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stadtblatt  / 3. Juli 2019 2 CDU Thomas Barth Es war mir eine Ehre! Danke schön! – für 13.641 Stimmen, ... dass es nach zehn Jahren im Ge- meinderat dieses Mal nicht gereicht hat, stimmt mich überhaupt nicht traurig. Im Gegenteil, ich bin dank- bar, dass ich zehn Jahre im Heidel- berger Stadtrat tätig sein durfte. Es war mir eine Ehre und eine wert- volle Erfahrung. Danke an die Mit- streiter/Innen in der CDU-Fraktion, die meist mehr als »Parteifreunde« waren, sowie an meine Kolleginnen und Kollegen vom Gemeinderat,mit denen ich immer gerne zusammen- gearbeitet habe.Viele werde ich sehr vermissen. Einige nur vermissen. Als mich vor über 15 Jahren Prof. Dr. Karl A. Lamers und Kristina Essig nach der Eröffnung des Heidelberger Herbstes gefragt haben,ob ich für die CDU auf dem sogenannten zweiten »Promi-Platz« kandidieren möchte, fühlte ich mich als junger Perkeo ge- schmeicheltundhabegerneJagesagt. Schließlich hat die CDU-Heidelberg das Ehrenamt und das Brauchtum in dieser Stadt immer unterstützt. Aber geahnt, was auf mich zukom- men wird, das habe ich damals bei Weitem nicht. Von Listenplatz 20 auf Platz 13 vorgewählt, hat es beim ers- tenAnlauf zwar nicht gleich geklappt – aber 2009 und auch 2014 durfte ich als Stadtrat in der CDU-Faktion mit- arbeiten. Immer nach vorne gewählt in der Kandidatenliste, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Ein Parteisoldat war ich freilich nie. Beruf, die Perkeo-Gesellschaft und die Arbeit in den Ausschüssen und in den Aufsichtsräten lassen nicht viel Spielraum, wenn man noch ein Leben außerhalb des Rathauses ha- ben möchte. Stadtrat ist ein Ehren- amt, bei dem viel Zeit aufgewendet werden muss, alleine um die un- zähligen Beschlussvorlagen, E-Mails und Briefe zu lesen,die einen täglich erreichen. Aus diesem Grund habe ich allerhöchsten Respekt vor den neuen Stadträten, die ab Ende Juli dafür sorgen, dass das Leben in die- ser Stadt für die Bürgerinnen und Bürger immer mehr verbessert wird. Als Perkeo werde ich es mit einem Augenzwinkern ganz neutral beob- achten und humorvoll begleiten. Ich habe mich in den vergange- nen zehn Jahren im Rathaussaal oft gefreut und ich habe mich auch oft geärgert! Ich war wütend und manchmal enttäuscht – musste et- lichen Wortbeiträgen zuhören, die unter dem Motto standen: »Es wur- de schon alles gesagt – aber noch nicht von mir!« Aber dennoch,es hat auch Spaß gemacht,zusammen über Parteigrenzen hinweg,viel Gutes für unsere wunderschöne Stadt zu er- reichen. Allen frisch Gewählten wünsche ich alles Gute für die nächsten fünf Jah- re. Also, ran an die Arbeit – Heidel- berg hat es verdient! Auf Wiedersehen in Heidelberg! Ihr neuer Alt-Stadtrat Perkeo Tho- mas Barth 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Oliver Priem Alles hat ein Ende Fünf ereignisreiche Jahre sind vor- über. Fünf Jahre, in denen mich das Stadtratsmandat geprägt hat und in denen ich hoffentlich auch den Ge- meinderat ein wenig prägen konnte. Da ich nicht nur den Gemeinderat, sondern auch diese Stadt - schweren Herzens - verlasse,ist es Zeit zurück- zublicken. Stellvertretend möchte ich den Kampf für mehr Schulsozialarbei- ter*innen im Allgemeinen und die Einführung an Gymnasien im Be- sonderen nennen. Eine Forderung, die Schulleiter*innen wie Eltern- vertreter*innen zu Recht aufgestellt hatten, von der sowohl Schüler*in- nen als auch Lehrer*innen profi- tieren. Es hat sich gelohnt: keine Haushaltsverhandlungen, in denen es keine Erhöhung der Schulsozial- arbeit gegeben hat (denn alle Schul- arten haben großen Bedarf). Nach einer Evaluation der Einführung gab es im letzten Haushalt sogar die ers- te Erhöhung für die Gymnasien.Hier zeigen sich die Vorzüge der Kommu- nalpolitik: Es gibt nicht nur bei je- der Abstimmung wechselnde Mehr- heiten, Argumente haben in einer Debatte die Chance die Gegenseite zu überzeugen, auch wenn sie dazu manchmal