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Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg 8. April 2020 / Ausgabe 13 / 28. Jahrgang I n ganz Heidelberg trotzen die Bür- gerinnen und Bürger den Auswir- kungen der Corona-Krise.Überall er- leichtern ihre Aktivitäten das Leben vor allem für besonders Betroffene. Wie nötig das ist, zeigen aktuelle Zahlen – denn besonders Seniorin- nen und Senioren zählen zur Risiko- gruppe, die durch das Virus beson- ders gefährdet sind. Vier Todesfälle hat es in Heidelberg bislang (Stand 7. April) gegeben,243 Personenwurden positiv auf das Virus getestet – von denen aber erfreulicherweise 107 be- reits wieder vollständig gesund sind. Masken selbst nähen und tragen Das Tragen eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes ist in der Co- rona-Pandemie grundsätzlich sinn- voll. Das Risiko, eine andere Person anzustecken, kann so verringert werden, sagt das Robert Koch-In- stitut. Das medizinische Material sollte aktuell den Beschäftigten im Gesundheitssektor vorbehalten sein. Privatpersonen können sich aber mit selbst genähten Masken behel- fen. Auch Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ermuntert Bür- gerinnen und Bürger, sich Masken selbst zu nähen.„Ein einfacher,auch selbst genähter Mund-Nasen-Schutz ist für den Privatgebrauch immer besser als keine Maske“, erklärt Prof. Würzner. Betreten der Neckarwiese verboten Die Stadt Heidelberg hat mit einer neuenAllgemeinverfügung die Rege- lungen für die öffentlichen s tädt i schen Grünanlagen verschärft. F ür die Neckarwiese gilt nun ein unbeschränktes Auf- enthaltsverbo t. In anderen öffent- lichen Grünanlagen gilt ein be- schränktes Aufenthaltsverbot: Hier wird die Nutzung auf das Durch- laufen und auf die durch die Stadt zur Verfügung gestellten Bänke beschränkt. Seniorentreffpunkte müssen weiterhin geschlossen blei- ben, auch Infostände sind in der Stadt nicht zulässig. Die neue Allge- meinverfügung gilt seit 4.April und ersetzt die Verfügung der Stadt vom 19. März (Text der Allgemeinverfü- gung auf Seite 7). Kostenlose Nachttaxifahrten Die Stadt unterstützt Pflege- und Hilfskräfte der öffentlichen Hei- delberger Kliniken mit kostenlo- sen Nachttaxifahrten. Sie erlauben Pflegekräften zwischen 22 und 6 Uhr kostenlos zur Arbeitsstätte und nach Hause zu gelangen.Die Berech- tigungsscheine sind in den Kliniken erhältlich.Eine Bestellung des Taxis ist unter 06221 302030 möglich. Tafelladen wieder geöffnet Nach einer mehrwöchigen Zwangs- pause steht der Tafelladen in der Südstadt wieder für Menschen mit geringem Einkommen offen.Und das Stadtteilmanagement im Emmerts- grund vernetzt in diesen Wochen besonders viel zwisch en Anbietern von Hilfsangeboten un d Bedürftigen. Oberbürgermeister Pr of. Dr. Eckart Würzner hat sich vergangene Woche bei beiden Einrichtungen darüber in- formiert, wie sie in der Corona-Krise helfen (siehe auch Seite 6). Gemeinderat entscheidet auf elektronischem Weg Der Gemeinderat bleibt in der Coro- na-Krise handlungsfähig. Erstmals in seiner Geschichte entschied das Gremium in einem elektronischen Verfahren über 22 Vorhaben, die we- niger strittig sind und nicht in öf- fentlicher Sitzung beraten werden mussten. Wenn ein Gremiumsmit- glied mit einem Beschlussvorschlag nicht einverstanden ist, kann es schriftlich widersprechen. Ein Be- schluss kommt nur dann zustande, wenn es keinen einzigen Wider- spruch gibt. Die Widerspruchsfrist endete nach Redaktionsschluss. Über die gefassten Beschlüsse be- richtet das Stadtblatt in seiner nächsten Ausgabe (siehe Seite 6). Immer mehr digitale Angebote Kultureinrichtungen, Vereine und Institutionen kommen jetzt virtu- ell zu den Menschen nach Hause. Immer mehr bieten ihre Leistungen und Dienste digital an.Eine Auswahl steht auf den Seiten 4 und 5. red Gemeinsam gegen die Corona-Krise OB Würzner besuchte Tafelladen / Nachttaxi- fahrten für Pflege- kräfte kostenlos / Vie- le digitale Angebote Der Tafelladen in der Südstadt macht seine Ausgabe nun in der Kirche St. Michael nebenan. Oberbürgermeister Würzner (l.) informierte sich dort über die Verteilung der Lebensmittel in Zeiten von Corona. ( Foto Dittmer) Uns erwartet ein Osterfest, wie wir es noch nie erlebt haben.Wir müssen in diesem Jahr auf vieles verzichten,was wir gerne tun.Auf Familienbesuche, auf Gottesdienste,auf das unbeschwerte Ostereiersuchen im Garten der Großeltern. In Corona-Zeiten ist soziale Distanz aber ein gelebter Akt der Nächstenliebe. Es sind gerade die Infektionen in Pflegeheimen, die zeigen,wa- rumwir uns alle einschränken müssen.Warum es so wichtig ist, dass wir achtsam bleiben und uns an die neuen Regeln halten.Vielen Dank Ihnen allen, dass Sie uns dabei unterstützen. Wir überwinden diese Krise durch Zusammenhalt und Solidarität. Für mich ist das in diesem Jahr die zentrale Osterbotschaft. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Osterfest. Bleiben Sie gesund. Ihr Eckart Würzner Oberbürgermeister „Distanz ist gelebter Akt der Nächstenliebe“

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