Familienoffensive Heidelberg
Sprachförderung bis Klasse 10
Stadt, Universität und Pädagogische Hochschule starten einzigartiges Kooperationsprojekt
Am 30. November 2011 ist der Startschuss für das Projekt „Durchgängige Sprachförderung vom Kindergarten bis zur 10. Klasse“ gefallen – ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Heidelberg, der Pädagogischen Hochschule und dem Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg.
Lernerfolge in der Schule und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hängen maßgeblich davon ab, wie gut man die deutsche Sprache beherrscht. „Sprache ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe. Sie bildet das Fundament zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und eingeschränkten Deutschkenntnissen. Deshalb wollen wir in Heidelberg das Sprachförderangebot systematisch ausweiten“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.
Stiftungen unterstützen die Sprachförderung in Heidelberg
Die Stadt Heidelberg trägt die Kosten für die Förderung in den Schulen mit derzeit 260.000 Euro pro Schuljahr für die Klassen 1 bis 4. Die derzeitigen Kosten für die wissenschaftliche Begleitung und Vernetzung im Verbundprojekt übernimmt die Manfred-Lautenschläger-Stiftung. Die Pädagogische Hochschule wird mit der Organisation und Durchführung der Sprachförderung beauftragt. Die bildungs- und kommunalpolitische Steuerung liegt beim Amt für Schule und Bildung.
Das Sprachförderkonzept ist eine Weiterentwicklung bereits bestehender Angebote in Heidelberg: Das Sprachförderprogramm „Deutsch für den Schulstart“ wurde am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg in Kooperation mit städtischen Kindertagesstätten entwickelt, unterstützt von der Reimann-Dubbers- und der Dürr-Stiftung. Im Jahr 2007 folgte die Einführung des Programms an Heidelberger Grund- und Förderschulen über den Rotary-Club „Alte Brücke“. Seit 2009 gibt es an einigen Modellschulen die integrierte Sprachförderung. Sukzessiv werden weitere Teilprojekte wie Lese- und Schreibförderung oder Interkulturelle Lernbegleitung eingeführt. Begleitend erfolgt die Erhebung sprachheilpädagogischen Förderbedarfs. Weitere Infos zur Sprachförderung gibt es unter www.heidelberg.de/bildung. (eu)
Im Wortlaut
Prof. Dr. Anneliese Wellensiek, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg: „Dieses Kooperationsprojekt ist ein Paradebeispiel dafür, was in einer funktionierenden Zivilgesellschaft gemacht werden kann.Strukturell spiegelt es die angestrebte Quervernetzung in der Region wider, inhaltlich trifft es exakt den Kern von Inklusion als wesentliches Profil der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.“