stadtblatt
/ 4. Oktober 2017
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KULTUR UND FREIZEIT
Fotografische Positionen
Biennale für aktuelle
Fotografie: Sammlung
Prinzhorn und Kunst-
verein sind Ausstel-
lungsorte in Heidelberg
D
ie erste Biennale für aktuelle
Fotografie ist seit 9. Septem-
ber und noch bis zum 5. November
zu sehen. Ausstellungsorte sind die
Städte Heidelberg, Mannheim und
Ludwigshafen. Die Biennale reflek-
tiert digitale Bildkultur und stellt sie
historischen fotografischen Positio-
nen gegenüber. In Heidelberg betei-
ligen sich die Sammlung Prinzhorn,
Voßstraße 2, und der Kunstverein,
Hauptstraße 97, an dem Projekt.
„Wer bist du? Das bist du!“
Unter dem Titel „Wer bist du? Das
bist du!“ geht die Ausstellung der
Sammlung Prinzhorn der Frage
nach, was Porträts (nicht) über die
Porträtierten verraten.
Das Porträt ist ein klassisches Ein-
satzfeld der Fotografie, bei dem
Selbst- und Fremdbild zwischen Fo-
tografen und Bildprotagonisten aus-
gehandelt werden.Wie viel lässt sich
über die Abbildung über die Identi-
tät und Charakter einer Person sa-
gen? Welches Bild will der oder die
Porträtierte von sich erzeugen? In
welches Licht wurde er oder sie vom
Fotografen gerückt? In der Ausstel-
lung stehen historische Porträtfoto-
grafien aus dem Zusammenhang der
klinischen Psychiatrie neben künst-
lerischen Bildern. Es sind
Fotografien zu sehen, die
gegen den Willen der Foto-
grafierten entstanden sind,
Bilder, die mit dem Format
spielen, und solche, die das
Porträt kritisch betrachten.
Ausgangspunkt der Aus-
stellung in der Sammlung
Prinzhorn sind eine kleine
Sammlung von Patientenfo-
tografien aus der Sammlung
und Lehrbücher der Psycho-
logie aus der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts.
„Widerständige Bilder“
Wie es der Titel der Ausstel-
lung im Kunstverein nahe-
legt, dienen Bilder sowohl
als Mittel des Widerstands
als auch als Instrument
jener Kontrolle, gegen die
Widerstand geleistet wird.
Fotografien können Sympa-
thie auslösen ebenso wie Empörung.
Sie können zum Handeln und zur
Revolte anstiften, doch können sie
auch Vorurteile bestärken und den
Betrachter regungslos, distanziert
und passiv zurücklassen.
red
Weitere Informationen unter
www.biennalefotografie.deSammlung Prinzhorn: Ohne Titel – aus: Figur I,
Figur II, 2014/15
(
Foto
Andrzej Steinbach )
Kurz gemeldet
Konzert mit dem Tölzer
Knabenchor
Der Tölzer Knabenchor gas-
tiert am Sonntag, 8.Oktober,
um 16. 30 Uhr in der Jesui-
tenkirche, Schulgasse 4. Der
Auftritt steht im Rahmen
eines Benefizkonzertes der
Marienhaus-Stiftung für den
Sozialdienst katholischer
Frauen e.V.Heidelberg (SkF).
Podiumsdiskussion
Das Kurpfälzische Museum
lädt am Sonntag,8.Oktober,
um 11 Uhr zu einer Podiums-
diskussion auf dem Schloss
imOttheinrichsbau ein.„Über
Kreuz - Papsttumund Refor-
mation“ diskutieren Prof.Dr.
Frieder Hepp,Prof.Dr.Alfried
Wieczorek,Prof.Dr.Bernd
Schneidmüller,Prof.Dr.Stefan
Weinfurter,Dr.Heike Hawicks
und Dr.Ingo Runde.Eintritt
frei,Schlossticket erforderlich.
Literarischer Abend
Der französische Schriftstel-
ler Gilles Gudin de Vallerin
gibt am Freitag, 6.Oktober,
um 19 Uhr in der Stadtbüche-
rei einen literarischen Abend
in französischer Sprache (mit
deutscher Übersetzung).Der
Abend bezieht sich auf die
Ausstellung „Léo Malet kehrt
zurück“ in der Stadtbücherei.
Wiederaufnahmen im
Theater
Ab Freitag, 6. Oktober, sind
zwei Theaterproduktionen
aus der letzten Spielzeit wie-
der auf der Bühne zu sehen:
„Woyzeck“ im Alten Saal
mit Dominik Lindhorst-Ap-
felthaler in der Titelrolle
und Nanette Waidmann als
Marie sowie im Zwinger1 die
Urau ührung von „Who the
fuck is Ka a“.
Mehr unter www.theater. heidelberg.de„Geist Heidelberg“ startet am 5. Oktober
Das Wissenschaftsfestival im Deutsch-Amerikanischen Institut findet in
diesem Jahr vom 5. Oktober bis 17. Dezember statt. Schwerpunktthemen
sind die Zukunft der Ozeane, Hirnforschung, das Universum und digitale
Welten. Eine Ausstellung zur großen Tara Oceans Expedition (siehe Foto) ist
bis zum 25. November zu sehen. Am Donnerstag, 5. Oktober, um 20 Uhr
berichtet Eric Karsenti, Initiator und Leiter der Expedition, über seine Arbeit
und die Expediton.
www.geist-heidelberg.de(
Foto
Tara Expedition)
Stadtgeschichte im
Gehen
Heidelberg vor 1700 steht imZentrum
der aktuellen Führungen in der Reihe
Stadtgeschichte im Gehen mit Mi-
chael Buselmeier und Hans-Martin
Mumm. Bauten, Strukturen und De-
tails aus der Zeit vor der Stadtzerstö-
rung von 1693 sind in Heidelberg in
großer Zahl zu entdecken.Neu au e-
reitet haben Michael Buselmeier und
Hans-Martin Mumm die Grabsteine
der Peterskirche und die Umgebung
der oberen Burg auf der Molkenkur.
Die Führungen finden jeweils sonn-
tags um 11 Uhr statt und dauern zwei
bis zweieinhalb Stunden.DieTeilnah-
me kostet fünf Euro.Der nächste Ter-
min ist am Sontag, 8. Oktober in der
Altstadt.Tre punkt ist um 11 Uhr an
der Heuscheuer,Ecke Marstallstraße.
Weitere Termine unter
www.heidelberg.de/kulturamt› Kulturelle Stadtführungen
Termine
www.heidelberg.
de/veranstal
tungen