stadtblatt zum Blättern

stadtblatt  / 25. September 2019 2 Bündnis 90/Die Grünen Dr. Dorothea Kaufmann Gemeinsam gegen rechts – Zusammen sind wir stark Mein Motto „Vielfalt statt Einfalt“ für denWahlkampf hatte ichmir gut überlegt und ist mir als Stadträtin stets Programm. Heidelberg ist eine weltoffene Stadt – Bevölkerung, Ver- waltung und Gemeinderat beweisen dies tagtäglich. Menschen aus na- hezu allen Ländern dieser Erde ge- nießen hier das gemeinsame Leben und stehen unter unserem Schutz. Wir Stadträt*innen haben die Auf- gabe dafür zu sorgen, dass niemand aufgrund seiner Hautfarbe, religiö- sen Überzeugung, sexuellen Präfe- renz oder sonstigen Gründen dis- kriminiert wird. Mit vielen anderen Menschen stelle ich mich als grüne Stadträtin denen entgegen, die uns erzählen, dass sie „das Volk“ wären und dabei Ängste schüren und Lü- gen verbreiten. Über alle Parteigrenzen und Religio- nen hinweg setzt auch der Gemein- derat immer wieder Zeichen gegen Rechts.Dank des umfangreichen per- sönlichen Engagements vieler haben wir uns schon mehrfach in großer Zahl für die offene Gesellschaft ein- gesetzt. Wir sind mehr und werden das auch bleiben! „Himmlische Ver- hältnisse“ für die Intoleranten gibt es hier in Heidelberg nicht. Protest wirkt,das hat sich bereits letzten No- vember in Kirchheim und im März in Ziegelhausen gezeigt,wo auch wir Stadträt*innen Präsenz zeigten. Nun stand erneut gemeinsame Gegenrede auf dem Programm. Am Sonntagnachmittag hatten sich in idyllischer Umgebung Menschen in großer Vielfalt versammelt, um gemeinsam an die dunklen Zeiten in Deutschland zu erinnern. Zeiten, in denen Menschen aufgrund ihres „Andersseins“ diskriminiert, aus- gegrenzt, ermordet wurden. Doch diese Zeiten brachen nicht plötzlich herein, der Hass auf alles „andere“ fraß sich langsamund unnachgiebig in die Herzen und Hirne der Bevöl- kerung.Auch heute beißen sich böse Gedanken bei manchen fest und es ist gerichtlich bestätigt, dass „Du Stück Scheiße“ als Meinungsäuße- rung im politischen Diskurs gilt.Wir alle und allen voran wir Stadträt*in- nen müssen bei diesen Grenzüber- schreitungen Haltung zeigen und zwar immer und überall. Überlassen Sie es nicht „den ande- ren“ füreinander einzustehen. Da- heim auf der Couch mag es gemüt- licher, im Café angenehmer und im Kino aufregender sein, aber es ist nicht nur der Gemeinderat, es sind auch die Straßen und Plätze in unserer Stadt, wo Politik gemacht wird. Hier zählt jeder Mensch. Ge- meinsam sind wir stärker als Hass und Hetze.Widersprechen Sie,wenn Sie Zeug*in von Beleidigungen sind; schreiten Sie ein, wenn Menschen Ihre Hilfe brauchen und bleiben Sie wachsam. Die Grenzen dessen, was man „ja wohl noch sagen darf“ ver- schieben sich täglich und nahezu unmerklich. Der Ton in der Gesell- schaft hat sich verändert,er ist rauer geworden und grenzt immer öfter immer mehr Menschen aus. Immer mehr Heidelberger*innen haben Lust, selbst politisch aktiv zu werden. Viele Bürger*innen be- richten mir, dass es genau dieser raue Ton und die Verschiebung der politischen Machtverhältnisse nach rechts sind,die sie dazu bewogen ha- ben, sich zu engagieren. Dies unter- stützt uns dabei, im Gemeinderat die offene, demokratische und hu- manistischeWerteordnung aufrecht zu erhalten. Hier in Heidelberg wird sicher nie- mand, nur weil er E-Mails verschi- cken kann, in eine gehobene poli- tische Position gelangen und auch die (bisherige) Zusammenarbeit zwischen den Parteien verläuft in- nerhalb der klaren Grenzen der An- erkennung der freiheitlich demo- kratischen Grundordnung. Doch nur wenn weiterhin viele, junge wie alte, Menschen Verantwortung für unsere Stadt übernehmen und sich in ihrem privaten Umfeld,ihren Ver- einen, Stadtteilen und darüber hin- aus für unsere gemeinsame Zukunft einsetzen, können wir Stadträt*in- nen zusammen mit allen Engagier- ten ein starkes Zeichen gegen rechts setzen. Wir haben ein Land, eine Stadt, ein Daheim – hier in Heidelberg, dessen gesellschaftliches Leitbild durch „semper apertus“ (immer offen) ge- prägt ist und wo wir gemeinsam für- einander einstehen. Dafür stehe ich als Ihre grüne Stadträtin! 