Umwelt
Traditionscafé mit Umweltsiegel
Café Schafheutle nahm erfolgreich am städtischen Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften“ teil
Torten und Pralinen sind nicht mehr die einzige Spezialität im Konditorei-Café Schafheutle: Der Familienbetrieb kann sich in Zukunft auch mit dem Siegel „Nachhaltiges Wirtschaften 2011“ schmücken.
Damit gehört das Traditionscafé zu den 13 Heidelberger Betrieben, die am 16. Mai in der Neuen Feuerwache prämiert wurden. Wie die Stadt Heidelberg kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung eines Umweltmanagements unterstützt, zeigten Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, während eines Pressetermins im Café. „Mit kleineren und größeren Maßnahmen kann das Konditorei-Café nicht nur seine Energiekosten auf Dauer erheblich senken, sondern auch seine CO2-Bilanz verbessern“, betonte der OB. Mit Unterstützung der Stadt entwickelte der Betrieb so eine Unternehmenskultur, die ökonomischen Erfolg, umweltfreundliche Produktion und soziale Verantwortung als gleichberechtigte Säulen des Wirtschaftens betrachtet.
Energiespar-Maßnahmen
Das Café Schafheutle entschied sich für Maßnahmen, mit denen nach Berechnungen der Energie-Experten der KliBA folgende Einsparungen erreicht werden können:
- Durch den Einbau einer neuen Wärmerückgewinnungsanlage spart das Café bis zu 120.000 Kilowattstunden Fernwärme. Dies reduziert den jährlichen CO2-Ausstoß um 22,5 Tonnen.
- Die Erneuerung der Klimatechnik-Anlage hat ein Energieeinsparpotenzial von etwa 50 Prozent.
- Den Einbau neuer Pumpen für eine optimierte Heizverteilung nimmt sich der Betrieb für die Zukunft vor. Hierdurch können bis zu zwei Drittel Energie eingespart werden.
Daneben erzielte das Konditorei-Café durch einfache Verhaltensänderungen im Arbeitsalltag weitere Energieeinsparungen. „Ganz ohne Investitionen können wir 7.400 Kilowatt Strom sparen“, so Inhaberin Martina Schafheutle-Kübel. „Wir wollten es allerdings nicht nur bei Maßnahmen zur Energieeinsparung belassen, sondern auch die soziale Säule des nachhaltigen Wirtschaftens angehen und haben daher jetzt auch Produkte wie Kaffee, Tee und Schokolade aus fairem Handel in unser Sortiment aufgenommen“, ergänzte die Inhaberin.
Nachhaltiges Wirtschaften
„Das Projekt ,Nachhaltiges Wirtschaften‘ leistet einen wichtigen Beitrag, um das gesamtstädtische Klimaschutzziel, also 20 Prozent Energieeinsparungen bis 2015 in Bezug auf 1987, zu erreichen“, erläuterte Dr. Hans-Wolf Zirkwitz. Seit 2001 haben 84 Betriebe mit Hilfe der Stadt ein Umweltmanagementsystem aufgebaut und erreichten eine jährliche CO2-Reduzierung von 1.560 Tonnen. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 600.000 Euro. (kö)