im Cato-Stil hundert- mal vorgetragen werden müssen. Dies würde ich mir im künftigen Gemeinderat häufiger wünschen. Manchmal ist die große Einigkeit aber auch teuer: In den Haushalts- verhandlungen wurde zuletzt im- mer ein großes Paket fast aller Par- teien verabschiedet, bei dem sich alle etwas wünschen dürfen, aber Finanzierungsvorschläge unter den Tisch fallen oder später wieder auf- gehoben werden (siehe Übernach- tungssteuer). Das Interessanteste in dieser Zeit war ohne Zweifel die Begegnung mit so vielen verschiedenen Bürger*in- nen: von Polizist*innen zu Mitglie- dern des deutschen Hanfverbandes, vom Sport- über den Stadtteil- zum Karnevalsverein.Diese Begegnungen waren für mich am lehrreichsten und ich hoffe, dass ich vieles so um- setzen konnte wie gewünscht. Dan- ke, liebe Heidelberger*innen, dass ich für fünf Jahre euer Stadtrat sein durfte. Als ich gewählt wurde, war ich mit 25 der jüngste Gemeinderat. Im neuen Gemeinderat werden drei jüngere Menschen sitzen, zwei da- von bei Bündnis 90/Die Grünen. Die Grüne Jugend ist mit drei Leuten stärker imGemeinderat vertreten als die AfD. Auch wenn Jugend alleine keine Qualifikation ist, so ist es doch wichtig, dass in einer Studierenden- stadt wie Heidelberg auch junge Menschen im wichtigsten Entschei- dungsgremium der Stadt sitzen. All dies sind Gründe, warum ich zufrie- den aus dem Gemeinderat scheiden kann. Die nächsten fünf Jahre weiß ich Heidelberg in guten Händen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de SPD Andreas Grasser Herausforderungen der kommenden Jahre In den kommenden Jahren steht Heidelberg vor großen Herausforde- rungen in den Bereichen Wohnen, Kinderbetreuung und Verkehr.Um in diesen Bereichen spürbare Verände- rungen zu bewirken,braucht es einen langen Atem, da unsere ambitionier- ten Ziele nur schrittweise erreicht werden können.Auchmuss zur Errei- chung der folgenden Ziele viel Geld in die Hand genommen werden. Jedoch sindwir der Überzeugung,dasswir es uns nicht leisten können, in den Be- reichen Wohnen, Kinderbetreuung und Verkehr zu sparen. Mehr preiswerter Wohnraum im städtischen Eigentum: Die Stadt muss die Kontrolle uber den Woh- nungsmarkt zuruckgewinnen: Die stadtische Wohnungsbauge- sellschaft GGH muss ihren Woh- nungsbestand erheblich erweitern. Hierfür muss der Gemeinderat die notwendigen Finanzmittel bereit- stellen. Die auf dem PHV geplan- ten 5.000 Wohnungen und die im Kirchheimer Weg geplanten 1.000 Wohnungen mussen im stadtischen Eigentum bleiben, wobei eine teil- weise Vergabe im Erbbaurecht sinn- voll ist, da die Stadt dadurch ihren Einfluss dauerhaft behält.Sozialquo- te einfuhren: 40 Prozent aller neuen Mietwohnungen unter 8 €/qm. Un- ser Ziel ist es,dass niemand mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens fur die Warmmiete bezahlen muss. Gebührenfreie Kinderbetreuung – Ausbau der Kitaplätze: Gebuhren- freie Krippen-, Kita- und Hort-Platze fur alle Kinder schaffen. Ein bedarfs- gerechter Ausbau stadtischer Kita- platze, um wohnortnahe Platze zu schaffen. Ein zentrales Vergabesys- tem anhand transparenter und nach- vollziehbarer Kriterien etablieren. Ökologische Mobilitätswende: Wir stehen fur eine okologische Mobilitatswende: Ein Jahresticket der RNV für 365 €.Ausbau von ÖPNV, Park & Ride, Bike & Ride, Carsharing sowie E-Ladestationen. Mehr Platz fur Fahrrader. Ein vernunftig aus- gebautes Rad- und Gehwegenetz, sichere Abstellplatze fur Fahrrader und Radschnellwege. Keine 5. Neckarbrucke,sondern fur eine Stra- ßenbahn ins Neuenheimer Feld und fur eine Seilbahntrasse Wieblingen - Neuenheimer Feld - Hauptbahnhof. 06221 58-4715-0/-1 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de Fraktionsgemeinschaft GAL/HD pflegen & erhalten Hans-Martin Mumm Letzter Blog Karl Gottfried Nadler (1809−1849) habe ich immer bewundert. Ihm STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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