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de CDU Otto Wickenhäuser September,der Monat der Stadtteilfeste Liebe Mitbürgerinnen und Mit- bürger, in Heidelberg ist der Monat September traditionell den meisten Stadtteilfesten gewidmet. Es ist im- mer wieder schön zu sehen, was die vielen ehrenamtlichen Helfer der Stadtteilvereine dabei auf die Beine stellen, um den Bürgerinnen und Bürgern ein unvergessliches Erleb- nis zu ermöglichen. Es ist ein un- ermüdlicher Aufwand, ein solches Fest vorzubereiten und durchzufüh- ren und dann ist es natürlich umso schöner, wenn dies durch eine hohe Besucherzahl honoriert wird. Die Stadt Heidelberg und der Gemeinde- rat unterstützen diese Feste mit all ihren zur Verfügung stehenden Mit- teln. Natürlich ist man dabei auch auf die Gnade des Wetters angewie- sen. Die vielen Schausteller und Ver- eine, welche sich um das Wohlerge- hen der Besucher kümmern, sollen nicht um ihren Einsatz gebracht werden. All diesen Helfern und Ver- antwortlichen möchte ich meinen besonderen Dank aussprechen. Zurückblicken möchte ich besonders auf zwei schöne Stadtteilfeste, die Rohrbacher und Kirchheimer Ker- we. Erstmalig wurde die Rohrbacher Kerwe etwas verlegt, doch dies fand bei den Besuchern einen großen Zu- spruch, denn so konnte bei leider nicht so gutem Wetter die Eichen- dorfhalle als Kerwe Mittelpunkt ge- nutzt werden. Die Besucher konnten trotz der Witterung die Tage ausgie- big genießen und zu einem großarti- gen Fest beitragen. Die Kerwe in Kirchheim, über die Grenzen Heidelbergs hinaus be- kannt, erlebte wieder einen Riesen- zuspruch und bedingt durch das sommerliche Wetter konnte hier ein rauschendes Fest gefeiert wer- den. Für mich ist es immer wieder ein Erlebnis, die Menschen friedlich feiern zu sehen, dies zeugt doch von einem großen Zusammenhalt in der Heidelberger Bevölkerung. Als ab- schließender Höhepunkt steht nun der Heidelberger Herbst vor der Tür und ich freue mich hier auf alle Hei- delbergerinnen und Heidelberger. 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de SPD Sören Michelsburg Heidelberg nachhaltig gestalten Letzten Freitag waren so viele Men- schen in Heidelberg auf der Straße, um für den Klimaschutz zu demons- trieren, wie noch nie zuvor für bei einer anderen Demonstration in Heidelberg. Aktiver Klimaschutz ist mitten in der Gesellschaft und die Bereitschaft, selbst auf etwas zu verzichten wächst immer mehr. In Heidelberg müssen wir nun zeigen, dass wir bessere Antworten auf den Klimawandel haben, als die Große Koalition in Berlin. Das einzig Posi- tive am Klimapaket ist wohl, dass die Klimaziele für das Jahr 2030 ver- bindlich werden sollen, ebenso wie die jährliche Überprüfung und An- passung der einzelnen Sektoren.Das bedeutet, dass in der Praxis dann doch noch deutlich mehr umgesetzt werdenwird,als jetzt im Paket steht. In der letzten Woche haben wir in Heidelberg durch mehrere Anträge den Ausbau von Photovoltaik, preis- gebundenen Wohnungen, mehr Artenschutz und mehr Bäume im öffentlichen Raum erreicht. Dies muss nun verstetigt werden. Der ÖPNV muss zügig ausgebaut, das Radwegenetz lückenlos und beides für Pendler*innen eine attraktive Al- ternative sein. In den nächsten Wo- chen haben wir alle die Möglichkeit zu zeigen, dass wir Klimaschutz ak- tiv umsetzen wollen. Die Regierung von Schleswig-Holstein, diesjährige Gastgeberin zum Tag der Deutschen Einheit hat zum „Einheitsbuddeln“ aufgerufen. Für jeden und jede Mit- bürger*in soll ein Baum gepflanzt werden, ab sofort jedes Jahr. Ich möchte alle Heidelberger*innen, die Stadtverwaltung, Vereine, Kir- chen und Firmen dazu auffordern, sich dem Projekt anzuschließen und einen Baum pro Person zu pflanzen. Wennwir es schaffen,daneben noch den Nahverkehr konkurrenzfähig zu gestalten, und das nicht erst 2030, sowie Wohnen für alle bezahlbar machen, können wir stolz auf uns sein. 06221 58-47150 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

RkJQdWJsaXNoZXIy NTc3MjYx