stadtblatt zum Blättern

stadtblatt  / 17. März 2021 2 SONDERSEITEN BÜRGERENTSCHEID: DIE POSITION DER STADT HEIDELBERG UND DES LANDES Für den Inhalt der Beiträge auf dieser Seite sind die Stadt Heidelberg und das Land Baden-Württemberg in vollem Umfang selbst verantwortlich, insbesondere auch in Bezug auf alle notwendigen Nutzungsrechte. Gute Gründe für Wolfsgärten Sicher verfügbar, ausreichende Größe, gute Anbindung S eit sechs Jahren betreibt das Land ein Ankunftszentrum für Geflüchtete in einem Provisorium auf PHV.Dort entwickelt die Stadt in- zwischen nach Vorgabe des Gemein- derats mit Bürgerbeteiligung einen neuen Stadtteil für 10.000 Bewohner. 500 Bestandswohnungen werden bereits saniert. Damit das Ankunfts- zentrum in Heidelberg bleiben kann, bietet der Gemeinderat dem Land das Areal Wolfsgärten an. Die Vortei- le der Wolfsgärten: › Sicher verfügbar: Das Areal gilt pla- nerisch bereits als Siedlungsfläche. Es kann also mit Sicherheit entwi- ckelt werden. Das Grundstück ist in städtischem Eigentum. Alle weiteren Entwicklungsflächen der Stadt sind anderweitig verplant. Mehrere Alter- nativen wurden geprüft und vom Ge- meinderat verworfen. › Genügend Platz: Wolfsgärten bie- ten genügend Platz für den Bau einer acht Hektar großen Einrichtung.Die- se Obergrenze hat der Gemeinderat festgelegt.Das Land hat die Größe als „voll und ganz ausreichend“ erklärt. Sie bietet Raum für Verwaltungsge- bäude und maximal 2.000 Personen. › Kurze Alltagswege: Der S-Bahn-Hal- tepunkt Wieblingen ist 1.000 Meter entfernt. Zu Fuß sind das circa 15 Mi- nuten, mit dem Rad fünf Minuten. Auch hier könnte,wie beim Standort PHV, ein Bus-Shuttle eine direkte An- bindung an die Innenstadt bieten. › Einkaufsmöglichkeiten: In Wieblin- gen, Pfaffengrund und Eppelheim sind Supermärkte gut mit dem Fahr- rad erreichbar.Die Buslinie 34 ab dem S-Bahnhof benötigt vier Minuten. › Aufenthaltsqualität: Schallschutz- wände sowie die Gestaltung der Ge- bäude und Freiflächen ermöglichen eine gute Aufenthaltsqualität, auch wenn das Gelände an der Bahn und an der Verbindungstrasse der Auto- bahnen A 656 und A 5 liegt. Es gibt selbst Wohngebiete, auch in Heidel- berg, die an Trassen mit deutlich höherem Verkehrsaufkommen lie- gen. Die Verweildauer im Ankunfts- zentrum dagegen beträgt im Schnitt sechs bis acht Wochen. Stadt HD Das Land Baden-Württem- berg hat ein modulares, landesweites System für die Aufnahme von Flüchtlingen. Auf denWolfsgärten soll das Verfahren zur Aufnahme von Flüchtlingen durchgeführt werden. Dazu sind Räume für bis zu 2.000 unterzu- bringende Personen völlig ausreichend für den Regel- betrieb. Als Puffer für den Fall sehr hoher Zugangszah- len wird es ergänzend 1.500 weitere Plätze in der Region, außerhalb der Gemarkung der Stadt, geben.Konkret wird bereits eine Unterkunft in Mannheimmit circa 500 Plätzen ertüchtigt.Weitere Standorte sind im Gespräch. Dazu kommt ein Puffer in 12 weiteren Erstaufnahmeein- richtungen des Landes. Baden-Württemberg schafft damit ein „atmendes“ Erstaufnahmesystemmit ausreichender Kapazität auch für Sondersituationen, wie etwa in einer Pandemie oder bei erhöhten Flücht- lingszahlen. Land BW Modulares, landes- weites Aufnahmesystem Die Aufgaben eines Ankunftszentrums Ankunftszentrum mit Modellcharakter Das Heidelberger Ankunftszentrum hat Modellcharakter und Strahl- kraft in die ganze Republik. Das Land Baden-Württemberg arbeitet dort bereits sehr erfolgreich und strebt an, dieses Modell auch in Zu- kunft fortzuführen. Im Ankunftszentrum finden alle Schritte des Asylverfahrens unter einem Dach statt: von der Regis- trierung mit Gesundheitsunter- suchung über die Antragstellung und Anhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bis hin zur Entscheidung über den Asylantrag. Während des Asylverfahrens woh- nen die Geflüchteten im Ankunfts- zentrum. Hierfür wurden hohe Un- terbringungsstandards entwickelt, die auch für den neuen Standort gelten. Unter anderem werden › eine medizinische Ambulanz, › ein Beratungsangebot von unab- hängigen Trägern der freien Wohl- fahrtspflege › und eine professionelle Kinderbe- treuung angeboten, um den in Baden-Württemberg schutzsuchenden Menschen ein gutes Ankommen zu ermöglichen. Das Ankunftszentrum ist für die Unterbringung von maximal 2.000 Personen konzipiert. In der Regel bleiben sie wenige Wochen und werden dann auf andere Unter- bringungseinrichtungen des Lan- des oder direkt in die vorläufige Unterbringung der Stadt- und Landkreise verteilt. Land BW Die Planungen des Landes zum Ankunftszentrum Bürgerbeteiligung vorgesehen Wenn das Land Bauvorhaben plant und umsetzt, geht es nach einheitli- chen strukturiertenVerfahrenvor.Da- bei stimmen sich künftige Nutzer und der für die Unterbringung zuständige Landesbetrieb Vermögen und Bau Ba- den-Württemberg (VB-BW) eng ab. Zu Beginn jeder Planung erarbeitet der künftige Nutzer ein sogenanntes Raumprogramm. Es stellt dar, wel- che Räume in den neuen Gebäuden in welcher Größe und für welche konkrete Nutzung zur Verfügung ge- stellt werden sollen. Das geschieht im engen Austausch mit VB-BW. Das Raumprogramm für das neue Ankunftszentrum am Standort Wolfsgärten, welches Grundlage für die weitere Planung ist, umfasst im Wesentlichen Büroräume für alle beteiligten Behörden und Dienst- leister,Platz für bis zu 2.000 unterzu- bringende Personen sowie Gemein- schaftsräume für deren Betreuung, Versorgung, Unterstützung, Bera- tung und Freizeitgestaltung. Es soll imApril fertiggestellt werden. Zur Suche eines geeigneten Archi- tekturbüros soll in diesem Jahr durch VB-BW ein öffentliches wett- bewerbliches Verfahren in enger Ab- stimmung mit der Stadt vorbereitet und ausgelobt werden. So können im Sinne der Geflüchteten, der Heidel- berger Bürgerschaft und des Landes Baden-Württemberg eine hohe funk- tionale und städtebauliche Qualität des Ankunftszentrums sowie eine nachhaltige Bebauung am Standort Wolfsgärten sichergestellt werden. Im weiteren Verfahren ist eine Bür- gerbeteiligung vorgesehen. Land BW Das Areal Wolfsgärten bietet ausreichend Platz für ein Landesankunftszentrum mit maximal 2.000 Personen. ( Foto Buck)

RkJQdWJsaXNoZXIy NjQ3NzI2