmen für die Stadt haben die Grundlage für immer mehr Dienstleistungen rund um die Immobilie gebildet. Das begann imGrunde 2005 mit dem Bau der neuen Feuerwache an der Speyerer Straße, die der GGH gehört und die wir an die Stadt vermieten. Die Sanierung der Internationalen Gesamtschule (IGH) als sogenann- tes ÖPP-Modell (Öffentlich-Private Partnerschaft) war die nächste gro- ße Aufgabe, die wir bewältigt haben oder auch die Sanierung und die Er- weiterung des Theaters. So kommt eins zum anderen: Man schätzt unsere Fähigkeit de r Steuerung von Bauprojekten auc h jenseits des Wohnungsbaus. Inzwischen arbeiten bei der GGH eine Reihe von Spezialisten, die frü- her niemals bei kommunalen Woh- nungsunternehmen angeheuert hät- ten.Das macht sehr viel Freude. Wo sehen Sie die größten Herausforde- rungen für die GGH in den kommenden Jahren? Bresinski Es ist seit jeher die Aufga- be der GGH, sozial verantwortbare Wohnraumversorgung zu betreiben. In den letzten Jahrzehnten hat die ökologische Komponente ein im- mer stärkeres Gewicht bekommen. Diese beiden Aspekte mit dem Pos- tulat des wirtschaftlichen Handelns zu verbinden – also echte Nachhal- tigkeit zu schaffen - ist eine große Herausforderung in diesen Zeiten, denn: Grundstückspreise und Bau- kosten steigen exorbitant und die starken Nachfrageüberhänge nach Wohnungen in zentraler Stadtla- ge halten die Angebotspreise hoch. Dazu kommen die Anforderungen durch zusätzliche Bauvorschriften und die zeitliche Komponente für die Schaffung von Baurecht, um nur einige Beispiele zu nennen. Trotz dieser schwierigen Rahmen- bedingungen vergrößern wir unse- ren Bestand bis 2025 auf rund 8.000 Wohnungen. Insgesamt betreuen wir aktuell etwa 1.500 Wohnungen im Bau und in der Entwicklung so- wie verschiedene Spezialimmobi- lien, wie etwa das neue Kongress- zentrum und die Großsporthalle SNP dome. Das bedeutet, dass wir zwischen 2019 und 2025 gut eine Milliarde Euro Bauvolumen bedie- nen. So viel wie noch nie in der Ge- schichte der GGH. Und wenn ich an das Patrick Henry Village denke, ist das auch in absehbarere Zeit noch nicht zwingend der Höhepunkt ge- wesen. Das Verwaltungsgebäude der GGH in der Bergheimer Straße ( Foto GGH/C. Buck) Impressum Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg Bergheimer Str. 109 69115 Heidelberg 06221 5305-0 info@ggh-heidelberg.de www.ggh-heidelberg.de Geschäftsführer: P. Bresinski Redaktion: Dr. K. Zyber-Bayer, A. Mikus GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski ( Foto GGH/C. Buck)

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