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Schattenspender, die das Stadtbild prägen
Stadt kontrolliert und pflegt 46.400 Bäume im Siedlungsgebiet
Sie spenden kühlenden Schatten, sorgen für Sauerstoff, prägen das Stadtbild: In Heidelberg gibt es derzeit rund 46.400 Stadtbäume. Sie alle werden regelmäßig von der Stadt kontrolliert und gepflegt.
Grundlage hierfür ist das städtische Baumkataster. Die Zahl beschreibt ausschließlich die Bäume im Siedlungsgebiet. Jeder der 46.400 Bäume wird in einem engen Kontrollrhythmus jährlich einmal in belaubtem und in unbelaubtem Zustand überprüft. Mehr als 600.000 Euro wendet die Stadt jedes Jahr für die Pflege der Bäume auf. Diese Informationen legte die Stadtverwaltung jetzt dem Umweltausschuss vor.
Heidelberg weist bei seinem innerstädtischen Baumbestand mehrere Besonderheiten auf. Die Bäume sind ungewöhnlich alt. Das liegt unter anderem daran, dass die Verluste im Zweiten Weltkrieg relativ gering waren und dass auch in der gesamten Nachkriegszeit behutsam mit dem Bestand umgegangen wurde. Die ältesten Exemplare stehen auf dem Bergfriedhof. Sie sind zum Teil mehr als 200 Jahre alt.
Eine weitere Besonderheit ist die Vielfalt der Baumarten. Insgesamt 85 Gattungen wachsen auf Heidelberger Gemarkung. Zu verdanken hat die Stadt dies unter anderem der Universität, die über ihre Botaniker verschiedene Gehölze nach Heidelberg brachte. Weitaus am häufigsten kommt auf öffentlichen Flächen der Ahorn vor, gefolgt von Kirsche und Hainbuche. Zu den Baum-exoten zählen unter anderem Tulpenbaum, Ginkgo oder Götterbaum.
Trotz des hohen Durchschnittsalters ist der Verlust an Bäumen mit einem Prozent pro Jahr relativ gering. Gefällt wird erst nach sorgfältiger Abwägung. Gleichzeitig pflanzt Heidelberg mit rund 2,5 Prozent des Bestandes viele neue Bäume, so dass die Zahl der Bäume im Stadtgebiet kontinuierlich steigt. Insgesamt hat die Stadt im Jahr 2011 für die Baumpflege einschließlich der Verkehrssicherungen und Nachpflanzungen im Stadtgebiet 638.000 Euro aufgewendet; dies entspricht 13,75 Euro je Baum und Jahr.
Zu schaffen macht dem Landschafts- und Forstamt in den vergangenen Jahren eine zunehmende Belastung der Bäume durch den Klimawandel, starken Pilzbefall und die Zunahme von Schädlingen. Dies stellt für die Baum-artenauswahl eine große Herausforderung dar, da nur bedingt abgeschätzt werden kann, unter welchen Umweltbedingungen die Bäume in 50 oder 100 Jahren leben müssen. Bei Neupflanzungen wird daher auf größtmögliche Vielfalt geachtet, bei der einheimische Arten bevorzugt werden. Aber auch Baumarten aus wärmeren Regionen finden Verwendung, da diese unter Umständen das Klima in der Zukunft besser ertragen. (cca)