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GGH HEIDELBERG stadtblatt / 17. Juli 2019 8 Emissionsarmes Quartier für die Mitte der Gesellschaft Hospital in Rohrbach G anzheitlichwohnen und arbei- ten – das bietet künftig das Hospital. Die GGH entwickelt das Quartier in den kommenden fünf Jahren zukunftsweisend. Sie berück- sichtigt bei der Planung der rund 600 Wohneinheiten den demografi- schen und gesellschaftlichen Wan- del, den sozialen Zusammenhalt so- wie die funktionale Durchmischung. Sie achtet auf Ressourcenverbrauch, klimafreundliche Energieversorgung und die CO 2 -Emissionen durchWoh- nen und Verkehr. „Wir haben frühzeitig ein Konzept erarbeitet und abgestimmt, das vom Gemeinderat einstimmig beschlos- sen worden ist“, so Peter Bresinski. „Man kann den Euro nur einmal ausgeben. Wir tun dies beim Hospi- tal so, dass der Wohnraum für viele Menschen bezahlbar ist, Maßnah- men für ein gutes Miteinander um- gesetzt und hohe ökologische An- sprüche erfüllt werden.“ 30 Prozent des Einkommens Das Entwicklungskonzept besteht aus den Bausteinen Wohnen, Ener- gie, Verkehr und Städtebau. Nach dem Wohnzielgruppenkonzept gilt bei 40 Prozent der Wohnungen der Grundsatz, dass die Bewohner nur 30 Prozent ihres verfügbaren Einkom- mens für die Warmmiete bezahlen. Erreicht wird das mit Mitteln aus dem Landeswohnraumförderungs- programm sowie einer einkom- mensorientierten Zusatzförderung, die aus der Entwicklung des Quar- tiers finanziert wird. Diese Förderung ist auf die tatsäch- liche Bedürftigkeit der Mieter aus- gerichtet. Sie zahlen an die GGH die bei Bezug geltende Neubaumiete. Aus der Differenz zwischen dieser Miete und der zumutbaren Miete er- gibt sich die Höhe der Zusatzförde- rung. Die Stadt Heidelberg prüft bei Einzug sowie alle zwei Jahre die Berechtigung und die individuelle Förderhöhe. Bezugsgrößen sind die Einkommensgrenzen des Landes- wohnraumförderungsgesetzes. Ma- ximal förderfähige Wohnungsgrö- ßen sind die Vorgaben der Stadt aus dem Wohnungsentwicklungspro- gramm. Soziale Mischung Die Wohnungen haben kompakte Grundrisse. Vorgesehen sind auch spezielle Grundrisse für Alleinerzie- hende. Der Anteil barrierefrei zu- gänglicher und nutzbarer Wohnun- gen wird über den gesetzlichen Vor- gaben liegen. Um eine nachhaltige soziale Mi- schung zu erreichen, werden zehn Prozent der Wohnungen zu etwa zehn Prozent unter dem Marktwert an Haushalte verkauft, die die Ein- kommensgrenzen des Landeswohn- raumförderungsgesetzes einhalten. Die Hälfte aller Wohnungen wird ohne Bindungen angeboten. Die ers- ten Wohnhäuser auf dem freien Markt sollen Ende 2021 fertiggestellt werden,die ersten geförderten Miet- wohnungen Ende 2022. Das Hospital wird ein Quartier für die Mitte der Gesellschaft, in dem alle ihren Platz finden – Menschen eben- so wie gemeinsinnstiftende Einrich- tungen.HierwerdenMiet- und Eigen- tumswohnungen für jungesWohnen, junge Familien, Mehrgenerationen- wohnen und Senioren geschaffen. Gleichzeitig soll es möglich sein,hier zu arbeiten. Weitere Angebote sind das Wohnheim des Collegiums Aca- demicum, das Montessori-Zentrum mit Kindertagesstätte, Grund- und Gemeinschaftsschule und eine Ein- richtung der Lebenshilfe Heidelberg. Energetisches Konzept Im Sinn der Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg setzt die GGH beim Hospital auf eine klimafreundliche Versorgung. Dabei ist die Leitgröße vorrangig die CO 2 -Emission und nicht allein der Heizwärmebedarf. Durch ein Maßnahmenbündel bei Gebäude, Energieversorgung und Verkehr/Mobilität werden auf Quar- tiersebene mehr CO 2 -Emissionen vermieden, als durch die bloße Er- richtung von Gebäuden im Passiv- hausstandard möglich wäre. Der KfW-Effizienzhaus 55-Standard stellt aktuell das Optimum aus CO 2 -Einsparung und Kosteneffizienz dar. Die Energieversorgung der Ge- bäude soll technologieoffen erfol- gen; Fotovoltaik-Anlagen dienen der lokalen Energieerzeugung. Es wird geprüft, ob ein zentraler Stromspei- cher möglich ist und welche Vorteile eine intelligente Energienutzung bringt. Verkehrs- und Mobilitätskonzept Das Hospital ist gut in den öffentli- chen Nahverkehr eingebunden. Der Ausbau der Fahrradrouten zu dem und durch das Quartier soll den Rad- verkehr fördern. Die GGH wird An- reize für ein alternatives Mobilitäts- verhalten schaffen. Das Quartier ist im Inneren autofrei; Parken ist nur möglich in einzelnen Tiefgaragen an den Rändern sowie in einer Hoch- garage. Für den Weg zwischen Gara- ge und Haustür wird es Angebote wie Lastenräder oder Bollerwägen geben. Car- und Bike-Sharing-Ange- bote mit E-Mobilität sind ebenfalls geplant. Im Quartier gilt ein redu- zierter Stellplatzschlüssel von 0,7 Autos pro Haushalt. Dies entspricht dem benachbarten Hasenleiser, wo der tatsächliche Stellplatzschlüssel bei 0,68 Autos pro Haushalt liegt. Städtebauliche Ziele Auch der Anspruch an architektoni- sche Vielfalt und Qualität ist hoch. Zur Identitätsstiftung werden Be- standsgebäude in die Entwicklung einbezogen und durch Neubauten ergänzt. Wesentlich sind auch die großzügigen Grün- und Freiräume, die zu Verknüpfungs- und Anzie- hungspunkten für das Stadtviertel werden sollen. Im Hospital werden das gemeinschaftliche Miteinander und die Interaktion mit den Bewoh- nern im Stadtteil gefördert. Impressum Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg Bergheimer Str. 109 69115 Heidelberg 06221 5305-0 info@ggh-heidelberg.de www.ggh-heidelberg.de Geschäftsführer: P. Bresinski Redaktion: I. Siebert Städtebaulicher Rahmenplan (Stand: November 2018) Visualisierung aus dem städtebaulichen Wettbewerb 2014

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